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Finanzkrise ab 2007

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Die Finanzkrise ab 2007 ist eine globale Banken- und Finanzkrise als Teil der Weltwirtschaftskrise ab 2007, die im Sommer 2007 als US-Immobilienkrise (auch Subprimekrise) begann. Die Krise war unter anderem Folge eines spekulativ aufgeblähten Immobilienmarkts (Immobilienblase) in den USA. Als Beginn der Finanzkrise wird der 9. August 2007 festgemacht, denn an diesem Tag stiegen die Zinsen für Interbankfinanzkredite sprunghaft an.[1] Auch in anderen Ländern, zum Beispiel in Spanien, brachte das Platzen einer Immobilienblase Banken in Bedrängnis. Die Krise äußerte sich weltweit zunächst in Verlusten und Insolvenzen bei Unternehmen der Finanzbranche. Ihren vorläufigen Höhepunkt hatte die Krise im Zusammenbruch der US-amerikanischen Großbank Lehman Brothers im September 2008. Die Finanzkrise veranlasste mehrere Staaten, große Finanzdienstleister (unter anderem American International Group, Fannie Mae, Freddie Mac, UBS und die Commerzbank) durch riesige staatliche Fremdkapital- und Eigenkapitalspritzen am Leben zu erhalten. Einige Banken wurden verstaatlicht und später geschlossen. Die ohnehin hohe Staatsverschuldung vieler Staaten stieg krisenbedingt stark an, vor allem in den USA.

Auch wurden die Diskontsätze niedrig gehalten bzw. noch weiter gesenkt, um eine Kreditklemme zu verhindern bzw. abzumildern. Dennoch übertrug sich die Krise in der Folge in Produktionssenkungen und Unternehmenszusammenbrüchen auf die Realwirtschaft. Viele Unternehmen, wie der Autohersteller General Motors, meldeten Konkurs an und entließen Mitarbeiter.

Im April 2009 schätzte der Internationale Währungsfonds (IWF) die weltweiten Wertpapierverluste infolge der Krise auf vier Billionen US-Dollar.[2][3]

Nachdem sich die Finanzmärkte wieder etwas beruhigt hatten, wurde im Oktober 2009 die Staatsschuldenkrise im Euroraum sichtbar, als Griechenland seine wahre Finanzlage offenbarte und Hilfspakete von IWF und Europäischer Union erbat, um die Staatsinsolvenz zu vermeiden.

Ursachen

Die Ursachen für die Subprimekrise werden in der Wissenschaft kontrovers diskutiert, wobei meist Bündel unterschiedlicher Ursachen für die Krise benannt werden. Die vom Kongress der Vereinigten Staaten bestellte Financial Crisis Inquiry Commission hat nach einem Verhör von Beteiligten und Sichtung umfangreicher Beweismittel einen Bericht über die Ursachen erstellt.[4] Laut dem Mehrheitsvotum dieser Expertenkommission war in erster Linie die Immobilienblase, begünstigt durch die Niedrigzinspolitik, die laxe Regulierung des Bankensektors sowie die fehlende Regulierung der Schattenbanken ein entscheidender Faktor für Eintritt und das Ausmaß der Krise. Die Ratingagenturen werden als das entscheidende Zahnrad angesehen, welches das Krisenpotential ganz erheblich erhöht hat. Unter Makroökonomen werden zudem u.a. die steigende Ungleichheit der Einkommensverteilung und die außenwirtschaftlichen Ungleichgewichte als strukturelle Ursachen der Krise diskutiert.

Preisblase am US-Immobilienmarkt

Von 1997 bis 2006 kam es zu einer starken Erhöhung der Immobilienpreise, ab 2007 zu einem starken Rückgang der Preise.

Der Case-Shiller National Home Price Index verzeichnet einen sehr starken Anstieg der Immobilienpreise zwischen Ende der 1990er Jahre und dem Höchststand im Jahr 2006. Dies führte zu einer Immobilienblase. Die Finanzakteure übersahen die Preisblase und gingen fälschlich davon aus, dass Immobilienpreise nicht über einen längeren Zeitraum sinken können.[5] Die Eigenheimquote war in den Vereinigten Staaten bereits vor der Immobilienblase mit 65,7% (1997) relativ hoch. Durch verstärkte Kreditvergabe an Menschen unter 35 Jahren, an Menschen mit unterdurchschnittlichem Einkommen und an Hispanics und Schwarze stieg die Eigenheimquote bis 2005 auf 68,9%.[6] Die steigenden Immobilienpreise sorgten dafür, dass selbst Fehlinvestitionen zu keinen größeren Verlusten führten. Deshalb stieg nach und nach die Bereitschaft immer riskantere Kredite zu vergeben.[7] Nach der über Jahre hinweg stattfindenden Aufweichung der Kreditvergabestandards erfolgte dann nach plötzlich einsetzender Erkenntnis der tatsächlichen Situation die Umkehr, der „Minsky-Moment“, nach dem die Liquidität am Markt versiegte und eine Refinanzierung in vielen Fällen unmöglich wurde.[8]

Carmen Reinhart und Kenneth S. Rogoff sehen gewisse Parallelen zu den Immobilienblasen in Spanien, Großbritannien und Irland. Ihrer Ansicht nach sind in allen Fällen Preisblasen die Ursache gewesen, in deren Folge es zu übermäßiger Schuldenanhäufung kam. Im Falle der Vereinigten Staaten komme noch die unterlassene Regulierung neuartiger Finanzinstitute hinzu, welche die Investitionen in die Preisblase hinein noch vereinfacht hat.[9]

Steigende Einkommensungleichheit

Als eine makroökonomische Ursache wird von mehreren Ökonomen der Anstieg der Einkommensungleichheit in den USA seit Beginn der 1980er-Jahre hervorgehoben.[10][11] Die Stagnation der Einkommen unterer und mittlerer Einkommensgruppen veranlasste diese, ihre Ausgaben durch eine zunehmende Verschuldung zu finanzieren. Die Verschuldung der unteren Einkommensgruppen wurde dabei durch die Deregulierung der Kreditmärkte und durch direkte staatliche Förderung von Wohnungsbaukrediten politisch gefördert.[12][13] Die Subprime-Krise war nach dieser Sichtweise das Ergebnis einer seit längerem bestehenden makroökonomischen Instabilität, hervorgerufen durch die zunehmende Ungleichverteilung der Einkommen.[14]

Die steigende Verschuldung der privaten Haushalte in den USA musste durch Kredite aus dem Ausland finanziert werden. Außerhalb der USA stieg die Einkommensungleichheit ebenfalls stark (z.B. China, Deutschland), jedoch war hier das Kreditsystem weniger entwickelt oder stärker reguliert, so dass die unteren Einkommensgruppen ihre Ausgaben nicht im selben Ausmaß über Kredite finanzieren konnten wie die Haushalte in den USA.[15] Somit wurden die Ersparnisse der oberen Einkommensgruppen in diesen Ländern auf dem internationalen Kapitalmarkt angelegt und finanzierten so unter anderem die steigende Verschuldung der privaten Haushalte in den USA.[16]

Sparschwemme

Weltweit hohe Ersparnisse suchten nach Rendite auf den Finanzmärkten und führten zu einer (aus heutiger Sicht) Unterschätzung der mit Krediten verbundenen Risiken („saving glut“ oder Sparschwemme).[17]

Niedrige Zinssätze nach dem Ende der Dotcom-Blase

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) stellt in ihrem Jahresbericht vom Juni 2008 fest, dass die Leitzinsen in den fortgeschrittenen Ländern zuletzt ungewöhnlich niedrig waren, da kein Inflationsdruck vorhanden war.[18] Die US-Notenbank Fed betrieb nach der geplatzten Dotcom-Blase eine Niedrigzinspolitik, um die US-Konjunktur zu stimulieren (→ Konjunkturpolitik). Im Juni 2003 wurde die Federal Funds Rate auf 1 % abgesenkt. Als die Konjunktur ab Mitte 2004 wieder gefestigt war, begann die FED die Federal Funds Rate anzuheben. Entgegen der Absicht der FED wirkte sich dies auf die langfristigen Zinsen aber nicht aus.[19]

Chinesische und japanische Währungsmanipulationen

Die niedrigen Zinsen hatten nicht zu einer Abwertung des Dollar geführt, weil die „aufstrebenden Volkswirtschaften“ gegen eine Aufwertung ihrer Währungen durch Lockerung ihrer Geldpolitik intervenierten (Bretton-Woods-II-Regime). China kaufte 2007 460 Milliarden Dollar. Die Währungsreserven Chinas und des Industriestaats Japan, der eine vergleichbare Strategie verfolgte, stiegen somit auf jeweils mindestens 1 Bio. US-Dollar.[19] Um seinen Export zu fördern, hält Japan den Leitzins seit Jahren sehr niedrig, was den Kurs der japanischen Währung niedrig hält. Investoren nutzen dies, um in Japan billige Kredite aufzunehmen und damit in anderen Wirtschaftsräumen Vermögenswerte aufzukaufen.[19] Außerdem investierten die Zentralbanken die durch die Devisenmarktinterventionen entstandenen Währungsreserven in US-Staatsanleihen. Diese Devisenmarktinterventionen haben somit geldpolitische Impulse für ein weltweites Kreditwachstum gesetzt.[20]

In einem Minderheitsvotum sahen 3 der 4 von den Republikanern benannten Sachverständigen für die Financial Crisis Inquiry Commission die große Nachfrage der Chinesen und der Ölstaaten nach amerikanischen Staatsanleihen als einen wesentlichen Grund für die Finanzkrise.[21]

Eigenheimförderung durch die Regierung

Nach dem Minderheitsvotum von einem der 4 von den Republikanern benannten Sachverständigen für die Financial Crisis Inquiry Commission seien die Änderungen unter Präsident George H. W. Bush, Bill Clinton und George W. Bush am Community Reinvestment Act sowie die Aufforderungen an Fannie Mae und Freddie Mac, mehr Kredite an Menschen mit unterdurchschnittlichem Einkommen zu vergeben, ein wesentlicher Grund für die Subprime-Krise gewesen.[22]

Nach Ansicht der Mehrheit der benannten Sachverständigen seien die politischen Vorgaben an Fannie Mae und Freddie Mac zwar nicht sinnvoll gewesen. Diese seien aber kein wesentlicher Grund für die Subprime-Krise, da die notleidenden Subprime-Kredite ganz überwiegend von Finanzinstitutionen vergeben wurden, die keinen staatlichen Weisungen unterlagen. Die von staatlich finanzierten Kreditbanken wie Fannie Mae und Freddie Mac vergebenen Hypothekenkredite hatten ein deutlich geringeres Ausfallrisiko als die von unabhängigen Banken vergebenen Hypothekenkredite (6,2% gegenüber 28,3%).[23] Auch der Community Reinvestment Act in seiner heutigen Fassung könne keinen wesentlichen Beitrag zur Finanzkrise geleistet haben, da nur 6% der hochverzinslichen Kredite, also der Subprime-Kredite, von Finanzinstitutionen ausgegeben wurden, die der Regulierung durch den Community Reinvestment Act unterlagen. Zudem wurden solche Hypothekenkredite nur halb so oft notleidend, wie solche die nicht dem Community Reinvestment Act unterlagen.[24]

Rolle der Ratingagenturen

Nach Ansicht der Mehrheit der Sachverständigen der Financial Crisis Inquiry Commission haben die Ratingagenturen einen entscheidenden Beitrag zu der Finanzkrise geleistet. Ohne die top-Ratings hätten die verbrieften Subprime-Kredite nicht verkauft werden können.[25] Joseph Stiglitz bezeichnete die Transformierung von Krediten mit F-Rating in Anlageprodukte mit A-Rating durch die Banken in „Komplizenschaft“ mit den Ratingagenturen als mittelalterliche Alchemie. E-mails von Angestellten von Standard & Poor’s, die von der Financial Crisis Inquiry Commission ausgewertet wurden legen nahe, dass zumindest ein Teil der Mitarbeiter die Krise im Voraus kommen sah:[26]

“Let's hope we are all wealthy and retired by the time this house of cards falters. :o)”

„Lasst uns hoffen, dass wir alle reich und im Ruhestand sind, wenn dieses Kartenhaus in sich zusammenfällt. :o)“

E-mail eines Angestellten von Standard & Poor’s (2006)

Kathleen Casey von der United States Securities and Exchange Commission plädierte in ihrer Rede vom 6. Februar 2009 für eine Regulierung der Ratingagenturen mit der Begründung:[27]

“The large rating agencies helped promote the dramatic growth in structured finance over the past decade, and profited immensely by issuing ratings that pleased the investment banks that arranged these pools of securities, but betrayed the trust of investors who were led to believe that investment grade bonds were relatively safe.”

„Die großen Ratingagenturen trugen in der letzten Dekade dazu bei, dass das Volumen strukturierter Anlageprodukte dramatisch anstieg und profitierten immens davon den Investmentbanken mit erfreulichen Ratings zu helfen die Wertpapierpools zu arrangieren. Dabei betrogen sie aber das Vertrauen der Investoren, die davon überzeugt wurden, dass die investment grade Wertpapiere relativ sicher seien.“

Schattenbanken

Die Subprime-Krise hat ca. $7 Billionen Papiervermögen vernichtet, weniger als die Dotcom-Blase die mehr als $8 Billionen vernichtete. Trotzdem hatte die Finanzkrise ab 2007 sehr viel schwerere Folgen als die Dotcom-Krise.[28] Nach Ansicht der Mehrheit der Sachverständigen der Financial Crisis Inquiry Commission,[29] des Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.[30] und der meisten Ökonomen wurden die Auswirkungen des Platzens der Immobilienblase durch eine strukturelle Schwäche des amerikanischen Finanzsystems erheblich verstärkt. Aufgrund von Lücken in der Bankenregulierung konnten z.B. die Subprime-Kredite auf Schattenbanken übertragen und dadurch die Bankenaufsicht umgangen werden. Wären die Subprime-Kredite in den Bankbilanzen geblieben, dann hätten die Banken wegen der Pflicht zur Hinterlegung mit Eigenkapital viel weniger Subprime-Kredite vergeben können und hätten einen höheren Anreiz gehabt, die Bonität der Kreditnehmer strenger zu prüfen.[31] Durch die Übertragung der Subprime-Kredite in Schattenbanken, musste kein Eigenkapital hinterlegt werden, dadurch war ein sehr viel größerer Leverage-Effekt möglich.[32] Anders als normale Banken waren Schattenbanken nicht gezwungen Zahlen zu veröffentlichen, die Rückschlüsse auf ihre Risikopositionen zuließen,[33] ihre Risikopositionen wurden nicht von der Bankaufsicht überwacht, für sie gab es keine Einlagensicherung und die Zentralbank fühlte sich für diese nicht-Banken zunächst nicht als Lender of last resort zuständig. Deshalb kam es bei den Schattenbanken nach Platzen der Immobilienblase zu in einem Bank Run und einer Kreditklemme wie ihn der klassische Bankensektor zuletzt in der Weltwirtschaftskrise ab 1929 erlebt hatte.[34]

Verlauf und Folgen

Übersicht über den Verlauf der US-Immobilienkrise und ihre Auswirkungen
Ausweitung der Kreditgewährung von Banken auch an Darlehensnehmer mit immer geringerer Bonität („Subprime-Kredite“). Kontrolle der Kreditwürdigkeit schwindet. US-Banken vergeben Verbrauchern Kreditkarten mit Niedrigzinskonditionen.
Boom-Phase des US-Immobilienmarktes. Häuserkauf und Konsum von US-Bürgern auf Kreditbasis. Bildung einer Immobilienpreisspirale. Das Kreditrisiko der US-Banken wird zunehmend an Dritte (auch ausländische Anleger) ausgelagert über Mortgage Backed Securities (MBS) und Collateralized Mortgage Obligations (CMOs).
Platzen der kreditinduzierten Immobilienblase im Jahr 2007. US-Bürgern fällt es schwer, ihre Kredite zu bedienen oder zurückzuzahlen. Zahlungsausfälle und Zahlungsstörungen im US-amerikanischen Hypothekenmarkt, insbesondere im Subprime-Segment.
Verluste und negative Ratingänderungen von forderungsbesicherten Wertpapieren und ABCP.
Illiquidität von ABCPs und forderungsbesicherten Wertpapieren sowie Ausweitung der Risikoaversion von Investoren gegenüber kreditrisikobehafteten Anlageinstrumenten.
Insolvenz der Investmentbank Lehman Brothers. Kurseinbrüche an den Börsen. Vertrauenskrise im Interbankenmarkt, Geldmarktliquiditätsengpässe.
Refinanzierungsprobleme von Banken und hohe Neubewertungsverluste von kreditrisikobehafteten Anlageinstrumenten. Insolvenzen u. a. der Washington Mutual und Kaupthing Bank.
Rezession mit Arbeitsplatzabbau in Unternehmen; Unternehmensinsolvenzen durch sinkende Kreditvergabe für kreditrisikobehaftete Anlagen und wegen Deleveraging seitens der Banken.
Arbeitslosigkeit in den Vereinigten Staaten erreicht höchsten Stand seit Beginn der statistischen Erfassung 1967.[35]
Die US-Zentralbank vergibt Geld zu sehr niedrigen Zinsraten. Banken melden hohe Gewinne.[36] Nach der US-Immobilienkrise entwickelten sich dann die Eurokrise, eine Mehrfachkrise aus Banken-, Wirtschafts- und Staatsschuldenkrise.

Ausweitung der Kreditvergabe an Schuldner mit mäßiger Bonität

Werbung eines Hypothekenmaklers für Kreditnehmer mit geringer Bonität. Sinnhafte Übersetzung: „Kein Nachweis über Einkommen erforderlich, Vergabe von Hypothekarkrediten auch bei schlechter Kreditrückzahlung in der Vergangenheit.“

Wegen der steigenden Nachfrage stiegen die Preise von Immobilien und damit deren Wert als Kreditsicherheit. Die Banken nutzten diese Entwicklung, um den Schuldnern Zusatzkredite zu verkaufen. Darüber erhielten auch Kunden mit schlechter Bonität Kredite. Bei stetig steigenden Immobilienpreisen kann im Falle einer Zahlungsunfähigkeit die Immobilie zu einem höheren Marktwert verkauft werden. Die Banken waren bei steigenden Preisen abgesichert und Schuldner glaubten daran, im Notfall ihr Haus mit Gewinn weiterverkaufen zu können. Einige Banken spezialisierten sich auf Subprime Loans (etwa: zweitklassige Hypothekenkredite).

Die Immobilien-Hausse führte zu einer Belebung der Bauindustrie und der Konsumnachfrage.[19] 2005 erreichten die Wohnungsbauinvestitionen in den USA einen Höchstwert von über sechs Prozent Anteil am Bruttoinlandsprodukt und überboten so erstmals den Rekordwert des Jahres 1960. 1991 hatte dieser Anteil mit 3,5 % einen Tiefpunkt erreicht. Nach 2005 ging dieser Anteil dann wieder zurück.[37]

Die Ausweitung der Kreditvergabe auf Schuldner mit schlechter Bonität hatte zwei wesentliche Gründe:[38]

  • Die Kreditgeber glaubten an ständig steigende Immobilienpreise. Deshalb war es scheinbar unerheblich, ob die Kreditnehmer die Zahlungen leisten konnten. Konnten sie es nicht, bestand entweder die Möglichkeit den gestiegenen Immobilienwert für die Vergabe eines weiteren Hypothekenkredits zu nutzen, oder die Immobilie mit Gewinn zu verkaufen und die Hypothek zu tilgen.
  • Die meisten Subprime-Kredite wurden sowieso weiterverkauft (siehe Verbreitung der Subprime-Kredite), das Risiko trug damit der Käufer, nicht der ursprüngliche Kreditgeber.

Verbreitung der Subprime-Kredite

In den Jahren 2004–2006 wurde besonders viele Kredite an Schuldner mit geringer Bonität vergeben. Ca. 22% aller Hypothekenkredite waren Subprime-Kredite. Der größte Teil der Subprime-Kredite wurde verbrieft.
Zwischen 2005 und 2007 überstieg die Geschäftstätigkeit der Schattenbanken die der traditionellen Banken.

Einen wichtigen Beitrag zu dem Ausmaß der Krise leistete die Verbreitung der Subprime-Kredite. Im Gegensatz zu anderen Finanzinstituten unterlagen zumindest die Banken den bankaufsichtlichen Eigenkapitalregeln.[39] Hätten die Banken die Subprime-Kredite behalten, hätten sie einen gewissen Anteil ihres Eigenkapitals hierfür hinterlegen müssen (siehe Kernkapitalquote). Dann hätten die Banken viel weniger Subprime-Kredite vergeben können und hätten einen höheren Anreiz gehabt, die Bonität der Kreditnehmer strenger zu prüfen. Stattdessen wurden die zu 100% aus Subprime-Krediten bestehenden Portfolios mithilfe von Ratingagenturen durch Strukturierung zu über 90% in scheinbar erstklassige Wertanlagen transformiert. Durch die Strukturierung konnten die tatsächlich drittklassigen US-Hypothekenkredite an Banken und Versicherungen sowie deren Kunden sowohl in den USA als auch ins Ausland verbreitet werden.[40]

Verbriefungen in den Vereinigten Staaten

  • Verbriefung von US-Hypothekenkrediten: Eine Zweckgesellschaft (i.d.R. eine Schattenbank) kaufte der Mutterbank ein Portfolio an Subprime-Krediten ab. Die zukünftigen Zins- und Tilgungszahlungen der Hypothekenschuldner wurden dann als strukturierte Anlagen in Form von (Collateralized Debt Obligation, CDO) in mehreren Tranchen verkauft. Die Tranchen waren so strukturiert, dass sämtliche Zahlungsausfälle zunächst zu Lasten der Equity-Tranche gingen. Sollte es zu darüber hinausgehenden Zahlungsausfällen kommen, würde die Mezzanine-Tranche leer ausgehen. Die Senior-Tranche würde von Ausfällen nur betroffen sein, wenn die Equity-Tranche und die Mezzanine-Tranche einen Totalausfall erlitten hatten. Um die CDOs verkaufen zu können, ließen die Verkäufer diese Verbriefungen von Ratingagenturen bezüglich ihrer Bonität beurteilen. Die – fast immer von den verbriefenden Banken beauftragten – Agenturen arbeiteten dabei eng mit diesen zusammen mit dem Ziel, so die Verbriefung zu strukturieren und damit möglichst große Tranchen mit gutem Rating zu erhalten (siehe auch Credit Enhancement). Die Ratingagenturen nutzten für die Risikoeinschätzung Daten, die nur wenige Jahre zurückreichten und damit nur die extreme Schönwetterperiode in der Hochphase der Immobilienblase abdeckten. Basierend auf diesen Daten wurde ein Portfolio aus fragwürdigen Subprime-Krediten zu 80% der Senior-Tranche zugewiesen und mit dem Rating AAA, also als Verbriefung mit vernachlässigbarem Ausfallrisiko bewertet.[39][41]
  • Verbriefungen zweiter Stufe: In einem weiteren Schritt wurden die minderwertigen CDO-Tranchen (Equity- und Mezzanine-Tranchen) wiederum in Zweckgesellschaften eingebracht und als CDO-Verbriefungen zweiter Stufe strukturiert. Ein Portfolio mit einem schlechteren Rating konnten so mit erneuter Hilfe der Ratingagenturen überwiegend in CDOs mit erstklassigem AAA-Rating verwandet werden.[42][43]

Weiteres Vorgehen europäischer Banken

  • Insbesondere für europäische Banken waren Verbriefungen zweiter Stufe ein Mittel, am provisionsträchtigen Verbriefungsgeschäft teilzuhaben. Diese Banken hatten keinen guten Zugang zu amerikanischen Hypothekenkrediten. Deshalb griffen sie auf CDOs zurück, um diese zu Paketen zu bündeln und in zweiter Stufe wiederzuverbriefen.[44]
  • Um bankaufsichtsrechtliche Regeln zur Risikostreuung und zur Absicherung durch Eigenkapital umgehen zu können, wurden die strukturierten (längerfristig laufenden) Hypothekenkredite mittels Conduit auf der Bank gehörende Zweckgesellschaften übertragen. Diese werden als Schattenbanken bezeichnet, da sie bankähnliche Geschäfte tätigen ohne der Bankenregulierung zu unterliegen. Die Zweckgesellschaften finanzierten den Kauf durch die Ausgabe von commercial papers mit kurzer Laufzeit.[45] Über die commercial papers konnte Kapital von kurzfristig orientierten Kapitalgebern (z.B. Geldmarktfonds) akquiriert werden.[46] Da diese Fristentransformation die Gefahr barg, bei Fälligkeit der Emission keine Anschlussrefinanzierung zu erhalten, mussten die Mutterbanken Garantien in Form von Liquiditätslinien bereitstellen, die den commercial paper-Investor bei Fälligkeit der Papiere vor Verlusten schützte. Diese Garantien wurden normalerweise rollierend mit einer Laufzeit von 364 Tagen gestellt, da die bankaufsichtlichen Regeln vor dem Inkrafttreten von Basel II für solche außerbilanziellen Verpflichtungen mit einer Laufzeit unter einem Jahr kein Eigenkapital forderten. Es konnten also Erträge generiert werden, ohne dass bankaufsichtliches Eigenkapital dafür in Anspruch genommen werden musste. Nach dem Platzen der Immobilienblase im Juli/August 2007 war niemand mehr bereit commercial papers von Schattenbanken zu kaufen. Auch ein Verkauf der strukturierten Hypothekenkredite war nicht mehr möglich. Die Zweckgesellschaften nahmen die Liquiditätslinie ihrer Mutterbanken in Anspruch (vgl. z.B. IKB Deutsche Industriebank, Sachsen LB). Die Mutterbanken mussten diese Kredite wegen der mangelnden Solvenz der Schattenbanken abschreiben.[47][48]

Zahlungsausfälle der Subprime-Kredite

Die wirtschaftliche Abschwächung in den USA etwa ab 2005, sinkende Wachstumsraten bei der Arbeitsproduktivität in den USA und anderen Ländern, in den USA insbesondere in der Bauwirtschaft,[49][50] und der spätere Anstieg des US-Leitzinses auf bis zu 5,25 % im Juni 2006 löste eine Kettenreaktion aus. Einkommensschwache Schuldner konnten die gestiegenen Raten für ihre variabel verzinslichen Kredite nicht mehr bezahlen und mussten ihr Haus verkaufen. Wegen der zunehmenden Immobilienverkäufe brachen die Hauspreise ein (Höhepunkt war Juli 2006[51]) und durch den fallenden Wert der Immobilien hatten die Banken und Investoren zunehmend ungesicherte Kreditforderungen. Die Zahlungsunfähigkeit von Schuldnern bescherte den Banken und den Investoren nun Verluste.

Im Frühjahr 2007 erreichten in den Vereinigten Staaten die Zahlungsausfälle auf Subprime-Kredite den höchsten Stand der letzten Jahre. Einige Immobilienfonds, die in strukturierte Finanzprodukte investiert hatten, setzten die Annahme von Fondsanteilen aus, weil sie sonst in finanzielle Schwierigkeiten geraten wären.[52] Im Juni 2007 teilte Bear Stearns den Kunden zweier seiner Hedgefonds mit, dass die Einlagen, die Ende 2006 noch mit 1,5 Milliarden US-Dollar bewertet worden waren, jetzt fast nichts mehr wert seien.[53] Dutzende Baufinanzierer, die sich gerade auf diese Kredite spezialisiert hatten, mussten Gläubigerschutz beantragen.

Insgesamt schätzte der Internationale Währungsfonds im Oktober 2008 den Wertverfall von Subprime-Hypotheken auf 500 Milliarden US-Dollar und den von Prime-Hypotheken auf weitere 80 Milliarden Dollar.[54] Der Wissenschaftliche Beirat des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie hält diese Summe im Vergleich zur Größe des weltweiten Finanzmarktes für nicht sehr groß. Auch sei der Wertverlust der hypothekenbesicherten Wertpapiere von 500 Milliarden US-Dollar, so die IWF-Schätzung vom Oktober 2008, deutlich höher, als tatsächlich an Ausfällen bei den zugrunde liegenden Hypotheken zu erwarten sei. Der hohe Preisverfall der hypothekenbesicherten Wertpapiere sei daher gekommen, dass Käufer diese Papiere aus Vorsicht auch zu niedrigeren Preisen nicht mehr kaufen wollten. Zu dieser Vorsicht trug die Komplexität und Intransparenz dieser Wertpapiere bei sowie die Tatsache, dass viele Papiere außerbörslich gehandelt wurden, so dass eine Marktpreisbildung und damit eine Bewertung der Papiere überhaupt schwierig war.[55]

Auswirkungen auf die Finanzmärkte

Bankenkrise

Die Wertverluste der Subprime-Kredite bzw. der strukturierten Verbriefungen gingen unmittelbar in die Bankbilanzen ein und minderten das Eigenkapital der Banken. Um den Regulierungsanforderungen bzgl. Eigenkapitalreserven genügen zu können oder um überhaupt das Verhältnis von Eigenkapital zu Forderungen stabil zu halten, waren die Banken gezwungen, entweder neues Eigenkapital zu beschaffen oder andere Vermögenswerte zu verkaufen, was deren Preise senkte. Dieses Deleveraging – die Banken mussten bei Wertverlusten von Forderungen ein Vielfaches an Vermögenswerten abstoßen, um das alte Verhältnis von Eigenkapital zu Forderungsvolumen wieder herzustellen – führte zur „Implosion des Finanzsystems seit August 2007“.[56]

Unter den Investoren waren nicht nur risikobereite Hedgefonds, sondern auch eher konservative Investmentfonds vertreten. Da aber insbesondere Hedgefonds stark in die stärker risikobehafteten Wertpapiertranchen investiert hatten, kam es bei diesen zu Verlusten, die teilweise zur Schließung und Abwicklung der Hedgefonds führten.[57] Aber auch Investmentbanken waren betroffen. Die Schließung von Hedgefonds und die Verluste bei den Investmentbanken führten zu einer Abnahme der Risikobereitschaft der Anleger. Diese zogen daraufhin in kurzer Zeit erhebliche Beträge aus dem Kapitalmarkt ab oder hielten sich mit neuen Investitionen in risikoreiche Anlagen zurück.

Die abnehmende Risikobereitschaft der Investoren brachte die Refinanzierung der von Banken gegründeten Zweckgesellschaften zum Stillstand. Der Auslöser für die Krise war, dass ab Juli 2007 die Inhaber der Commercial Papers nicht mehr bereit waren, diese nach Fälligkeit erneut zu erwerben. Die kurzfristigen Kredite wurden nicht weiter verlängert. Dadurch gerieten die Zweckgesellschaften unter Druck. Sie konnten aber auch die strukturierten Wertpapiere nicht mehr verkaufen, da sich dafür auch keine Käufer mehr fanden. Deshalb mussten die Zweckgesellschaften jetzt auf die Kreditzusagen der Banken zurückgreifen.[58] In der zeitlichen Einteilung des SVR begann damit die „Phase I“ der Finanzkrise.[59]

Vertrauenskrise des Interbankenmarktes

Inanspruchnahme der Einlagefazilität der Deutschen Bundesbank

Bedingt durch die Unübersichtlichkeit des Schattenbankensystems (der Verschiebung der Verbriefungen in Zweckgesellschaften, Verkauf von Verbriefungen mit Rückkaufvereinbarung etc.) konnte zunächst niemand das gesamte Ausmaß der Krise und die verbleibende Solvabilität der Banken einschätzen.[60] Dies trug zur Vertrauenskrise zwischen den Banken bei, die sich am Geldmarkt durch einen Anstieg der Geldmarktzinsen widerspiegelte.[61] Am 9. August 2007 – dieser Tag gilt inzwischen als der Beginn der eigentlichen Finanzkrise[62] – stiegen die Aufschläge für Interbankkredite im Vergleich zum Zentralbankleitzins weltweit, vor allem in den USA, sprunghaft an.[63] Mit der Insolvenz von Lehman Brothers am 15. September 2008, nachdem eine staatliche Rettung ausgeblieben war, kam der Interbankenmarkt weltweit zum Erliegen.[64] Kurzfristig überschüssige Liquidität wurde nicht mehr bei anderen Banken, sondern unter Inanspruchnahme der Einlagefazilität bei den Zentralbanken angelegt.

In der zeitlichen Einteilung des SVR begann damit die „Phase II“ der Finanzkrise.[59]

Zunahme der Risikoaufschläge bei Staatsanleihen

Hauptartikel: Eurokrise

Im Verlaufe der Krise stieg die Staatsverschuldung vieler Staaten weiter an, etwa wegen Maßnahmen zur Stabilisierung der Banken und Konjunkturprogrammen („Phase III“[59]). Die Risikoaufschläge verschiedener europäischer Staaten gegenüber deutschen Bundesanleihen stiegen. Mehrere Länder der Eurozone konnten ihre Zahlungsfähigkeit nur durch internationale Hilfskredite aufrechterhalten (Eurokrise). Im Rahmen des Europäischen Stabilisierungsmechanismus wurde ein gemeinsames Kreditpaket von EU, Euroländern und IWF mit der Gesamtsumme von 750 Milliarden Euro beschlossen.[65][66] Die Europäische Zentralbank kündigte zudem an, im Notfall Staatsanleihen der Euro-Länder aufzukaufen.

Auswirkungen auf die Realwirtschaft

Der IWF schätzte im April 2009 die Gesamtverluste auf 4,1 Billionen US-Dollar (ca. 3 Billionen Euro). Davon liegen die Verluste bei „giftigen“ US-Papieren bei etwa 2,7 Billionen US-Dollar, die Verluste aus europäischen Papieren werden mit etwa 1,2 Billionen US-Dollar beziffert, die japanischen Papiere mit 150 Milliarden US-Dollar.[2]

Im August 2009 erhöhte der IWF seine Kalkulationen auf 11,9 Billionen US-Dollar, was fast einer Verdreifachung entspricht.[67] Eine Studie der Deutsche Bank Research bezifferte die krisenbedingte Minderung des Welt-BIPs auf vier Billionen US-Dollar.[68]

Im Verlauf des Jahres 2008 hat sich die Finanzkrise zunehmend auf die Realwirtschaft ausgewirkt. Effekte waren zunächst in den USA, dann in Westeuropa und in Japan sowie seit Herbst 2008 auf der ganzen Welt zu erkennen. In Folge verzeichneten die Aktienkurse weltweit ab Oktober 2008 nach einem ersten Einbruch aufgrund der Finanzkrise einen zweiten starken Rückgang aus Angst vor Auswirkungen auf die Realwirtschaft. Auch auf den Rohstoffmärkten kam es vor allem ab Beginn des vierten Quartals 2008 zu starken Preisrückgängen. Die meisten Automobilhersteller in den Industrieländern haben Ende Oktober/Anfang November deutliche Produktionskürzungen angekündigt, um auf Absatzeinbrüche in zweistelliger Größenordnung zu reagieren. Nach Erkenntnissen des Statistischen Bundesamtes befand sich Deutschland nach zwei Quartalen mit negativen Wachstumsraten gegenüber den entsprechenden Vorjahresquartalen zwischen Oktober 2008 und dem 2. Quartal 2009 in einer Rezession.[69][70] Nach Statistiken von Eurostat ging die Industrieproduktion in der Eurozone von ihrem Höhepunkt im Frühjahr 2008 bis zum Frühjahr 2009 um mehr als 20 % zurück.[71] Der Rückgang der Industrieproduktion ist somit vergleichbar mit dem im ersten Jahr der Weltwirtschaftskrise 1930 in Deutschland und den USA.[72]

Auch hatte die Finanzkrise deutliche Auswirkungen auf die Prognosefähigkeit von Unternehmen. Aufgrund der Unvorhersehbarkeit der Märkte hatten viele börsennotierte Unternehmen Schwierigkeiten, die für Ihre Geschäftsberichte im Lagebericht nach § 289 HGB erforderlichen Prognosen für das kommende Geschäftsjahr zu formulieren. Die Unternehmen mussten hier eine Gratwanderung vollziehen. Auf der einen Seite musste eine Prognose abgegeben werden, um die Anleger entsprechend den rechtlichen Vorschriften zu informieren, auf der anderen Seite waren quantitative Ziele schwierig zu beziffern. Der Trend ging damit hin zu Prognosen, die auf verschiedenen Szenarien beruhten sowie vorwiegend von qualitativer Beschaffenheit waren.[73] Unternehmen, die auch weiterhin quantitative Daten in ihren Prognosen kommunizierten, wurde vom Kapitalmarkt die Angabe von größeren Spannen von bis zu 20 % zugestanden.[74]

Hungerkrise

Es wird von Forschern angenommen, dass die Nahrungsmittelpreiskrise 2007–2008 mit der globalen Finanzkrise in Zusammenhang steht. Neben von der Wirtschaftskrise unabhängigen Faktoren wird u.a. der im Zuge der Finanzkrise verstärkte Wechsel zu Grundnahrungsmittelspekulationen in Verbindung gebracht mit der Hungerkrise. So war die Krise nach Ansicht der Welthungerhilfe[75] und Oxfam[76] sowie einzelner Experten der UNCTAD[77] und der Weltbank[78] insbesondere auf Spekulationsgeschäfte mit Nahrungsmitteln zurückzuführen. Dieser Sichtweise wurde jedoch zum Teil auch widersprochen.

Wie die FAO 2009 festhält, ist seit dem Ausbruch der Krise die Zahl an hungernden Menschen um 100 Millionen Menschen gestiegen (insgesamt 1 Milliarde). Dies wird begründet mit der Wirtschaftskrise im Allgemeinen und den hohen Nahrungsmittelpreisen im Besonderen.[79]

Einschätzung von Dauer und Ausmaß der Krise

Ausmaß der Krise im Zeitraum 2007 bis 2008
  • Länder mit offizieller Rezession (zwei stagnierende Quartale)
  • Länder mit inoffizieller Rezession (ein Quartal)
  • Länder mit einem wirtschaftlichen Abschwung von mehr als 1,0 %
  • Länder mit einem wirtschaftlichen Abschwung von mehr als 0,5 %
  • Länder mit einem wirtschaftlichen Abschwung von mehr als 0,1 %
  • Länder mit positiver wirtschaftlicher Entwicklung
  • N/A (keine Angaben)
  • Abschätzung des IWF (Dezember 2008)
    Die Weltkarte zeigt das Wirtschaftswachstum im Jahr 2009. Länder in der Rezession sind braun.

    Am 9. Dezember 2008 senkte die Weltbank ihre Prognose für das globale Wirtschaftswachstum im Jahr 2009. Sie erwartete nur noch ein globales Wachstum von 0,9 Prozent, im Gegensatz zu 2,5 Prozent im Jahr 2008. Am 11. Juni 2009 senkte sie ihre Prognose abermals, von zuvor −1,75 % auf −3 %.[80] Die jüngste Konjunkturprognose fällt damit noch negativer aus als die der Schwesterorganisation IWF: Man rechne mit der schlimmsten Krise seit der Großen Depression in den 1930er Jahren. Neben einem Rückgang des weltweiten Handelsvolumens seien vor allem die Exportmöglichkeiten für Entwicklungsländer in die reicheren Staaten betroffen.[81] Die EU-Kommission rechnete nach einer am 3. November 2008 veröffentlichten Prognose für 2009 bei den Ländern der Eurozone nur noch mit einem ganz geringen Wirtschaftswachstum von 0,1 %.[82] Am 19. Januar 2009 verschärfte sie ihre Prognose auf −1,8 % für die Länder der EU insgesamt.[83] Der IWF erwartet in seiner Prognose von Anfang November 2008 für 2009 die erste weltweite Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg.[84][85] Am 23. April 2009 veröffentlichte die Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose ihre mittelfristige Prognose bis 2013. Demnach erwarten diese Institute für 2009 einen Rückgang des BIP von 6 % und für 2010 von 0,5 % und bis 2013 wird das BIP in etwa das Niveau von 2008 wieder erreicht haben.

    Auf nationalstaatlicher Ebene haben viele Regierungen im Laufe der Jahre 2008/2009 Konjunkturprogramme erarbeitet. Allgemein verzeichnet mit Frühjahr 2009 der auslösende Sektor des Geldwesens schon wieder positive Kennzahlen, seit Juli zeigen auch die „Wirtschaftsmotoren“ der Realwirtschaft (im Besonderen Automobilindustrie und Bauwesen in Europa) Anzeichen der Entspannung, es gilt – zumindest eine erste – Talsohle der Wirtschaftskrise durchschritten. Dafür verlagern sich die Probleme in den Industrienationen zum einen in den Tertiär- (Dienstleistung) und Quartärsektor (etwa die Tourismusbranche), zum anderen wirkt sich die Flaute zeitverzögert erst seit dem Frühjahr auch auf die Beschäftigtenzahlen und auf die Kenndaten des Konsums im Allgemeinen aus (um Weihnachten 2008, als die Bankenkrise schon in vollen Ausmaß wirksam wurde, zeigten die Konsumdaten noch Rekordwerte, und die Fremdenverkehrs-Wintersaison 2008/2009 gilt noch als durchwegs positiv). Die US-Notenbank Fed rechnete durch die Finanzkrise mit einer Arbeitslosenquote mit bis zu 9,6 % für Ende 2009 in den USA,[86] in der EU waren im Juli mit 9,5 % Arbeitslosenquote der höchste Stand seit zehn Jahren erreicht.[87] Für Jahresende 2011 sah die Fed in ihren Berechnungen von Mai 2009 eine Arbeitslosenquote von bis zu 8,5 % voraus.[86] Die steigende Arbeitslosigkeit verschärfte in den USA die Folgen der Krise. Die Sparquote der U.S.-Amerikaner stieg, die Konsumneigung fiel. Ab August 2009 fiel der Index des Konsumentenklimas der Universität Michigan, der im Frühjahr 2009 bereits gestiegen war, wieder.[88] Ende August gab die OECD – wenn auch nur als „Zwischenbericht“ zum fundierteren Halbjahresbericht – das Minus des Wirtschaftswachstums für die G-7 mit 3,7 % (statt 4,1 % im Juli), für die Eurozone mit 3,9 % (statt 4,8 % – die EZB gab gleichzeitig 4,1 % statt zuletzt 4,6 %),[89] für die USA unverändert 2,8 %.[90]

    Inzwischen (Januar 2010) scheint die Finanzkrise abzuflauen, aber langsamer als von vielen vorhergesagt. Am 21. Januar 2010 prognostizierte der Chefökonom der Weltbank in einer „Globalen Wirtschaftsprognose 2010“, dass in den Industrieländern das Bruttonationalprodukt im Jahre 2010 wieder um +1,8 % steigen werde (2011: um +2,3 %; im letzten Jahr war es um -3,3 % zurückgegangen).[91]

    Internationale Gegenmaßnahmen

    Koordinierung der Zentralbanken

    Leitzinsen der EZB (rot) und des Federal Reserve Systems der USA (blau)

    Seit Dezember 2007 stellt die Europäische Zentralbank (EZB) in Absprache mit der US-amerikanischen Federal Reserve den Banken US-Dollar zur Verfügung und nimmt dafür auf Euro lautende Wertpapiere als Sicherheit an, um die Lage auf dem Geldmarkt zu entspannen.[92] Die EZB übernimmt insoweit Wechselkursrisiken der privaten Banken.

    Am 11. Dezember 2007 senkte die US-Zentralbank Federal Reserve zum dritten Mal seit September 2007 den Leitzins. In einer konzertierten Aktion verkündeten am 12. Dezember 2007 fünf Zentralbanken weitere Maßnahmen, um dem „erhöhten Druck auf den kurzfristigen Finanzierungsmärkten“ entgegenzuwirken. Unter anderem lieh die Federal Reserve in einem Tauschgeschäft (Swap) der Europäischen Zentralbank (EZB) 20 Mrd. US-Dollar und der Schweizerischen Nationalbank 4 Mrd. Dollar, um der Dollarknappheit in Europa entgegenzuwirken. Laut Frankfurter Allgemeine Zeitung ist aus den inzwischen veröffentlichten Protokollen der Sitzungen des Offenmarktausschusses der Fed bekannt geworden, dass der Anstoß für diese Dollarleihen von der Fed an die EZB von der Fed ausging.[93]

    Am 18. September 2008 haben die Zentralbanken weltweit konzertiert mehr als 180 Milliarden US-Dollar angeboten, um Spannungen auf dem Geldmarkt zu lindern. Bei der Europäischen Zentralbank konnten die Banken am Donnerstag, 18. September 2008, bis zu 40 Milliarden US-Dollar für einen Tag aufnehmen, hinzu kommt ein Euro-Schnelltender mit einem offen gelassenen Volumen. Die Bank of Japan bietet erstmals US-Dollar an.[94]

    Ab Oktober 2008 senkten in einer konzertierten Aktion sieben der führenden Notenbanken,[95] darunter die Federal Reserve (Fed), die Europäische Zentralbank (EZB),[96] die Bank of England (BoE)[97] und die Schweizerische Nationalbank (SNB),[95] weltweit die Leitzinsen. Seither erfolgten weitere Zinssenkungen, die die Leitzinsen auf ein seit Jahrzehnten nicht mehr erreichtes niedriges Niveau, teilweise den historischen Tiefstand gebracht haben.

    Am 6. April 2009 stellte die EZB der Fed eine Swap-Linie in Höhe von 80 Milliarden US-Dollar in Euro bereit, die britische Notenbank gewährt 60 Milliarden Pfund, die Schweizer Notenbank stellt 40 Milliarden Franken und die japanische Zentralbank 10 Bio. Yen zur Verfügung. US-amerikanische Kreditinstitute können so zukünftig über die Fed auf Kredite in Auslandswährungen zurückgreifen. Die Maßnahme der Notenbanken ergänzt die Maßnahmen vom 18. September 2008 in umgekehrter Richtung. Damals hatte die Fed ausländischen Notenbanken Swaplinien von insgesamt 300 Milliarden US-Dollar eingeräumt.[98]

    Am 30. November 2011 haben die Europäische Zentralbank, die US-Notenbank Federal Reserve, die Notenbanken Kanadas, Japans, Großbritanniens sowie die Schweizerische Nationalbank den globalen Finanzmärkten mehr Geld zur Verfügung gestellt, um die Schuldenkrise abzuwehren und die Realwirtschaft zu stützen. Die Zentralbanken verständigten sich darauf, die Kosten bestehender Dollar-Swaps ab dem 5. Dezember 2011 um 50 Basispunkte zu vermindern. Sie vereinbarten zudem Tauschgeschäfte, um jederzeit die von Banken benötigte Währung bereitstellen zu können. Die Zentralbanken garantieren so den Geschäftsbanken, dass sie auch in anderen Währungen liquide sind.[99] Gleichzeitig lockerte die chinesische Zentralbank ihre Geldpolitik.[100] Oktober 2013 kündigten die Europäische Zentralbank (EZB), die US-amerikanische Federal Reserve, die Bank von Japan, die Bank von England, die Bank von Kanada und die Schweizerische Nationalbank an, die Swap-Abkommen vom Dezember 2007 dauerhaft beizubehalten.[101]

    Konjunkturprogramme

    In vielen Ländern wurden im Rahmen der Finanzkrise umfangreiche Konjunkturprogramme und Finanzmarktstabilisierungsgesetze aufgelegt. In den USA sind es der Economic Stimulus Act of 2008 (Umfang des ESA: 150 Milliarden US-Dollar), der Emergency Economic Stabilization Act of 2008 (Umfang des EESA: 700 Milliarden US-Dollar) und der American Recovery and Reinvestment Act of 2009 (Umfang des ARRA: 787 Milliarden US-Dollar). In Deutschland sind es das Finanzmarktstabilisierungsgesetz (Umfang des FMStG: 400 Milliarden Euro), das Maßnahmenpaket „Beschäftigungssicherung durch Wachstumsstärkung“ (Umfang des Konjunkturpaketes I: 50 Milliarden Euro) und das Konjunkturprogramm „Entschlossen in der Krise, stark für den nächsten Aufschwung“ (Umfang des Konjunkturpaketes II: 14 Milliarden Euro). Zur Stabilisierung der Beschäftigung wurden insbesondere die Möglichkeiten zur Kurzarbeit ausgeweitet. In Österreich wurden die Konjunkturpakete I und II und die Steuerreform 2009 (insgesamt knapp zwölf Milliarden Euro) eingeführt.

    Weltweit beträgt laut einer Studie von Deutsche Bank Research das gesamte, auf mehrere Jahre verteilte Volumen der Konjunkturprogramme etwa 2000 Milliarden US-Dollar. Ohne die Programme wäre laut DB Research der Rückgang an Bruttoinlandsprodukt erheblich stärker gewesen. Die krisenbedingte Minderung des BIPs beziffert die Studie mit „4000 Mrd.“ US-Dollar.[68] Schließlich kann der Bankensektor nur langsam saniert werden.

    Maßnahmen zur Stabilisierung des Bankensystems

    Im Rahmen der Krise wurden in den USA und Europa (temporäre) Notverstaatlichungen durchgeführt und sogenannte Bad-Bank-Konzepte (Abwicklungsbanken) eingeführt. In Deutschland wurde mit dem Finanzmarktstabilisierungsfortentwicklungsgesetz im Jahr 2009 die Möglichkeit geschaffen, dezentral für einzelne Kreditinstitute eine Bad Bank einzurichten.[102][103] Diese soll problembehaftete strukturierte Wertpapiere aufnehmen oder auch ganze defizitäre Geschäftsbereiche sanierungsbedürftiger Banken abwickeln. Stützungsmaßnahmen zugunsten von Finanzinstitutionen erhöhten den staatlichen Bruttoschuldenstand 2008 und 2009 insgesamt um 98 Milliarden Euro. Da es sich überwiegend um Kredite handelt, stehen dem entsprechende Forderungen an die Finanzinstitutionen gegenüber.[104][105]

    Seit Oktober 2008 werden Bankschuldverschreibungen weltweit zunehmend vom Staat garantiert. Bis zum Oktober 2009 hat das Volumen staatsgarantierter Bankschuldverschreibungen rund 800 Milliarden US-Dollar erreicht. Über 450 Milliarden US-Dollar entfallen auf Westeuropa, der Rest zum großen Teil auf die USA.[106]

    Um das Bankensystem in der Eurozone zu stabilisieren, legte die Europäische Zentralbank ein Ankaufprogramm für Pfandbriefe auf, das „Programm zum Ankauf gedeckter Schuldverschreibungen“, englisch abgekürzt CBPP, und erwarb so bis Juni 2010 Wertpapiere im Wert von 60 Milliarden Euro.[107]

    Nach Joaquín Almunia, Vizepräsident der EU-Kommission, wurden den Banken von Oktober 2008 bis März 2010 Staatshilfen im Rahmen von etwa 4 Bio. Euro genehmigt, davon drei Viertel in Form von staatlichen Garantien. Die Banken nahmen von den Staatsgarantien tatsächlich 994 Milliarden Euro in Anspruch.[108]

    Laut Deutscher Bundesbank nahm in Deutschland die Bruttoverschuldung des Staates (Gebietskörperschaften und Sozialversicherungen einschließlich der zuzurechnenden Extrahaushalte) nach vorläufigen Berechnungen zum Jahresende 2010 in Abgrenzung des Maastricht-Vertrages auf 83,2 % des BIP zu (fast 10 Prozentpunkte). Darin würden sich umfangreiche Maßnahmen zur Finanzmarktstabilisierung in Höhe von 241 Mrd € widerspiegeln, die vor allem im Zusammenhang mit der Hypo Real Estate und der WestLB standen. Seit 2008 sei im Zuge dieser Finanzmarktstützungsmaßnahmen der staatliche Schuldenstand um 335 Mrd € gestiegen, das entspräche 13,4 % des Bruttoinlandsprodukts. Soweit sich die übernommenen Risikoaktiva zukünftig verwerten ließen, würde der Schuldenstand wieder sinken.[109]

    Nach Joaquín Almunia setzten Regierungen der Europäischen Union zwischen 2008 und 2010 1,6 Billionen Euro ein (13 % des BIP), um ihre Banken zu retten. Drei Viertel oder fast 1,2 Billionen Euro dieser Hilfen wurden für Garantien oder Liquiditätshilfen verwendet, die restlichen 400 Milliarden Euro für Kapitalhilfen und erforderliche Abschreibungen.[110]

    Eine Studie von Beatrice Weder di Mauro und Kenichi Ueda kommt u.a. zum Ergebnis, dass der Wert von unausgesprochenen staatlichen Garantien für die Banken im Zuge der Finanz- und Bankenkrise zugenommen hat, was zu finanziellen Erleichterungen für die Banken führt.[111]

    In der Zeit von 2008 bis 2011 stützten die Länder der Europäischen Union die Bankbranche mit 1,6 Billionen Euro.[112] Ebenfalls wurde auf nationaler Ebene, insbesondere in Frankreich, sowie auf europäischer Ebene eine Reihe von neuen Regulierungen verabschiedet.[113] Die EU vereinheitlichte und verschärfte diverse Aspekte des Bankenrechts. Insbesondere gehören dazu die Verpflichtung von Finanzinstitutionen, im Voraus für den Fall eines Bankrotts Abwicklungspläne zu entwickeln sowie Frühinterventionsbefugnisse und das Recht für Aufsichtsbehörden, Sonderverwalter für Banken zu bestellen.[114] Kritiker, insbesondere unabhängige sowie grüne Europaparlamentarier, kritisieren jedoch die Maßnahmen als unzureichend, das Verhalten der dominierenden konservativen und sozialistischen Europaparteien als Finanzindustrie-freundlich sowie die mangelnde Regulierung in wichtigen Bereichen wie dem Schattenbankwesen.[115]

    Reformvorschläge der G-20-Staaten

    Gipfeltreffen im November 2008

    Unter dem akuten Eindruck der Finanzkrise fand vom 14. bis 16. November 2008 ein Treffen auf Ebene der Staats- und Regierungschefs der G20-Staaten (zuzüglich Niederlande und Spanien) in Washington statt, um die Grundlagen einer Reform der internationalen Finanzmärkte zu beraten und umzusetzen. Dieses hochrangige Treffen wurde in der deutschsprachigen Presse auch Weltfinanzgipfel genannt. Ziel war die Vereinbarung von internationalen Regelungen, um die Wiederholung einer Finanzkrise zu vermeiden. Ein Katalog mit knapp 50 Einzelmaßnahmen wurde verabschiedet.[116] 28 dieser Einzelvorschläge sollten bis 31. März 2009 umgesetzt werden, die weiteren Punkte mittelfristig. Die Teilnehmer gaben Tendenzen zum Protektionismus eine klare Absage, sie bekannten sich ausdrücklich zu den Prinzipien eines freien Marktes und eines offenen Handels. Zudem wurde eine effektivere Regulierung der Finanzmärkte gefordert. Unter anderem wurden folgende Maßnahmen vereinbart:

    • eine größere Überwachung der Ratingagenturen,
    • eine stärkere Reglementierung von spekulativen Hedgefonds sowie anderer bislang unregulierter Finanzprodukte,
    • Festlegung von Bewertungsmaßstäben für komplexe Finanzprodukte,
    • Erhöhung der Eigenkapitalpuffer von Finanzinstitutionen,
    • Harmonisierung und Überarbeitung von Bilanzierungsregeln,
    • Orientierung der Anreizsysteme von Managern an mittelfristigen Zielen,
    • Schutz vor unfairem Wettbewerb durch die Trockenlegung von Steueroasen,
    • Stärkung des Internationalen Währungsfonds,
    • ein besserer Schutz der Verbraucher durch transparentere Informationen.

    Jedes Teilnehmerland verpflichtet sich, die Maßnahmen in nationales Recht umzusetzen.

    Nachfolgende Gipfeltreffen

    Eine Folgekonferenz fand am 1./2. April 2009 in London statt. Neben der Konkretisierung verschiedener Punkte des ersten Treffens wurden ergänzend Maßnahmen zur Konjunkturbelebung verabschiedet:[117][118]

    • Die G20-Länder beschlossen ein Programm von 1,1 Billionen US-Dollar zur Belebung der Weltkonjunktur, insbesondere des Welthandels, sowie zur Verbesserung der Situation in den Entwicklungsländern. Im Einzelnen:
      • Die Mittel für den IWF sollen auf 750 Milliarden US-Dollar erhöht werden.
      • An neuen Sonderziehungsrechten sollen 250 Milliarden US-Dollar zugeteilt werden.** Über Multilaterale Entwicklungsbanken sollen zusätzlich mindestens 100 Milliarden US-Dollar gewährt werden.
    • Bis Ende 2010 sollte eine fiskalpolitische Ausweitung von 5 Billionen US-Dollar erfolgen, welche der Weltproduktion laut G20 einen Impuls von 4 % erteilen sollte.[119] Kritiker argumentierten jedoch, dass es sich bei dieser Summe lediglich um Gelder handelte, die von den Teilnehmern bereits vor der Konferenz freigegeben worden waren.[120] Andere sprachen von einer „Bestandsaufnahme“ und hielten die Zahl zudem für übertrieben.[121] Laut IWF hat sich das nicht preisbereinigte weltweite Bruttoinlandsprodukt von 2009 bis 2010 um 5,1 % erhöht.[122]
    • Zur Bekämpfung von Steueroasen und Geldwäsche hat die OECD eine schwarze Liste (Costa Rica, Malaysia, Philippinen, Uruguay) sowie eine graue Länderliste veröffentlicht.
    • Reformen und eine Stärkung der internationalen Finanzinstitutionen, insbesondere IWF und Weltbank, wurden beschlossen.
    • Maßnahmen zur systematischen Regulierung und Überwachung von Hedgefonds und ähnlichen Finanzanlagekonstruktionen wurden konkretisiert.
    • Das bereits im November erklärte Ziel, die Eigenkapitalbasis von Kreditinstituten zu stärken, wurde durch Maßnahmen ergänzt.
    • Es wurde das Ziel vereinbart, dass sich Managervergütungen nicht an kurzfristigen Erfolgen, sondern an langfristigen Zielen orientieren sollen.
    • Das Bekenntnis zum Freihandel wurde erneut bekräftigt.

    Bei den weiteren G20-Treffen am 24./25. September 2009 in Pittsburgh[123] und am 26./27. Juni 2010 in Toronto[124] waren die Schwerpunkte unverändert eine Reform und Stärkung der Finanzsysteme sowie das Wiedererreichen eines starken Wirtschaftswachstums. Hinzu kam die Forderung nach Nachhaltigkeit und Ausgewogenheit bei der Erreichung der Wachstumsziele.

    Dokumentationen

    Literatur

    Weblinks

    Einzelnachweise

    1. Die Dauerkrise – wie alles begann
    2. 2,0 2,1 Vier Billionen Dollar Schaden durch Krise. In: Salzburger Nachrichten. 22. April 2009, S. 15 (Artikelarchiv).
    3. IMW: International Financial Stability Report, April 2009, Chapter 1: Stabilizing the Global Financial System and Mitigating Spillover Risks, (PDF; 1,8 MB) Tabelle 1.3.
    4. FCIC: The Financial Crisis Inquiry Report. Januar 2011, [1].
    5. Robert J. Shiller, The Subprime Solution: How Today's Global Financial Crisis Happened, and what to Do about it, Princeton University Press, 2012, ISBN 9780691156323, Einleitung, S. xii
    6. Robert J. Shiller, The Subprime Solution: How Today's Global Financial Crisis Happened, and what to Do about it, Princeton University Press, 2012, ISBN 9780691156323, S. 5
    7. Kristopher S. Gerardi, Andreas Lehnert, Shane M. Sherland, Paul S. Willen, Making sense of the subprime crisis, Working Paper, Federal Reserve Bank of Atlanta, No. 2009-2, S. 48
    8. Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, 78. Jahresbericht, S. 8
    9. Carmen M. Reinhart, Kenneth S. Rogoff, Is the 2007 US sub-prime financial crisis so different? An international historical comparison, 2008, American Economic Review 98, Nr. 2, S. 339-344, hier S. 342-344 {{DOI: 10.1257/aer.98.2.339}}
    10. http://www.guardian.co.uk/commentisfree/cifamerica/2012/may/09/income-inequality-great-recession
    11. http://www.imf.org/external/pubs/ft/fandd/2010/12/Kumhof.htm
    12. Vgl. Robert Reich: Nachbeben – Amerika am Wendepunkt Campus-Verlag, Frankfurt New York 2010, ISBN 978-3-593-39247-9
    13. Vgl. Raghuram Rajan: Verwerfungen, Finanzbuch Verlag, München 2012, ISBN 978-3-89879-685-9
    14. Vgl. Joseph Stiglitz: Der Preis der Ungleichheit. Wie die Spaltung der Gesellschaft unsere Zukunft bedroht. Siedler, München 2012 ISBN 3-8275-0019-2
    15. Till van Treeck, Simon Sturn (2012): Income inequality as a cause of the Great Recession? A survey of current debates. ILO Conditions of Work and Employment Series No. 39, http://www.ilo.org/wcmsp5/groups/public/---ed_protect/---protrav/---travail/documents/publication/wcms_187497.pdf
    16. http://www.imf.org/external/pubs/ft/fandd/2011/09/kumhof.htm
    17. Annual Report of the Council of Economic Advisers. United States Government, Washington D.C.. March 2009. Abgerufen am 5. Juni 2009., S. 63 f.
    18. VIII. Schlussbemerkungen: Die schwierige Aufgabe der Schadensbegrenzung, (PDF; 63 kB) BIZ, 78. Jahresbericht, 30. Juni 2008, S. 159–174 (S. 167 f.).
    19. 19,0 19,1 19,2 19,3 Benedikt Fehr: Der Weg in die Krise, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17. März 2008.
    20. I. Einleitung: Das Ende einer unhaltbaren Situation, (PDF; 47 kB) BIZ, 78. Jahresbericht, 30. Juni 2008, S. 3–12 (S. 8 f.).
    21. FAZ-online, Herrmann Remsperger, Wahnsinn am Abgrund, 2. Mai 2011
    22. FAZ-online, Herrmann Remsperger, Wahnsinn am Abgrund, 2. Mai 2011
    23. Financial Crisis Inquiry Commission, The Financial Crisis Inquiry Report: Final Report of the National Commission on the Causes of the Financial and Economic Crisis in the United States, S. xxvi
    24. Financial Crisis Inquiry Commission, The Financial Crisis Inquiry Report: Final Report of the National Commission on the Causes of the Financial and Economic Crisis in the United States, S. xxvii
    25. Financial Crisis Inquiry Commission, The Financial Crisis Inquiry Report: Final Report of the National Commission on the Causes of the Financial and Economic Crisis in the United States, S. xxv
    26. The Guardian, Rupert Neate, Ratings agencies suffer 'conflict of interest', says former Moody's boss, 22. August 2011
    27. sec.gov, Kathleen L. Casey, In Search of Transparency, Accountability, and Competition: The Regulation of Credit Rating Agencies, 6. Februar 2009
    28. Ben Bernanke, Some Reflections on the Crises and the Policy Responses in: Robert M. Solow, Alan S. Blinder, Andrew W. Loh, Rethinking the Financial Crisis, Russell Sage Foundation, 2013, ISBN 9781610448154, S. 4
    29. Financial Crisis Inquiry Commission, The Financial Crisis Inquiry Report: Final Report of the National Commission on the Causes of the Financial and Economic Crisis in the United States, S. xvii
    30. Die Finanzkrise meistern – Wachstumskräfte stärken. Jahresgutachten 2008/2009 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Ziffer 174.
    31. Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Jahresgutachten 2008/2009, Die Finanzkrise meistern - Wachstumskräfte stärken, Ziffer 174
    32. Die Finanzkrise meistern – Wachstumskräfte stärken. Jahresgutachten 2008/2009 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Ziffer 174.
    33. Ben Bernanke, Some Reflections on the Crises and the Policy Responses in: Robert M. Solow, Alan S. Blinder, Andrew W. Loh, Rethinking the Financial Crisis, Russell Sage Foundation, 2013, ISBN 9781610448154, S. 7
    34. Paul Krugman, The Return of Depression Economics and the Crisis of 2008, W. W. Norton & Company, 2009, ISBN 9780393337808, S. 170-172
    35. USA: Höchste Arbeitslosenzahl seit 1967 tagesanzeiger.ch, 29. Januar 2009 (abgerufen am 18. Oktober 2010)
    36. Banken-Erfolge: Auch Wells Fargo und Morgan Stanley melden hohe Gewinne spiegel.de, 21. Oktober 2009 (abgerufen am 18. Oktober 2010)
    37. Errechnet nach Angaben der ameco-Datenbank.
    38. Paul Krugman, Die neue Weltwirtschaftskrise, Campus Verlag Frankfurt/New York, 2009, ISBN 9783593389332, S. 175
    39. 39,0 39,1 Markus K. Brunnermeier: Deciphering the Liquidity and Credit Crunch. In: Journal of Economic Perspectivest, Bd. 23, Nr. 1, Winter 2009, S. 77–100 (PDF, S. 81).
    40. Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Jahresgutachten 2008/2009, Die Finanzkrise meistern - Wachstumskräfte stärken, Ziffer 174
    41. Bundeszentrale für politische Bildung, Rainer Sommer, Die Subprime-Krise in den Vereinigten Staaten, 20. Januar 2012
    42. Hartmann-Wendels, Hellwig, Hüther, Jäger:Arbeitsweise der Bankenaufsicht vor dem Hintergrund der Finanzkrise. Studie des IdW Köln, 2009. S. 28.
    43. Bundeszentrale für politische Bildung, Rainer Sommer, Die Subprime-Krise in den Vereinigten Staaten, 20. Januar 2012
    44. Hartmann-Wendels, Hellwig, Hüther, Jäger:Arbeitsweise der Bankenaufsicht vor dem Hintergrund der Finanzkrise. Studie des IdW Köln, 2009. S. 28.
    45. Die Finanzkrise meistern – Wachstumskräfte stärken. Jahresgutachten 2008/2009 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Ziffer 174.
    46. Markus K. Brunnermeier: Deciphering the Liquidity and Credit Crunch. S. 79.
    47. Die Finanzkrise meistern – Wachstumskräfte stärken. Jahresgutachten 2008/2009 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Ziffer 174.
    48. Vgl. zum Schattenbankensystem auch CESifo-Group München: The EEAG Report on the European Community 2009, passim, ISSN 1865-4568.
    49. OECD: Recently released data confirm productivity slowdown ahead of crisis. Abgerufen 14. Mai 2009.
    50. Nach Hans-Werner Sinn (Kasinokapitalismus 2009, S. 226) stieß die Finanzkrise auf einen bereits länger andauernden realwirtschaftlichen Abschwung
    51. The Economist, 25.–31. Oktober 2008, Abb. S. 82
    52. BIZ: I. Einleitung: Das Ende einer unhaltbaren Situation. 78. Jahresbericht, 30. Juni 2008, S. 3–12 (PDF, S. 3): „Die Turbulenzen brachen aus, als einige wenige Fonds mit Anlagen in strukturierte Finanzprodukte, die mit jüngeren US-„Subprime“-Hypotheken unterlegt waren, die Rücknahme von Anteilen aussetzten.“
    53. Gretchen Morgenson: Bear Stearns Says Battered Hedge Funds Are Worth Little. The New York Times, 18. Juni 2007.
    54. IWF: Global Financial Stability Report. Oktober 2008. (PDF)
    55. Jahresbericht der Europäischen Zentralbank, S. 37 (PDF).
    56. BMWi: Schlaglichter der Wirtschaftspolitik, Monatsbericht März 2009. Brief des Wissenschaftlichen Beirates beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie an Bundesminister Michael Glos vom 23. Januar 2009. (PDF)
    57. Floyd Norris: High & Low Finance; Market Shock: AAA Rating May Be Junk. New York Times, 20. Juli 2007.
    58. Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR): Die Finanzkrise meistern – Wachstumskräfte stärken, Jahresgutachten 2008/2009, S. 120.
    59. 59,0 59,1 59,2 Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Jahresgutachten 2011/2012, Zweites Kapitel „I. Weltwirtschaft: Die Krise ist noch nicht ausgestanden“ Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „SVR1112“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
    60. Gary B. Gorton, The Subprime Panic, Yale ICF Working Paper No. 08-25, 30. September 2008, S. 1
    61. Siehe Abbildung 7 in IWF: The Global Economy and Financial Crisis.
    62. Schweizerische Nationalbank: Bericht zur Finanzstabilität. Juni 2008 (PDF; 894 kB), S. 12.
    63. Schweizerische Nationalbank: Bericht zur Finanzstabilität. Juni 2008 (PDF; 894 kB), S. 12, 19.
    64. Dorothea Schäfer: Agenda für eine neue Finanzmarktarchitektur (PDF; 289 kB). In: DIW: Wochenbericht, 17. Dezember 2008.
    65. Die Gesamtheit der finanzpolitisch relevanten EU-Beschlüsse zur Griechenland- und zur Eurokrise, d.h. in den Tagen und Nächten vom 7. bis einschließlich zum 9. Mai, wird erkennbar aus verschiedenen öffentlich einsehbaren Archiven, z. B. aus den archivierten Nachrichten des Deutschlandfunks, siehe zum Beispiel den zweiten Abschnitt in http://www.dradio.de/nachrichten/20100509080000 .
    66. Details: siehe z. B. EU beschließt Multi-Milliarden-Stütze für den Euro (Spiegel Online vom 10. Mai 2010, abgerufen am 30. Mai 2010).
    67. IWF erhöht Prognose über Kosten der Finanzkrise auf 11,9 Billionen US-Dollar
    68. 68,0 68,1 Bernhard Graf und Stefan Schneider: „Wie bedrohlich sind die mittelfristigen Inflationsriiken?“ In: Deutsche Bank Research 30. April 2009 (PDF; 301 kB)
    69. Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts
    70. Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts
    71. Eurostat Rückgang der Industrieproduktion über 20 % (PDF; 306 kB)
    72. Universität Münster, Pfister, Folie Nr. 5 (PDF; 205 kB)
    73. PriceWaterhouseCoopers: Lageberichterstattung vor dem Hintergrund der Finanzkrise, S. 12 (PDF)
    74. cometis AG: Guidance 2010 – Prognosen in Krisenzeiten, S. 7 (PDF; 1,0 MB)
    75. Welthungerhilfe-Nahrungsmittelstudie
    76. Oxfam Fact Sheet (PDF; 200 kB)
    77. UNCTAD (2009): The global economic crisis: systemic failures and multilateral remedies. Chapter III: Managing the financialization of commodity futures trading. S. 38
    78. John Baffes, Tassos Haniotis, Placing the 2006/08 Commodity Price Boom into Perspective, Policy Research Working Paper, The World Bank Development Prospects Group, July 2010, S. 20
    79. FAO: 1.02 billion people hungry. One sixth of humanity undernourished – more than ever before., 19 Juni 2009.
    80. Spiegel Online: Weltbank sagt Absturz der globalen Wirtschaft voraus, abgerufen am 11. Juni 2009
    81. vgl. Weltbank warnt vor schwerster Rezession seit 30er Jahren (nicht mehr online verfügbar) bei tagesschau.de, 9. Dezember 2008 (aufgerufen am 10. Dezember 2008).
    82. Prognose der EU vom 3. November 2008: Für Deutschland, Frankreich und Italien 2009 ist mit einem Nullwachstum zu rechnen, während in England, Irland und Spanien sogar eine negative Zahl erwartet wird. Genaue Zahlen siehe im Artikel Wirtschaftswachstum: Europa.
    83. Nachrichten des Deutschlandfunks vom 19. Januar 2009.
    84. IWF: Deutsche Wirtschaft schrumpft 2009. Abgerufen am 6. November 2008.
    85. Bericht des IWF. Abgerufen am 6. November 2008.
    86. 86,0 86,1 Dow Jones: US-Notenbank sieht tieferen Abschwung und höhere Arbeitslosigkeit bei focus.de, 21. Mai 2009. Aufgerufen am 23. Mai 2009.
    87. Fast 300.000 ohne Arbeit. In: Salzburger Nachrichten. 2. September 2009, Wirtschaft, S. 14 (Artikelarchiv).
    88. Universität Michigan
    89. EZB hebt Prognose an und teilt mehr Geld zu. In: Salzburger Nachrichten. 4. September 2009, Börsen/Anzeigen, S. 13.
    90. OECD verbreitet Zuversicht. In: Salzburger Nachrichten. 4. September 2009, Börsen/Anzeigen, S. 13.
    91. Zur Prognose der Weltbank siehe zum Beispiel den Spiegel-online-Artikel vom 21. Januar 2010, oder die (archivierten) Nachrichten des Deutschlandfunks vom 21. Januar, 3 Uhr, abgerufen am 23. Januar 2010
    92. Banken buhlen um Dollar-Kredite der EZB. Financial Times Deutschland, 11. September 2008.
    93. faz.net 25. Januar 2013 „Fed drängte die EZB zur Dollarleihe“
    94. Gemeinsame Aktion – Notenbanken verleihen abermals Milliarden. FAZ.net, 18. September 2008.
    95. 95,0 95,1 Sieben Notenbanken senken gemeinsam den Leitzins, NZZ Online, 8. Oktober 2008 (abgerufen am 1. Mai 2009). Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „nzz 1062542“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
    96. EZB: Monetary policy decisions. 6. November 2008.
    97. Bank of England Reduces Bank Rate by 1.0 Percentage Points to 2.0 %. bankofengland.co.uk, 4. Dezember 2008 (abgerufen am 1. Mai 2009); Meldung der Bank of England vom 6. November 2008.
    98. US-Bankensystem erhält Hilfe von der EZB – Konzertierte Aktion von Notenbanken sichert US-Instituten Zugang zu Liquidität in Euro, Yen, Pfund und Schweizer Franken. Handelsblatt, 7. April 2009.
    99. „Grosse Notenbanken versorgen Banken mit Liquidität – Kursfeuerwerk an den Börsen – auch SNB beteiligt“ NZZ Online
    100. Bettina Schulz, Patrick Welter, Stefan Ruhkamp: „Schuldenkrise – Notenbankallianz löst Kursrally aus.“ FAZOnline 30. November 2011
    101. Philip Plickert, Patrick Welter und Jürgen Dunsch in faz.net vom 31. Oktober 2013: „Zentralbanken leihen sich dauerhaft Devisen“.
    102. BMF zur deutschen Bad Bank-Lösung
    103. Bad Bank-Varianten (PDF; 38 kB)
    104. Bundesbankpressenotiz 19. April 2010 – Maastricht-Schuldenstand 2009
    105. Pressemeldung des Bundestages vom 11. Mai 2010
    106. Deutsche Bundesbank: Finanzstabilitätsbericht 2009, Schaubild 1.1.4.
    107. Tim Oliver Berg, Kai Carstensen: Baldige Rückkehr zur alten Rolle erforderlich!, in: Wirtschaftsdienst, 92. Jg. (2012), H. 2, Zeitgespräch, S. 79–94, doi:10.1007/s10273-012-1332-0.
    108. Pressemeldung der EU-Kommission vom 27. Mai 2010
    109. Pressemitteilung der Deutschen Bundesbank 13. April 2011
    110. Joaquín Almunia Vice President of the European Commission responsible for Competition Policy Restructuring EU banks: The role of State aid control CEPS Lunchtime Meeting Brussels, 24. Februar 2012
    111. Olaf Storbeck, Handelsblatt 14.Juni 2012, „Wie Steuerzahler die Banken füttern“
    112. Süddeutsche Zeitung, 21. Dezember 2012 „Steuerzahler stützte Bankensektor mit 1,6 Billionen Euro“
    113. Europäische Kommission: Krisenbewältigung
    114. EU-Pressemitteilung, 6. Juni 2012: Neue Krisenmanagement-Maßnahmen zur Vermeidung künftiger Bankenrettungen
    115. Pressemitteilung von H.P. Martin, unabhängiger Europaabgeordneter, 22. Oktober 2012: EU-Abgeordnete torpedieren Bankenkontrolle
    116. Abschlusserklärung im Wortlaut; Veröffentlichung der Abschlusserklärung auf der Seite der Bundesregierung von Deutschland
    117. Handelsblatt: „Das hat der G20-Gipfel beschlossen“
    118. Zu den Communiqués der G20-Gruppe
    119. G20 – top ten outcomes. Archiviert vom Original am 25. Januar 2010; abgerufen am 19. Dezember 2011.
    120. Andreas Oldag: G-20-Gipfel – Der Billionen-Trick, Süddeutsche Zeitung, 4. April 2009, Zugriff am 19. Dezember 2011
    121. Carsten Volkery, : G-20-Gipfel in London: Industriestaaten feiern Billionen-Kompromiss, Spiegel online, 2. April 2009, Zugriff am 19. Dezember 2011
    122. imf.org: Vergleich der Bruttoinlandsprodukte von 2009 und 2010, Zugriff am 19. Dezember 2011
    123. Abschlussdokument des G20-Gipfeltreffens in Pittsburgh
    124. Abschlussdokument des G20-Gipfeltreffens in Toronto
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