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Fallschirmjäger

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US-Marineinfanterist beim Fallschirmsprung
Absetzen von Fallschirmspringern aus einer An-26 der russischen Pazifikflotte (2009)

Fallschirmjäger sind Teil der Luftlandetruppen, deren originäre Hauptaufgabe nach erfolgtem Absetzen der infanteristische Kampf ist. Die Luftlandung kann mittels Fallschirmsprung oder Hubschraubern durchgeführt werden, wobei nur solche Einheiten als Fallschirmjäger bezeichnet werden, die dazu qualifiziert und ausgerüstet sind, mit einem Fallschirm im Einsatzraum abgesetzt zu werden.

In vielen Armeen – so auch in der Bundeswehr – bildet die Fallschirmjägertruppe eine eigene Truppengattung innerhalb der Infanterie der Teilstreitkraft Heer.

Eine Fallschirmsprungausbildung haben auch andere luftbewegliche Truppen wie Kampfschwimmer, Fernspäher und andere Spezialeinheiten. Diese gehören jedoch nicht zu den Fallschirmjägern und führen auch keinen infanteristischen Kampf.

Geschichte

Vorgänger

Die militärische Luftfahrt begann im 18. Jahrhundert mit der Verwendung von Fesselballons, um feindliche Stellungen auszuspähen. Bereits in diesem Zusammenhang wurde von Charles Leroux am 14. April 1889 ein Absprung aus ca. 1.000 m Höhe durchgeführt. Die Geschichte des Fallschirmspringens selbst reicht jedoch weiter zurück. Mit der ersten größeren Verwendung von Flugzeugen während des Ersten Weltkrieges (1914–1918) begannen die Armeen auch, ein größeres Anwendungsfeld für den militärischen Fallschirmabsprung zu erkennen. Den ersten bekannten Luftlandeeinsatz am 4. Oktober 1916 führten Vizefeldwebel Rudolf Windisch und Oberleutnant Maximilian von Cossel an der Ostfront durch.

Der erste bekannte Sprungeinsatz war im August 1918, als 4 italienische Offiziere über den österreichischen Linien absprangen. Im Oktober 1918 sprang eine französische Sabotagetruppe mit Fallschirmen in den Ardennen ab.[1]

Noch während des Krieges entwickelte der US-Generalmajor Billy Mitchell (1879–1936) das erste umfassende Luftlandekonzept. Er plante den Einsatz einer kompletten Division, die mit 2.000 Flugzeugen hinter der deutschen Frontlinie abgesetzt werden sollte. Das Unternehmen war für das Jahr 1919 vorgesehen und wurde nach dem Waffenstillstand von Compiègne (11. November 1918) abgesagt. Mitchell trat auch in den folgenden Jahren für sein Konzept ein, ohne sich jedoch durchsetzen zu können. Trotzdem demonstrierte er 1928 bei einem Manöver erfolgreich das Absetzen von sechs Fallschirmjägern. Auch in Frankreich wurden derartigen Ideen keine Beachtung mehr geschenkt.[1]

Aufbau moderner Verbände

Fallschirmjäger der Bundeswehr üben in Malmsheim.

Nach einer anfänglichen Experimentierphase stellte die Rote Armee im August 1930 die erste Luftlandetruppe auf, die bis 1932 auf Brigadestärke (450 Fallschirmjäger; 18 Flugzeuge) anwuchs. Bei einem Manöver im Kiewer Militärbezirk 1935 konnten bereits 1.800 Fallschirmjäger abgesetzt werden, die von 5.700 weiteren Luftlandesoldaten unterstützt wurden. Im Jahr darauf kämpften bei einem weiteren Manöver 1.200 Fallschirmjäger einen Flugplatz frei, was von ausländischen Militärbeobachtern, darunter Kurt Student und Archibald Wavell, verfolgt werden konnte. Bis 1941 wuchs die sowjetische Luftlandetruppe auf drei Korps an, die jeweils drei Brigaden (je 1.200 Mann) umfassten. Diese Verbände kamen erstmals im Sommer 1939 an der Grenze zur japanisch besetzten Mongolei unter Kriegsbedingungen zum Einsatz.[2]

Am 29. Januar 1936 begann in der Wehrmacht die erste Rekrutierung von Freiwilligen für die Aufstellung deutscher Luftlandetruppen. Zur ersten Fallschirmjägerschule wurde der Flugplatz Stendal-Borstel. Bis zum 1. Juli wurden die Fallschirmregimenter 1 und 2 aufgestellt und unter dem Kommando von Generalmajor Kurt Student zur 7. Fliegerdivision zusammengefasst, die der Luftwaffe unterstand. Der wesentliche Unterschied zu den Fallschirmverbänden anderer Nationen bestand darin, dass Generalmajor Student durchsetzte, die Truppe nicht taktisch sondern operativ einzusetzen. Die Springerschulen befanden sich in Stendal und Wittstock/Dosse. Im Verlauf des Weltkriegs kamen dann noch Kraljevo und Pau hinzu, in denen Truppenersatz ausgebildet wurde. Zu ihrer Ergänzung wurde die 22. Infanterie-(Luftlande)-Division und als Ersatz für diese 1944 die 91. (LL) Infanterie-Division mit unterstelltem Fallschirmjäger-Regiment 6 aufgestellt, die über leichte Ausrüstung für die Luftverlegbarkeit verfügte. Zum ersten Einsatz dieser Verbände kam es im Zuge der Besetzung des Sudetenlandes, als im Herbst 1938 deutsche Luftlandetruppen bei Freudenthal hinter den tschechoslowakischen Linien landeten.[3]

Die französische Luftwaffe stellte 1937, wohl in Reaktion auf die sowjetischen Fortschritte, die 601. und 602. Luftinfanteriegruppe auf. Jedoch fand diese neue Truppe wenig Beachtung. Italien experimentierte bereits seit 1927 mit Luftlandetruppen bevor zwischen 1936 und 1938 die ersten zwei Fallschirmjäger-Bataillone aufgestellt wurden. Bis zum Zweiten Weltkrieg (1939–1945) wurden diese Truppen jedoch nicht eingesetzt, sondern ebenso wie in den britischen Streitkräften lediglich per Flugzeug zu ihren Einsatzorten transportiert. Großbritannien stellte keine Fallschirmjägerverbände auf, sondern nutzte Flugzeuge lediglich für die Verschiebung von Truppen wie im Nahen Osten via Lufttransport.[4]

Die Vereinigten Staaten begannen erst im Sommer 1940 mit dem Aufbau von Fallschirmjägereinheiten. Deren erste Großverbände waren die 101. US-Luftlandedivision und die 82. US-Luftlandedivision, aufgestellt im August 1942, beide zusammengefasst im XVIII. US-Luftlandekorps. Deren erster Kampfeinsatz erfolgte am 8. November 1942 bei Oran in Nordafrika. Luftlandungen zur Absicherung von amphibischen Landungen erfolgten danach bei der Operation Husky auf Sizilien, Operation Avalanche auf dem italienischen Festland, Operation Overlord mit der Luftlandung Operation Neptune, Operation Market Garden in Holland und die Operation Varsity zur Überquerung des Rheins bei Wesel.

Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg

Deutsche Fallschirmjäger bei der Landung auf Kreta 1941

Während des Zweiten Weltkriegs kam es zu zahlreichen Einsätzen von Luftlandetruppen. Die ersten führte wiederum die Rote Armee während des Winterkrieges (1939/40) in Finnland durch, aber auch später bei der Besetzung Bessarabiens. Diese Unternehmen scheiterten unter großen Verlusten, weil die Truppen nur örtlich in kleinen Gruppen abgesetzt wurden.[5]

Deutsche Fallschirmjäger spielten im April 1940 bei der Durchführung des Angriffs auf Dänemark und Norwegen eine wichtige Rolle (→ Unternehmen Weserübung). Sie besetzten vor allem Flugplätze und operativ wichtige Verkehrsknotenpunkte und ermöglichten damit das Einfliegen weiterer deutscher Verbände.[6] Danach kamen die Fallschirmjäger und Luftlandeverbände im Mai während des Westfeldzuges wieder zum Einsatz. Sie eroberten vor allem strategische wichtige Brücken in Holland sowie das belgische Sperrfort Eben-Emael und banden große Teile der niederländischen Streitkräfte.[7] Im folgenden Jahr eroberten deutsche Fallschirmjäger beim Angriff auf Griechenland den taktisch wichtigen Übergang über den Kanal von Korinth (26. April 1941). Den Höhepunkt des operativen Einsatzes der deutschen Fallschirmjäger bildete vom 20. Mai bis zum 1. Juni 1941 die verlustreiche Eroberung der Insel Kreta (→ Unternehmen Merkur).[8] Nach diesem Einsatz wird Hitler am 17. Juli der Ausspruch zugeschrieben, dass die Zeit der Fallschirmtruppe nun vorüber sei, weil sich ihr Überraschungseffekt verflogen hätte. Im weiteren Verlauf des Krieges wurden zwar noch weitere sieben Fallschirmdivisionen aufgestellt, doch trugen sie diese Bezeichnung nur aus Prestigegründen. Für den Fallschirmsprungeinsatz ausgebildet und ausgerüstet waren nur zwei Fallschirmjägerdivisionen.[9]

Die sowjetischen Streitkräfte führten erstmals im Winter und Frühjahr 1942 größere Luftlandeoperationen durch, bei der insgesamt fünf Brigaden im Rücken der deutschen Heeresgruppe Mitte landeten. Allerdings wurden diese Verbände bis zum Sommer aufgerieben, verbleibende Kräfte schlossen sich den Partisanen an.[10] Auch die japanische Armee setzte 1942 bei der Eroberung von Borneo und Sumatra Fallschirmjäger (350 Mann) ein.[11]

Die Wehrmacht führte, auch bedingt durch die Verluste während der Eroberung Kretas, während des Russlandfeldzuges keine Luftlandungen durch. Verdeckte Einsätze nach Fallschirmsprung führten Sondereinheiten der Division Brandenburg durch. Die nächste Luftlandeoperation nach Fallschirmsprung erfolgte erst 1943 während des Unternehmens Leopard auf der Insel Leros. Das Unternehmen Herkules zur Eroberung von Malta im Verbund mit italienischen Luftlandetruppen wurde abgesagt. Die letzte Luftlandeoperation war während der Ardennenoffensive das Unternehmen Stößer.

Erst nach Kreta begannen die westlichen Alliierten mit dem Aufbau von Luftlandetruppen. Größere alliierte Luftlandeunternehmen fanden im Juli 1943 während der Operation Husky mit der Einnahme von Sizilien und dann vor allem im Rahmen der Invasion in der Normandie bei der Operation Overlord, bei der Operation Market Garden, deren Gesamtziel nicht erreicht wurde, sowie im Frühjahr 1945 am Rhein bei der Operation Varsity statt.

Luftlandeoperationen im automatischen Gefechtssprung nach 1945

Auftrag

Fallschirmjäger der 101. US-Luftlandedivision während einer Übung in Alaska

Verbringung: Fallschirmjäger werden typischerweise durch eine Luftlandung an den Einsatzort gebracht. Diese erfolgt meist durch Fallschirmsprung. Abhängig von der militärischen Nutzbarkeit können Fallschirmjägereinheiten aufgrund ihrer leichten Ausrüstung auch durch Luftanlandung mit Hubschraubern, früher auch mit Lastenseglern zum Einsatz gebracht werden. Speziell ausgebildete Fallschirmjäger können im Bedarfsfall auch nicht-springende Spezialisten, wie z. B. Aufklärungsspezialisten oder einen EOD-Spezialisten durch Tandemsprung ins Einsatzgebiet verbringen. Alternativ können Fallschirmjäger auch wie alle anderen Infanterietruppen zum Einsatz gebracht werden.

Kampf: Am Einsatzort kämpfen die Fallschirmjäger als Infanteristen. Als Infanterie eignen sie sich besonders für den Orts- und Häuserkampf sowie Waldkampf. Eine taktische Herausforderung für den Fallschirmjägereinsatz stellt die natürliche Grenze der Tragfähigkeit eines Menschen dar, da die gesamte Ausrüstung für den Einsatz durch die Soldaten nach der Landung „am Mann“ bewegt werden muss. Dabei wird nicht selten Ausrüstung getragen, die das eigene Körpergewicht des Soldaten erreicht. Früh führte man daher auch luftverlastbare Waffenträgerfahrzeuge wie in der Bundeswehr das Kraka oder andere Trägerfahrzeuge wie für den beweglichen Arzttrupp BAT eine Zugkarre mit. Der Einsatz von Fallschirmjägern oder allgemein Luftlandetruppen folgt im Wesentlichen taktischen Ansätzen:

  • Einsatzgruppen-Taktik: In dieser Einsatzform werden Fallschirmjäger durch Panzertruppen verstärkt, da sie durch ihre relativ leichte Bewaffnung verwundbar sind und isoliert nur wenig Feuerkraft entfalten können. Die Fallschirmjäger wirken ebenfalls eng mit luftlandefähigen Kampfunterstützungstruppen sowie luftlandefähigen Einsatz- und Führungsunterstützungstruppen anderer Truppengattungen zusammen. Nach diesem Muster war z. B. die ehemalige 1. Luftlandedivision der Bundeswehr konzipiert.
  • Luftsturm-Taktik: Luftsturm-Truppen bzw. die Luftkavallerie sind Infanterieverbände – nicht ausschließlich Fallschirmjäger –, die oft mittels Hubschrauber luftbeweglich sind. Sie sind durch ihre Ausstattung mit Unterstützungsmitteln und durch ihre Bewaffnung dennoch schlagkräftige Einheiten. Zur Bewaffnung gehören leichte Geschütze, Maschinenkanonen und Lenkwaffen. Kampfhubschrauber können zusätzlich Feuerunterstützung liefern. Dieses Konzept verfolgt das Jägerregiment 1 in der Bundeswehr und die 101. US-Luftlandedivision. Während des Vietnamkrieges wurde die Division in „luftbewegliche Division“ (airmobile) umbenannt, was den hauptsächlichen Einsatz von Hubschraubern meint, und später zur „Luftkavallerie“ (air assault). Aus Tradition wird der Begriff airborne im Divisionsnamen geführt, obwohl heute auf der Divisionsebene keine Fallschirmjägeroperationen mehr durchgeführt werden.
  • Jagdkampf: Dieser wird zur Auftragserfüllung operativ entscheidender Aufgaben, zum Angriff auf operative Einzelziele oder isoliert von einer kriegerischen Auseinandersetzung z. B. präventiv, durchgeführt. Unkonventionelle Gefechtsführung und insbesondere das taktische Überraschungsmoment sind hierbei äußerst effiziente und effektive Komponenten einer „kleinen“ Kriegsführung. In der Regel werden solche Einsätze in Zugstärke – bis 45 Fallschirmjäger mit Fallschirm(LL)-Pioniertrupp, Fallschirm(LL)-Sanitätstrupp und Fallschirm(LL)-Fernmeldetrupp − durchgeführt, die selbständig und auftragsorientiert den Kampf im rückwärtigen Feindraum führen. Eine Verdeckte Operation oder ein Kommandoeinsatz hingegen werden von spezialisierten Kräften meist eines Nachrichtendienstes oder von Spezialkräften in kleinstem Rahmen durchgeführt und ist nicht Auftrag der Fallschirmjägertruppe.

Entsatz: Bedingt durch den Mangel an Nachschub und Ersatz sind Luftlandetruppen nach einer Landung im Feindgebiet besonderen physischen und psychischen Belastungen ausgesetzt und müssen nach wenigen Tagen des Einsatzes durch andere Truppen entsetzt werden. Im Idealfall haben sie zum Entsatzzeitpunkt einen Brückenkopf gebildet, so dass die Ablösung durch nachrückende Kampftruppen auf dem Landweg möglich ist. Kommandotrupps und Luftsturm-Truppen können aber auch durch Heeresflieger aufgenommen und rückverlegt werden.

Organisation

Ausbildung

Soldaten der 82. US-Luftlandedivision springen bei einer Übung aus einer C-130

Fallschirmjäger haben neben der regulären infanteristischen Ausbildung eine spezielle militärische Zusatzausbildung, die sie zur Luftlandung insbesondere durch Fallschirmsprung befähigt. Aufgrund der besonderen Anforderungen dieser Truppengattung gehören eine umfangreiche Waffen- und Schießausbildung sowie Sonderlehrgänge unter verschiedenen klimatischen und einsatznahen Bedingungen zum Ausbildungsprogramm. Fallschirmjäger können einige Zeit auf sich alleine gestellt kämpfen. Aus diesem Grund stellen besonders der Kampf in der Tiefe, also hinter den feindlichen Linien, und der Jagdkampf Ausbildungsschwerpunkte dar. Ein großer Anteil der Fallschirmjäger durchläuft Einzelkämpfer-, Häuserkampf- und Gebirgskampflehrgänge , um ein möglichst breites Einsatzspektrum bewältigen zu können. Innerhalb der NATO-Mitgliedsländer gibt es enge Kooperationen, bis hin zum personellen Austausch mit ausländischen Fallschirmjägereinheiten. Oft durchlaufen deutsche Fallschirmjäger auch die Sprungausbildung anderer Armeen und werden an den jeweiligen Waffen der Bündnispartner ausgebildet.

Ausrüstung

Die Ausrüstung der Fallschirmjäger beinhaltet die normale Infanterieausrüstung mit Handfeuerwaffen.[12] Als besondere Ausrüstung für den Fallschirmsprung werden in vielen Armeen Fallschirmjägerhelme, ein Fallmesser und spezielle Fallschirmsprungstiefel ausgegeben.

Tradition und Korpsgeist

Deutsches Fallschirmspringerabzeichen in Stufe I – Bronze
Fallschirmspringerabzeichen des österreichischen Bundesheeres: Automatenspringer, Freifaller, Sprunglehrer, Basiskurs HUAk (links) und Basiskurs TherMilAk

Der Fallschirmsprung verlangt vom Soldaten ein hohes Maß an physischer und psychischer Leistungsfähigkeit, da der Absprung aus Luftfahrzeugen verbunden mit dem infanteristischen Einsatz eine erhebliche körperliche Belastung darstellt. Freiwilligenanteil und Leistungsbereitschaft sind oft überdurchschnittlich hoch. In der Bundeswehr, wie auch in den meisten anderen Armeen der Welt, ist für die eigentliche Sprungausbildung die freiwillige Meldung (fallschirmsprungwillig) notwendig. Dies prägt den Korpsgeist der meisten Fallschirmjägereinheiten nachhaltig. Aus diesem Grund haben Fallschirmjäger in allen Armeen der Welt ein elitäres Selbstbild und hohen Korpsgeist. Dabei werden Fallschirmjägereinheiten als Eliteverbände der jeweiligen Streitkräfte angesehen. Wie kaum eine andere Truppengattung üben die Fallschirmjäger seit jeher im inter- und multinationalen Rahmen. So sind die deutsch-französische „Kolibri“ Luftlandeübungen seit den 1950er-Jahren wahrscheinlich die ersten internationalen Großmanöver überhaupt gewesen, an dem die junge Bundeswehr teilnahm. Nahezu alle Fallschirmjäger weltweit tragen das bordeauxfarbene Barett als Zeichen ihres Status. Der Legende nach färbte sich das ursprünglich grüne Barett eines englischen Fallschirmjägers nach einer harten Landung mit einhergehender blutender Kopfverletzung rot. Seitdem gilt das bordeauxrote Barett als Symbol für die besonderen Gefahren, denen die Fallschirmjäger begegnen.

Literatur

  • Hartmut Buch: Zum Sprung bereit - Zur Geschichte und Gegenwart der Luftlandetruppen in Ost und West 1914–1991. Aviatic Verlag, Planegg 1993, ISBN 3-925505-24-5.
  • Albert Merglen: Geschichte und Zukunft der Luftlandetruppen. Verlag Rombach, Freiburg/Breisgau 1970, DNB 457575344.
  • Burkard Straub: Luftlandetruppen, militärischer Lufttransport, Luftbeweglichkeit - Auswahlbibliographie 1966–1976. Luftlande- und Lufttransportschule, Altenstadt 1978, DNB 800790871.
  • Reinhard Scholzen: Die Infanterie der Bundeswehr. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-613-03293-4.

Weblinks

 Commons: Fallschirmjäger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Fallschirmjäger – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Albert Merglen: Geschichte und Zukunft der Luftlandetruppen, Freiburg/Breisgau 1970, S. 14f.
  2. Albert Merglen: Geschichte und Zukunft der Luftlandetruppen, Freiburg/Breisgau 1970, S. 15f.
  3. Albert Merglen: Geschichte und Zukunft der Luftlandetruppen, Freiburg/Breisgau 1970, S. 19–22.
  4. Albert Merglen: Geschichte und Zukunft der Luftlandetruppen, Freiburg/Breisgau 1970, S. 16–19.
  5. Albert Merglen: Geschichte und Zukunft der Luftlandetruppen, Freiburg/Breisgau 1970, S. 26.
  6. Dazu im Detail: Hans-martin Ottmer: „Weserübung“ - Der deutsche Angriff auf Dänemark und Norwegen im April 1940, München 1994.
  7. Ein Überblick findet sich in: Hans Umbreit: Der Kampf um die Vormachtstellung in Westeuropa. In: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 2, Stuttgart 1979, S. 284–307.
  8. Dazu im Detail: Hans-Otto Mühleisen: Kreta 1941 - Das Unternehmen „Merkur“ 20. Mai bis 1. Juni 1941, Freiburg/Breisgau 1968.
  9. Albert Merglen: Geschichte und Zukunft der Luftlandetruppen, Freiburg/Breisgau 1970, S. 40 und 46
  10. Hellmuth Reinhardt: Die russischen Luftlandungen im Bereich der deutschen Heeresgruppe Mitte in den ersten Monaten des Jahres 1942. In: Wehrwissenschaftliche Rundschau, Bd. 8 (1958), S. 372–388.
  11. Albert Merglen: Geschichte und Zukunft der Luftlandetruppen, Freiburg/Breisgau 1970, S. 51–54.
  12. Siehe: http://www.cordschulze.de/falli/ausruestung.html
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