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Gemeinde (Frankreich)

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Gemeindeanzahl nach Département
Alle Gemeinden Frankreichs als Gesamtkarte (ohne Außengebiete)

In Frankreich stellen die Gemeinden (frz. communes, Sg. commune) unterhalb der Regionen und Départements die unterste Ebene der Collectivités territoriales (Gebietskörperschaften) dar, vergleichbar den Gemeinden oder politischen Gemeinden in den deutschsprachigen Ländern. Insgesamt gibt es auf französischem Staatsgebiet 36.681 Gemeinden (Stand: 1. Januar 2013).[1] Die meisten Gemeinden bestehen aus einem Hauptort und mehreren Nachbardörfern, Weilern (hameaux) und Einzelgehöften.

Territoriale Gliederung

Die Selbstverwaltung der Gemeinden ist unabhängig von den übergeordneten Gebietskörperschaften – den 27 Regionen und 101 Départements – und der administrativen Untergliederung der Départements in 343 Arrondissements und 4.055 Kantone. Eine Sonderstellung hat die Stadt Paris, die gleichzeitig eine Gemeinde und ein Département ist.

Alle Gemeinden des französischen Mutterlandes sind vollständig Teil einer Region, eines Départements und – mit Ausnahme von Paris – eines Arrondissements des betreffenden Départements. Die Grenzen der Kantone überschneiden sich hingegen teilweise mit denen der Gemeinden. Kleinere Gemeinden sind Teil eines Kantons, größere Gemeinden sind hingegen oft selbst in Kantone unterteilt, die auch benachbarte kleinere Gemeinden ganz oder teilweise mit umfassen können.

Die Gemeinden Paris, Lyon und Marseille sind in Arrondissements gegliedert, die die Funktion von Stadtbezirken haben und nicht mit den Arrondissements der Départements zu verwechseln sind.

Neben dem Mutterland und den fünf Überseedépartements sind auch die meisten anderen Überseegebiete in Gemeinden gegliedert. Ausnahmen bilden lediglich Wallis und Futuna, das sich aus drei auf lokalen Traditionen beruhenden Königreichen (royaumes coutumiers) zusammensetzt, die ihrerseits in 36 Dörfer gegliedert sind, Saint-Barthélemy und Saint-Martin sowie die Gebiete ohne ständige Einwohner (Französische Süd- und Antarktisgebiete und Clipperton-Insel), die keine lokalen Gebietskörperschaften besitzen.

Insgesamt gibt es auf französischem Staatsgebiet 36.681 Gemeinden, davon 36.552 im europäischen Frankreich und 129 in den französischen Überseegebieten.[1] Die Anzahl der selbständigen Gemeinden ist in Frankreich im Vergleich zu anderen Ländern sehr hoch, da in den letzten 200 Jahren keine systematische Gemeindereform stattgefunden hat.

Innerhalb einiger Gemeinden gibt es noch Communes associées (etwa: assoziierte Gemeinden oder Teilgemeinden), insgesamt 730 zum Stand von 2006. Dabei handelt es sich um ehemals selbständige Gemeinden, die noch eine begrenzte Eigenständigkeit innerhalb der neuen Gemeinde haben.

In der statistischen Gebietseinteilung von Eurostat entsprechen die französischen Gemeinden (ebenso wie die deutschen Gemeinden) der Ebene LAU 2. Die Gemeinden sind durch INSEE-Codes eindeutig identifiziert.

Geschichte

Die Gemeinden entstanden aus den Städten und Kirchspielen des Ancien Régime und wurden 1789 nach der Französischen Revolution institutionalisiert. 1884 erhielten sie durch Gesetz über die Wahl des conseil municipal weitgehende Autonomie.

Organe der Gemeinde

Jede Gemeinde verfügt über einen Gemeinderat (Conseil municipal), dessen Mitglieder in direkter Wahl gewählt werden. Dieser wählt aus seinen Reihen den Bürgermeister (maire) und dessen Beigeordnete (Adjoint au maire). Der Bürgermeister ist Träger der Exekutivgewalt, vertritt die Gemeinde nach außen und verwaltet das Budget.

Gemeindeverbände

Benachbarte Gemeinden können sich zu einem Gemeindeverband zusammenschließen, der in Frankreich je nach Größe und Status als Communauté urbaine, Communauté d'agglomération oder Communauté de communes bezeichnet wird. Im Jahr 2004 gab es in Frankreich 14 Communautés urbaines mit zusammen mehr als 6 Millionen Einwohnern, 155 Communautés d'agglomération mit zusammen mehr als 19 Millionen Einwohnern und 2.286 Communautés de communes mit zusammen fast 24 Millionen Einwohnern.

Literatur

  • Claude Motte u. a.: Communes d'hier, communes d'aujourd'hui. INED, Paris 2003, ISBN 2-7332-1028-9.

Weblinks

 Commons: Städte und Dörfer in Frankreich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweis

  1. 1,0 1,1 Code officiel géographique. Documentation. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 8. April 2013 (français).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Gemeinde (Frankreich) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.