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Erziehung im Nationalsozialismus

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Erziehung im Nationalsozialismus bezeichnet die Theorie und Praxis der „totalen Erziehung“ im nationalsozialistischen Deutschland 1933 bis 1945. Sie umfasst die Vorschul-, die schulische und außerschulische Erziehung sowie die Hochschulbildung während der Zeit des Nationalsozialismus. Ziel war es, die sogenannte „arische“ Jugend zu „rassebewussten Volksgenossen“ zu formen, „ihre jugendlichen Körper zu stählen“ und sie zu überzeugten Nationalsozialisten zu erziehen.

Phasen der Erziehungs- und Bildungspolitik

Die nationalsozialistische Jugend- und Bildungspolitik konnte 1933 nicht auf einen Schlag umgesetzt werden, sondern verdrängte das Erziehungssystem der Weimarer Republik schrittweise:[1]

  • 1. Phase der Machtsicherung (1933–1935): ohne tiefere Eingriffe in das Schulwesen bis auf Entlassungen politisch unerwünschter Pädagogen, Zentralisierung und Gleichschaltung von Staat und Gesellschaft, neue Jugendorganisationen.
  • 2. Phase der Kriegsvorbereitung (1936–1940): Eingriffe in die Schulstruktur, neue Lehrpläne, obligatorische Hitlerjugend und Lagererziehung, Ausgrenzung, Neuordnung der Lehrerbildung. Im Dezember 1936 wurde für die Jungen der 12. Klasse die 13. Klasse ersatzlos gestrichen, um 1939 zwei Offiziersjahrgänge zu erhalten.
  • 3. Phase der Machterweiterung und Zerfall (1941–1945): Kriegsmangelsituation, Rekrutierung von Schülern (Flakhelfer, Volkssturm) in der Endphase, Minimalisierung von Bildung in den besetzten Gebieten.

Umsetzung der NS-Ideologie im Erziehungswesen

Mit ihrem anti-intellektuellen, anti-humanistischen, rassistischen und chauvinistischen Konzept der „völkischen Erziehung“ stellten sich die Nationalsozialisten gegen die Aufklärung und Vernunft. Nationalsozialistische Propaganda und der Führerkult waren im Schulunterricht und darüber hinaus in der Hitlerjugend ständig präsent (Bilder von Hitler, Hitlergruß, Hakenkreuze, Fahnen, Fahnenappelle). Während die sozialen Unterschiede durch die Ideologie der Volksgemeinschaft angenähert werden sollten (alle arischen Deutschen als Volksgenossen), wurde Hass gegen vermeintlich minderwertige Menschengruppen („Untermenschen“) geschürt.

Schon kurz nach der Machtübernahme 1933 wurden im Zuge der Gleichschaltung alle jüdischen Lehrkräfte und ein Drittel der Lehrerinnen entlassen. Die verbliebenen Lehrer wurden aufgefordert, dem Nationalsozialistischen-Lehrerbund (NSLB) beizutreten. Vereinzelt gab es Lehrkräfte, die aus dem Beruf aus politischen Gründen ausschieden und erst nach Kriegsende ihre Tätigkeit wieder aufnehmen konnten. Andere versuchten, innerhalb des Schulsystems ihre Distanz zum nationalsozialistischen Gedankengut zu wahren, jedoch traten 97 Prozent der Lehrer in den NSLB ein, 33 Prozent waren nach Angaben des NSLB zudem Mitglieder der NSDAP.

Vorschulerziehung

Neben den nach nationalsozialistischen Vorstellungen umgestalteten Kindergärten[2] gab es Versuche, „den neuen Menschen“ im Sinne des Nationalsozialismus zu „züchten“. Aus den Erziehungsschriften der Ärztin Johanna Haarers (1900–1988) wird deutlich, wie sehr die ideologische Forderung nach Härte im Nationalsozialismus auch den Umgang mit Kleinkindern geprägt hat.[3] Sie behandelt Kinder ab der Geburt als Wesen, deren Schreien und Flehen nicht nachgegeben werden soll. Der Aufbau einer liebevollen Beziehung zwischen Eltern und Kindern soll verhindert werden, wobei die Kindererziehung selbstverständlich Aufgabe der Mutter ist.

Im Rahmen der Aktion Lebensborn wurden Heime errichtet, in denen der Nachwuchs der SS gefördert werden sollte. In den Heimen konnten ledige Frauen ihre Kinder anonym zur Welt bringen. In den deutschen Heimen wurden ca. 8.000 Kinder geboren. Später entführten die Nationalsozialisten auch Kinder aus den besetzten europäischen Ländern, die von ihrem Aussehen her dem Idealtypus des Ariers nahekamen, und gaben sie SS-Familien zur „Aufzucht“.

Schule

Die Schule war nach Hitlers Ansicht vor allem eine Vorstufe zum Wehrdienst. Die Wehrmacht wurde daher auch „Schule der Nation“ genannt. Vor allem auf den Schulalltag färbte dies ab, indem Krieg und Kampf in allen Fächern allgegenwärtig wurden. Bereits 1927 wurde der Nationalsozialistische Lehrerbund (NSLB) als Parteigliederung der NSDAP gegründet, nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler trat ein Verbot aller anderen Lehrerorganisationen in Kraft. Bis 1935 gehörten auch die Hochschullehrer zum NSLB, dann zum NSDDB.

In der Weimarer Republik war das Schulsystem, vor allem die Volksschulen, unter der Hoheit der Länder heterogen strukturiert. Ab 1934 übernahm das Reichsinnenministerium Teile der Schulhoheit der Länder und begann mit einer Zentralisierung und Vereinheitlichung des Schulwesens. Vorangetrieben wurde diese Entwicklung 1934 mit der Einrichtung des Reichserziehungsministeriums. Ab 1937 formte das NS-Regime das System der Oberschule um, verkürzte die Zeit bis zum Abitur auf 12 Schuljahre, schaffte die gemeinsame Beschulung von Jungen und Mädchen (Koedukation) mit Ausnahme der sogenannten Aufbauschulen (höhere gemeinsame Schulbildung ab dem 7. Schuljahr) ab und entwissenschaftlichte die Lehrerbildung. Ebenfalls ab 1937 wurden konfessionelle Schulen entgegen dem Reichskonkordat geschlossen.

Der Samstag wurde ab 1934 zum „Staatsjugendtag“ erklärt, an dem alle Angehörigen von Jungvolk und Jungmädelbund (also nur die 10- bis 14-Jährigen) HJ-Dienst hatten und die übrigen Schülerinnen und Schüler die Schule besuchen mussten. Um Unterschiede bei der Stoffvermittlung zu vermeiden und sämtliche Schüler zu indoktrinieren, fand an den Samstagen kein Fachunterricht statt, sondern zwei Stunden „nationalpolitischer“ Unterricht, sowie Sport und für die Mädchen „Nadelarbeit“ bzw. für die Jungen Werkunterricht. Der Staatsjugendtag brachte zahlreiche Schwierigkeiten mit sich: Ein Hauptproblem bestand darin, dass es nicht genügend qualifizierte JM-Führerinnen und JV-Führer gab, die den HJ-Dienst am Staatsjugendtag sinnvoll ausfüllen konnten. Dadurch kam es zu Beschwerden von Eltern und Schulen. Zudem waren viele der Führerinnen und Führer selbst noch Schüler, befanden sich in der Ausbildung oder mussten arbeiten, so dass sie für den Dienst beurlaubt werden mussten. Dies führte wiederum zu Konflikten mit den weiterführenden Schulen und Arbeitgebern. Und schließlich bestand ein Problem auch noch darin, dass der Unterrichtsstoff nun auf fünf statt wie bisher auf sechs Tage verteilt werden musste, was manche Schulen dadurch lösten, dass sie in den höheren Klassen Unterricht auf den Nachmittag verlegten. Trotzdem kam es zu Unterrichtsausfall von rund 120 Stunden pro Schuljahr, so dass ein gravierender Leistungsrückgang befürchtet wurde. In der Folge wurde der Staatsjugendtag mit Wirkung zum 1. Januar 1937 wieder abgeschafft.

Sport bildete als Ertüchtigung einen wichtigen Teil der NS-Erziehung und mit fünf Stunden pro Woche einen Schwerpunkt im Stundenplan. Zudem wurde gefördert, Sportlehrer zu Schulleitern zu ernennen.

Im Sinne der Förderung der neuen Elite wurden besondere NS-Ausleseschulen, die von unterschiedlichen Flügeln des Nationalsozialismus getragen wurden, gegründet: vor allem

Zur Erziehung im nationalsozialistischen Sinn sollten auch die Deutschen Heimschulen als Internatsschulen beitragen, die vor allem ab 1942 eingerichtet wurden. Zu ihnen gehörte die Deutsche Heimschule Schloß Iburg.

Bildungsziele

Jungen beim Schießunterricht

In der Schule war ein Hauptziel der Nationalsozialisten, ihre rassistische Ideologie zu verbreiten und die Schüler auf einen neuen Krieg vorzubereiten. So schrieb der Beauftragte des Reichsjugendführers für die Ertüchtigung der Deutschen Jugend Helmut Stellrecht in seinem 1936 erschienenen amtlichen Buch „Die Wehrerziehung der deutschen Jugend“:

„Der Geist des Angriffs ist der Geist der nordischen Rasse. Er wirkt in ihrem Blut wie eine unnennbare Sehnsucht [...] Schiessen müssen unsere Jungen lernen. Die Büchse muss ihnen so selbstverständlich in der Hand liegen wie der Federhalter[...] Bilden will man die Menschen, als ob Schiessen nicht auch Bildung, als ob Wehrerziehung nicht eigentliche Bildung wäre. 'Wissen ist Macht' schreibt man über die Schultüren, als ob Macht sich in etwas mehr verkörpern könnte als in der Waffe.“[4]

Preiswert produzierte Zusatzhefte sollten die Schulbücher ersetzen oder ergänzen und die nationalsozialistische Ideologie verbreiten. Am 15. Januar 1935 veröffentlichte der Reichsminister für Erziehung und Volksbildung Bernhard Rust die Richtlinien zur Rassenkunde, in denen der Biologie der Schwerpunkt der Rassenkunde zugeordnet wurde. Auch in allen anderen Fächern solle Rassenkunde vermittelt werden.[5]

Grundlage war die Vorstellung des „politischen Soldaten“ für Jungen und der robusten nationalsozialistischen Mutter für Mädchen. Dazu diente für die männliche Jugend die Erziehung zu Willens- und Entschlusskraft, zum absoluten Gehorsam, zur Verschwiegenheit und Verantwortungsfreudigkeit sowie die Vermittlung weiterer soldatischer Tugenden. Abgewertet wurde die wissenschaftliche Erziehung, welche Hitler bereits in Mein Kampf geringgeschätzt hatte.

Neben dem Fachunterricht, der besonders an den höheren Schulen erhalten blieb, traten auch alternative Erziehungsformen auf, um die Begeisterung und das Zusammengehörigkeitsgefühl der jungen Menschen „arischer Rasse“ zu fördern. Dabei entliehen die Nationalsozialisten Elemente der Reformpädagogik. Viele reformpädagogische Einrichtungen wurden erst Mitte der 1930er Jahre geschlossen. Wilhelm Kirchner z. B. erklärte 1939 (in Anspielung auf Émile von Rousseau): „Wir werden also zum Beispiel rassenpolitische Erziehung nicht beginnen und erschöpfen mit gescheiten Abhandlungen zur Rassenthematik. Wir werden das Kind im Umgang mit Pflanze, Tier und Mensch jahrelang Anschauungen sammeln lassen, ohne das Wort Rasse überhaupt zu benutzen.“ Elvira Bauers bereits 1936 veröffentlichtes Lesebuch, das u. a. von den Parteiorganisationen kostenlos verteilt wurde, „Trau keinem Fuchs auf grüner Heid und keinem Jud bei seinem Eid“, sprach hingegen eine deutlichere Sprache.

Unterrichtsfächer und -inhalte

Bis 1937 waren die Richtlinien für den Unterricht kaum verändert worden oder stammten noch aus der Weimarer Zeit. So entstand der Eindruck, als habe sich zunächst nur wenig verändert (z.B. Aufnahme von Boxen in den Unterrichtskanon der Leibesübungen)[6] Danach wurden aber unter anderem verstärkt Gymnasien in Oberschulen umgewandelt, die Fächer neu geordnet und verbliebene unabhängige Schulbuchverlage[7] aufgelöst. Der Religionsunterricht wurde zunehmend eingeschränkt und die Lehrerausbildung für Religionspädagogik ab 1939 eingestellt.

Die Lehrbücher für alle Unterrichtsfächer wurden entsprechend der nationalsozialistischen Weltanschauung bearbeitet. So wurden in den Mathematiklehrbüchern bei der Formulierung der Aufgabenstellungen „unterschwellig Gefühle der Unmenschlichkeit und des Hasses“[8] erzeugt, etwa „ein Irrenhaus kostet xxx RM, wie viele deutsche Familien könnten davon eine Wohnung bekommen?“, „Wie viele höhere Schüler würde es in Berlin gegeben haben, wenn die arischen Eltern ihre Kinder in dem gleichen Umfang wie die Juden zur höheren Schule geschickt hätten? (Berlin hatte 4.242.500 Einwohner)“ oder „Wie lange braucht ein Bomber von der französischen Grenze zu deiner Heimatstadt, und wie groß ist der Bereich, den er voll bestückt (Zahlen werden genannt) in deinem Stadtzentrum zerstören kann?“. So wurde nicht nur Angst (und damit Wut) erzeugt, sondern auch „kriegsfähiges Wissen“ vermittelt. Auch die naturwissenschaftlichen Fächer wurden so Teil der Wehrerziehung.

Im Fach Deutsch, das zusammen mit Erdkunde und Geschichte sogenannte „deutschkundliche Fächer“ bildete, wurde (wie im Lesebuch „Ewiges Volk“) aus der altnordischen und mittelalterlichen Literatur (insb. Edda, Nibelungenlied) entnommen, was der nationalsozialistischen Ideologie entsprach, ohne dabei ein repräsentatives Bild nordischer Literatur vermitteln zu wollen. Auch neuere Literatur wurde verwendet, aber so aus dem Zusammenhang gerissen, dass Dichter wie etwa Hölderlin als kriegsmotivierend präsentiert wurden. Dies war das ausdrückliche Ziel des Unterrichts: „Der Stoff, das Bildungsgut ist so zu wählen und auszuwerten, daß der Schüler ohne es bewusst zu merken, immer wieder auf die Idee des Soldatentums gestoßen wird.“[9] Im Fach Erdkunde („Geopolitik“) wurde die „Volk ohne Raum“-Ideologie, in Geschichte Revanchismus (gegen den Versailler Vertrag) und Rassenhochmut gelehrt. Das Fach Leibesübungen wurde stundenmäßig aufgewertet und erhielt zusätzlich Wehrsportlager als außerschulische Lehrgänge.[10]

Viele Planungen blieben allerdings bloße Absichtserklärungen. Bis zum Kriegsbeginn wurden keineswegs flächendeckend neue Lehrbücher erstellt und verteilt. Danach hatte die Umstellung der Lehr- und Lernmittel nur noch nachrangige Dringlichkeit. Spätestens mit Beginn der alliierten Bomberoffensiven und der Kinderlandverschickung kam es verbreitet zu Materialmangel auch im Schulwesen.[11]

Außerschulische Erziehung

Für die Heranbildung von begeisterten einsatzbereiten Nationalsozialisten war die vollständige Erfassung der arischen Jugend in außerschulischen Organisationen der Hitler-Jugend und ihrem weiblichen Zweig, dem Bund Deutscher Mädel (BDM), besonders wichtig. Dort wurde sie mit starken erlebnispädagogischen Ansätzen gefühlsmäßig (auch durch die unkontrollierte Zusammenkunft von Mädchen und Jungen) ideologisch zusammengeschlossen und paramilitärisch ausgebildet. Das Gesetz über die Hitler-Jugend vom 1. Dezember 1936 machte sie zur obligatorischen Staatsjugend. Auch in den Sportvereinen wurde die Gesinnung durch einen Dietwart geschult und überprüft. Die Schulerziehung sollte abgewertet und die ideologische Erziehung in Lagern und Jugendorganisationen gestärkt werden.

Ab 1943 setzten die Nationalsozialisten Minderjährige der Jahrgänge 1926 bis 1928 als Flakhelfer und ab 1944 als Soldaten im Volkssturm ein.

Hochschule

Bereits Mitte 1931 war der 1926 gegründete Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund, eine Gliederung der NSDAP, so stark, dass er die Führung innerhalb der Deutschen Studentenschaft errang. Die Bücherverbrennung im Mai 1933 war eine von der Studentenschaft mit Unterstützung nationalsozialistischer Professoren durchgeführte öffentliche Aktion. Auch die Studentenverbindungen unterlagen der Gleichschaltung und lösten sich bis 1936 selbst auf oder wurden zwangsaufgelöst. Alle Studenten sollten in sogenannten Kameradschaften ihrer jeweiligen Hochschule organisiert sein. Dagegen wurde das zunächst verfolgte Ziel, alle Anfangssemester in nationalsozialistischen Kameradschaftshäusern zu kasernieren, auf Anordnung Hitlers wieder aufgegeben.[12]

Mit dem Gesetz gegen die Überfüllung deutscher Schulen und Hochschulen hatten die nationalsozialistischen Machthaber im April 1933 vorgegeben, dass höchstens 1,5 % der neuen Studienplätze an sogenannte Nichtarier (zumeist Juden) vergeben werden durften.

Von den Lehrenden gab es einige, die schon vor der Zeit des Nationalsozialismus einschlägig Position bezogen hatten, viele gehörten zu den sogenannten März-Gefallenen. Sie traten nach der Reichstagswahl am 5. März 1933 und dem folgenden Ermächtigungsgesetz frühzeitig in die NSDAP ein oder engagierten sich für den Nationalsozialismus, ohne der Partei anzugehören. Am Ende der NS-Herrschaft waren 60 bis 70 % der Hochschullehrer Mitglieder der Partei oder einer Parteiorganisation.[13]

Lehrerbildung

Die NS-Bildung wandte sich gegen eine akademische Ausbildung besonders der Volksschullehrer, nannte daher die in der Weimarer Republik geschaffenen Pädagogischen Akademien in Hochschule für Lehrerbildung um und ersetzte diese ab 1940 durch Lehrerbildungsanstalten, für die kein Abitur mehr vorausgesetzt wurde. So sollten die Kriegsverluste ausgeglichen werden. Die Inhalte wurden entwissenschaftlicht und durch ideologische Elemente ersetzt. Auch für die Gymnasiallehrer wurde im Dezember 1940 der Vorbereitungsdienst auf ein Jahr verkürzt. Zur Indoktrination der Lehrer richtete das Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht 1936 im Auftrag des NS-Erziehungsministeriums in Rankenheim südlich von Berlin sogenannte Lehrerlager für Schulungszwecke ein.

Umgang mit sogenannten „Volksschädlingen“

In der Weimarer Republik waren schulische Diskriminierungen von Minderheiten weitgehend aufgehoben worden, auch wenn die Praxis teilweise anders aussah. Mit dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 wurden vor allem jüdische Professoren und Lehrer aus dem Staatsdienst entlassen. Durch die Nürnberger Gesetze 1935 wurde die rechtliche Gleichstellung der jüdischen Minderheit, wie die Weimarer Verfassung sie vertrat, grundsätzlich beseitigt. Die Anwendbarkeit des Reichsbürgergesetzes als eines der beiden Nürnberger Gesetze wurde durch deren Kommentatoren auch auf „Zigeuner“ übertragen. Somit wurden auch die im Deutschen Reich lebenden Roma, Sinti, Lalleri u. a. nicht nur in der politischen, gesellschaftlichen und juristischen Praxis, sondern auch formal zu einer Gruppe minderen Rechts.

Ähnlich hart gingen die Nationalsozialisten auch mit der im Lande lebenden polnischen Minderheit (Polonia und Ruhrpolen) um. Zunächst durften die Polen ihre Vereine etc. beibehalten, doch diese wurden zunehmend unter staatliche Kontrolle gesetzt, mit immer mehr Verboten belegt und 1938 schließlich gänzlich verboten. Viele polnischstämmige Kinder wurden im selben Jahr der Schule verwiesen. Auch Geschäfte von Polen wurden geschlossen und Deutschen übergeben. Zahlreiche Polen verloren zudem ihre Arbeitsplätze. Ziel war es, die Polen dazu zu bewegen, in ihr Heimatland zurückzukehren. Trotzdem lebten 1938 noch 150 000 Polen in Deutschland, vor allem im Ruhrgebiet und in Berlin.

Zudem begrenzte das NS-Regime den Anteil von „fremden“ (vor allem jüdischen) Schülern in deutschen Klassen auf 1,5 %. In den folgenden Jahren verbot es ihnen die Teilnahme an Schulveranstaltungen, Klassenfahrten und Besuchen in Schullandheimen. Nach den November-Pogromen 1938 wurden öffentliche Schulen und Universitäten ganz für jüdische Kinder geschlossen. In manchen Hilfsschulen beteiligten Lehrer und Schulleitung sich daran, Schüler für die Überweisung in Jugendkonzentrationslager auszulesen. Davon waren „schwer erziehbare“ Kinder aus Familien betroffen, die als „asozial“ betrachtet wurden.

Aufgrund des Antisemitismus wurden die Angehörigen der jüdischen Minderheit, ganz überwiegend deutsche Staatsbürger, zunächst durch lokale Instanzen zwangsweise in „Jüdische Schulen“ mit reduzierter Bildungs- und Ausbildungsqualität überführt und reichszentral am 30. Juni 1942 mit Unterrichtsverbot belegt. Kinder und Jugendliche mit jüdischem Hintergrund wurden in Massenvernichtungslagern ermordet (Holocaust). Der Tarnausdruck dafür war „Endlösung der Judenfrage“.

Die aus den öffentlichen Institutionen ausgeschlossenen Schüler sollten in Schulen der jüdischen Gemeinden bzw. der Sinti unterrichtet werden, wobei die Sinti häufig nicht über die Mittel verfügten, Schulen einzurichten. Die jüdischen Einrichtungen arbeiteten anfangs an einer Stärkung der Verbundenheit der Schüler zu Deutschland, später bereiteten sie vor allem die Emigration vor. Diese Schulen gewährten den jüdischen Schülern einen Schutzraum vor den Diskriminierungen, denen sie alltäglich ausgesetzt waren. Zudem wurde den Kindern und Jugendlichen ihre jüdische Identität als positiver Wert bewusst gemacht, und mit gestärkter Selbstachtung konnten sie den Abwertungen durch die Nationalsozialisten begegnen. Andererseits boten sie den Machthabern eine Kontrollmöglichkeit, die später die Deportation und Ermordung erleichterte. Mit der Realisierung des Holocausts wurden die Sondereinrichtungen 1942 geschlossen.

Im Falle der Schulkinder aus der Minderheit der Roma und Sinti mit deutscher Staatsbürgerschaft legte das zuständige Ministerium Wert auf die „Aufnahme in die öffentlichen Volksschulen“ (Erlass RMfWEV, 22. März 1941). Auszuschulen waren dagegen die Kinder nichtdeutscher Staatsangehörigkeit. Vor Ort aber entstanden auf Initiative lokaler Instanzen vermehrt „Zigeunerklassen“ und „Zigeunerschulen“, wie es sie im Einzelfall trotz rechtlicher Gleichstellung in der Weimarer Verfassung schon vor der Machtübergabe gegeben hatte. Mit dem Beginn der Deportationen der „Zigeuner“ und „Zigeunermischlinge“ in das „Zigeunerlager Auschwitz“ im KZ Auschwitz-Birkenau ab März 1943 im Gefolge des Auschwitz-Erlasses erübrigte sich ein ausdrückliches Schulverbot.

Auch im besetzten Europa wurde die Schulpolitik rassistisch geprägt. Besonders in Polen richteten die Deutschen ein Schulsystem ein, wie es Herman Nohl schon 1933 gefordert hatte. Es zielte auf die Germanisierung der deutschstämmigen Kinder und die Aussonderung und Versklavung der polnischen Schüler ab. Die polnischen Pädagogen wurden entlassen, 17 000 unter deutscher Herrschaft ermordet, darunter auch Janusz Korczak (1878–1942). Heinrich Himmler forderte 1940, es dürfe für die Slawen keine höhere Schule geben: „Das Ziel dieser Volksschule hat lediglich zu sein: einfaches Rechnen bis höchstens 500, Schreiben des Namens, eine Lehre, dass es ein göttliches Gebot ist, den Deutschen gehorsam zu sein und ehrlich, fleißig und brav zu sein. Lesen halte ich nicht für erforderlich.“

Der Anteil der Kinder in den Lagern der sowjetischen Zwangsarbeitskräfte war hoch. Teils waren sie aus ihren Heimatgebieten deportiert worden, z. T. in gezielten Kinderbeschaffungsaktionen („Aktion Heuernte“), teils waren sie als Kleinkinder mit ihren Müttern ins Reich gekommen oder hier geboren worden. Soweit diese Kleinkinder als „gutrassig“ beurteilt wurden, wurden sie ihren Müttern zur Zwangsadoption fortgenommen und deutschen Familien übergeben. Kinder, die sich nach der Auffassung der Rasseexperten nicht zur „Aufnordung“ der deutschen Volksgemeinschaft eigneten, kamen in vielen Fällen in mit dem Euphemismus Ausländerkinder-Pflegestätten bezeichnete Einrichtungen. Dort wurden sie vorsätzlich unterernährt. Die Sterblichkeitsrate lag zwischen 25 und 50 %, in einigen Fällen bei 90 %. Zehntausende verhungerten auf diese Weise qualvoll. Die Beerdigungskosten von 15 Reichsmark waren von den mittellosen Müttern zu begleichen. Die älteren Kinder – in der Regel ab dem 10. Lebensjahr – wurden zu Arbeiten verwendet. Der Schulbesuch war allen Kindern osteuropäischer Zwangsarbeitskräfte verboten.

Für „schwer erziehbare“, „verwahrloste“, „arbeitsscheue“, nonkonformistische und widerständige Jugendliche richtete das RKPA auf Initiative des Reichsverteidigungsrats 1940 unter dem Euphemismus „Jugendschutzlager“ in Moringen (Jungen) und in der Uckermark (Mädchen) Jugendkonzentrationslager ein. In Litzmannstadt entstand ein solches Lager für polnische Jugendliche, das Jugendverwahrlager Litzmannstadt.[14]

Widerstand

Die Widerstandsgruppe Weiße Rose um Hans und Sophie Scholl bildeten den Kern des studentischen Widerstands gegen den Nationalsozialismus.

Aus dem Arbeiter- und Kleinbürgermilieu kamen die etwa einhundert Mitglieder eines Widerstandskreises um die beiden Arbeiter Herbert Baum und Martin Kochmann. Die meisten waren jüdischer Herkunft. Die Gruppe hatte ein kommunistisch-sozialistisches Selbstverständnis. Der Anteil der Frauen und Mädchen war hoch. Nach einem Brandanschlag auf die Hetzausstellung „Das Sowjetparadies“ im Mai 1942 wurde die Gruppe zerschlagen. Über zwanzig Mitglieder wurden zum Tode verurteilt. Herbert Baum kam nach schweren Folterungen in der Haft ums Leben.

Andere Formen des Jugendwiderstandes richteten sich gegen die ideologische Vereinnahmung durch die Hitlerjugend. Beispiele dafür waren Helmuth Hübener oder die vor allem in Westdeutschland aktive eher informelle Jugendszene der Edelweißpiraten.

Organisierten Widerstand von Lehrern gab es vereinzelt. Von der Erlebnisgeneration werden unterschiedliche Formen einer „inneren Distanzierung“ vom Nationalsozialismus genannt. Konkret haben Lehrkräfte sich den Eingriffen der Hitlerjugend ins Unterrichtsgeschehen widersetzt. Andere berichten, vorgegebene Erziehungsinhalte nicht oder nur mit deutlicher Distanz dargestellt zu haben. Ein Beispiel für einen Lehrer im aktiven Widerstand ist Kurt Steffelbauer.

NS-Erziehungswissenschaften

Schon vor 1933 stellten Pädagogen Überlegungen für eine nationalsozialistische Erziehung an. Entsprechende Werke sind z. B. „Menschenformung“ von Ernst Krieck, der später zu einem der Hauptvertreter der nationalsozialistischen Erziehungswissenschaften aufstieg, aber auch einige Ideen des Mitbegründers der Volkshochschule Herman Nohl zur Landbewegung, der Jugendbewegung und der Lebensphilosophie wurden von den Nationalsozialisten aufgegriffen.

Wie andere Geisteswissenschaftler dienten sich auch die Pädagogen den Machthabern an und entwickelten Konzepte für die Umsetzung der rassistischen Weltanschauung. Andere versuchten, die Autonomie der Pädagogik als Wissenschaft zu bewahren. Gemäß dem Führerprinzip war eine pluralistische Diskussion über die NS-Erziehung ausgeschlossen. Reichserziehungsminister Bernhard Rust setzte sich dennoch erst spät (ab 1937/39) mit seinen Unterrichtsplänen vollständig durch und behielt sich vor, „die Richtlinien nach Beendigung des Krieges zu prüfen.“[15]

Der o. g. frühere, zum Professor aufgestiegene Volksschullehrer Ernst Krieck formulierte als erster eine nationalsozialistische Pädagogik. Er ging von einem „organischen“ Gesellschaftsmodell aus, in dem Erziehung der Zurichtung auf die aus der Herkunft ableitbare soziale Position dient, entsprechend benutzt er den Begriff „Zucht“. Der nationalsozialistische Philosoph und Pädagoge Alfred Baeumler schrieb: „Es ist die Schule von der Rasse her, die wir suchen.“ (1942, S. 70). Theodor Wilhelm, ein weiterer wichtiger Vertreter der nationalsozialistischen Erziehungswissenschaft, gleichzeitig SA-Mitglied und Schriftleiter der nationalsozialistischen Internationalen Zeitschrift für Erziehung, legitimierte in seinen Arbeiten den Nationalsozialismus in Theorie und Praxis, sowohl den Ausschluss der jüdischen Beamten wie auch die Ermordung der ungarischen Juden, die er als eine „europäische Aufgabe“ sah.[16] Die nationalsozialistische Pädagogik und die damit verbundene Didaktik verstand sich als normativ, also ausgehend von „obersten Sinn-Normen“. Fast alle Theoretiker bezogen sich auf den Absatz in Hitlers „Mein Kampf“ zur Erziehung. Dort hieß es, Feldwebel seien die besseren Lehrer. Die Jugend müsse sich in Soldaten verwandeln, um „Unrecht und Recht schweigend ertragen“ zu können.

Siehe auch

Quellen

Quelleneditionen

  • Wolfgang Elz, Ralph Erbar: "Ihr seid das Deutschland der Zukunft." Schule im frühen Nationalsozialismus (1934–1936) am Beispiel des Mainzer Adam-Karrillon-Gymnasiums. Edition eines Klassentagebuches und Anregungen zur unterrichtspraktischen Umsetzung. Bad Kreuznach 2008 (= PZ-Information 7/2008), ISSN 0938-748X.
  • Markus Köster u.a.: Schule unterm Hakenkreuz. Zeitgenössische Filmaufnahmen aus der Martin-Luther-Schule Plettenberg. Hrsg. vom LWL-Medienzentrum für Westfalen, Münster 2007, ISBN 978-3-923432-59-2 (DVD mit Begleitheft; Dokumentation Online; PDF; 607 kB).

Pädagogische Schriften im Nationalsozialismus

  • Alfred Baeumler: Politik und Erziehung. Reden und Aufsätze. Junker und Dünnhaupt, Berlin 1937.
  • Alfred Baeumler: Bildung und Gemeinschaft. Junker und Dünnhaupt, Berlin 1942.
  • Alfred Baeumler: Rasse als Grundbegriff der Erziehungswissenschaft. In: H. Kannz (Hrsg.): Der Nationalsozialismus als pädagogisches Problem. Deutsche Erziehungsgeschichte 1933–1945. Frankfurt 1984, S. 276–279.
  • W. Kirchner: Die völkische Landschule im Aufbruch. Diesterweg, Frankfurt am Main 1939.
  • Ernst Krieck: Grundriß der Erziehungswissenschaft. Fünf Vorträge. Quelle & Meyer, Leipzig 1927. (mehrere Auflagen 1933 bis 1944)
  • Ernst Krieck: Völkischer Gesamtstaat und nationale Erziehung. Heidelberg 1931. (2. bearb. Auflage. 1933)
  • Ernst Krieck: Menschenformung. Leipzig 1933, 4. Auflage. Quelle & Meyer, Leipzig 1939.
  • Ernst Krieck: Nationalpolitische Erziehung. Leipzig 1933. (20. Auflage. Armanen-Verlag, Leipzig 1937)
  • Ernst Krieck: Grundlegende Erziehung. Erfurt 1934.
  • Ernst Krieck: Nationalsozialistische Erziehung begründet aus der Philosophie der Erziehung. 1937.
  • Johanna Haarer: Unsere kleinen Kinder. 6. Auflage. Lehmanns, München 1940.
  • Johanna Haarer: Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind. Lehmanns, München 1942.
  • Franz Lüke: Das A.B.C. der Rasse. Verlag Ferdinand Kamp, Bochum. (von der „Schule für Rassenpolitik“ in München)
  • Herman Nohl: Landbewegung, Osthilfe und die Aufgabe der Pädagogik. Quelle & Meyer, Leipzig 1933.
  • Theodor Wilhelm: Die Idee des Berufsbeamtentums. Ein Beitrag zur Staatslehre des deutschen Frühkonstitutionalismus. Mohr, Tübingen 1933.
  • Theodor Wilhelm: Die kulturelle Kraft Europas im Kriege. In: Internationale Zeitschrift für Erziehung. 13, Heft 1/2, 1944, S. 1–14.

Zeitgenössische Literatur außerhalb des Deutschen Reiches

Autobiographisches

  • Wolfgang Klafki (Hrsg.), Gerda Freise: Verführung – Distanzierung – Ernüchterung, Kindheit und Jugend im Nationalsozialismus, Autobiographisches aus erziehungswissenschaftlicher Sicht. (Reihe Pädagogik). Beltz, Weinheim / Basel 1988, ISBN 3-407-34015-X.
  • Johannes Leeb (Hrsg.): Wir waren Hitlers Eliteschüler, Ehemalige Zöglinge der NS-Ausleseschulen brechen ihr Schweigen. Heyne, München 1999 – 2004, ISBN 3-453-16504-7.

Literatur

Erziehung im Nationalsozialismus

  • Manfred Berger: "Gelobt sei alles, was hart macht!" Das Kindergartenwesen im nationalsozialistischen Deutschland aufgezeigt am Beispiel der Fachzeitschrift "Kindergarten", Saarbrücken 2015.
  • Karen Bayer, Frank Sparing, Wolfgang Woelk (Hrsg.): Universitäten und Hochschulen im Nationalsozialismus und in der frühen Nachkriegszeit. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-515-08175-5.
  • Alexander Bolz: Nationalsozialismus und Gemeinschaftserziehung. Leipzig 2001, ISBN 3-89819-075-7.
  • Lutz van Dijk: Oppositionelles Lehrerverhalten 1933–1945. Juventa Verlag, Weinheim 1988, ISBN 3-7799-0677-5.
  • Deborah Dwork: Children with a Star. Jewish Youth in Nazi Europe. Yale Univ. Pr. 1993, ISBN 0-300-05447-5.
    • deutsch: Kinder mit dem gelben Stern, Europa 1933–1945. C.H. Beck Verlag, München 1994, ISBN 3-406-38016-6.
  • Kurt-Ingo Flessau: Schule der Diktatur. München 1977, ISBN 3-431-01915-3.
  • Hans-Jochen Gamm: Führung und Verführung. Pädagogik des Nationalsozialismus. List, München 1990, ISBN 3-471-77657-5.
  • Michael Grüttner: Studenten im Dritten Reich, Paderborn 1995, ISBN 3-506-77492-1.
  • Michael Grüttner: Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik. Synchron Wissenschaftsverlag der Autoren, Heidelberg 2004, ISBN 3-935025-68-8.
  • Ulrich Herrmann (Hrsg.): „Die Formung des Volksgenossen“. Der „Erziehungsstaat“ des Dritten Reiches. Beltz, Weinheim/ Basel 1985, ISBN 3-407-54136-8.
  • Henning Heske: „… und morgen die ganze Welt …“, Erdkundeunterricht im Nationalsozialismus. 2. Auflage. Norderstedt 2008, ISBN 978-3-8370-1021-3.
  • Wolfgang Keim: Erziehung unter der Nazi-Diktatur. 2 Bände, Antidemokratische Potentiale, Machtantritt und Machtdurchsetzung; Kriegsvorbereitung, Krieg und Holocaust. 2. Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2005, ISBN 3-534-18802-0.
  • Martin Kipp, Gisela Miller-Kipp: Erkundungen im Halbdunkel. Einundzwanzig Studien zur Berufserziehung und Pädagogik im Nationalsozialismus. 1995, ISBN 3-925070-14-1.
  • Markus Köster: Hitlers Jugend? Totalitärer Anspruch und zwiespältige Realität. In: ders.: Jugend, Wohlfahrtsstaat und Gesellschaft im Wandel. Westfalen zwischen Kaiserreich und Bundesrepublik. Paderborn 1999, S. 313–382.
  • Reiner Lehberger, Hans-Peter de Lorent (Hrsg.): „Die Fahne hoch.“ Schulpolitik und Schulalltag in Hamburg unterm Hakenkreuz. ergebnisseVerlag, Hamburg 1986, ISBN 3-925622-18-7.
  • Katja Limbächer, Maike Merten, Bettina Pfefferle (Hrsg.): Das Mädchenkonzentrationslager Uckermark. Unrast Verlag, Göttingen 2000, ISBN 3-89771-202-4.
  • Karl-Christoph Lingelbach: Erziehung und Erziehungstheorien im nationalsozialistischen Deutschland, Ursprünge und Wandlungen der 1933–1945 in Deutschland vorherrschenden erziehungstheoretischen Strömungen; ihre politischen Funktionen und ihr Verhältnis zur außerschulischen Erziehungspraxis des „Dritten Reiches“. dipa, Frankfurt am Main 1987.
  • Hartmut Mitzlaff: Heimatkunde und Sachunterricht .... Eigenverlag, Dortmund 1985, darin Band II: "Heimatkundeunterricht und Heimaterziehung im Zeichen des Hakenkreuzes", S. 1008 ff.
  • Hans Müncheberg: Gelobt sei, was hart macht. Roman. Morgenbuch, Berlin 1991, ISBN 3-371-00321-3.
  • Karin Neidhart: Nationalsozialistisches Gedankengut in der Schweiz. Eine vergleichende Studie schweizerischer und deutscher Schulbücher zwischen 1900 und 1945. Peter Lang, Bern u.a. 2004, ISBN 3-631-51892-7.
  • Benjamin Ortmeyer: Schulzeit unterm Hitlerbild, Analysen, Berichte, Dokumente. Fischer-TB, Frankfurt 1996, ISBN 3-596-12967-2.
  • Benjamin Ortmeyer: Mythos und Pathos statt Logos und Ethos. Zu den Publikationen führender Erziehungswissenschaftler in der NS-Zeit: Eduard Spranger, Herman Nohl, Erich Weniger und Peter Petersen. Beltz, Weinheim 2009, ISBN 978-3-407-85798-9.[17]
  • Geert Platner, Schüler der Gerhart-Hauptmann-Schule in Kassel (Hrsg.): Schule im Dritten Reich. Erziehung zum Tod. Pahl-Rugenstein Verlag, Köln 1981, ISBN 3-7609-1196-X.
  • Ruth Röcher: Die jüdische Schule im nationalsozialistischen Deutschland 1933–1942. dipa Verlag, Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-7638-0173-1.
  • Adrian Schmidtke: Körperformationen. Fotoanalysen zur Formierung und Disziplinierung des Körpers in der Erziehung des Nationalsozialismus. Waxmann, Münster u. a. 2007, ISBN 978-3-8309-1772-4.
  • Alexander-Martin Sardina: Die Nationalpolitischen Erziehungsanstalten (NAPOLAs) als Beleg für widersprüchliche NS-Erziehungskonzeptionen im Dritten Reich. Diskurs und Zeitzeugenbefragung. GRIN, München 2010, ISBN 978-3-640-54533-9.
  • Barbara Taylor-Schneider: Die Höhere Schule im Nationalsozialismus. Zur Ideologisierung von Bildung und Erziehung. Böhlau, Köln/ Weimar/ Wien 2000, ISBN 3-412-03500-9.
  • Christian Schneider, Cordelia Stillke, Bernd Leineweber: Das Erbe der Napola, Versuch einer Generationengeschichte des Nationalsozialismus. Hamburger Edition, Hamburg 1996, ISBN 3-930908-25-5.

Jugend und Widerstand

  • Wilfried Löhken, Werner Vathke (Hrsg.): Juden im Widerstand. Drei Gruppen zwischen Überlebenskampf und politischer Aktion. Berlin 1939–1945. Berlin 1993 (u. a. Herbert-Baum-Gruppe).
  • Detlev J. K. Peukert: Die Edelweißpiraten. 3. erweiterte Auflage. Köln 1988, ISBN 3-7663-3106-X.
  • Kurt Piehl: Rebellen mit dem Edelweiß. Von den Nazis zu den Yankees. Frankfurt 1985, ISBN 3-88704-117-8.
  • Kurt Piehl: Latscher, Pimpfe und Gestapo. Roman eines Edelweißpiraten. Frankfurt 1984, ISBN 3-86099-864-1.
  • Bernd-A. Rusinek: Gesellschaft in der Katastrophe. Terror, Illegalität, Widerstand. Köln 1944/45. Klartext, Essen 1989.
  • Michael Schneider, Winfried Süß: Keine Volksgenossen. München 1993. (Weiße Rose)
  • Ulrich Sander: Jugendwiderstand im Krieg. Die Helmuth-Hübener-Gruppe 1941–1942. Mit einem Vorwort von Hanjo Seißler. Bonn 2002.
  • Kurt Schilde: Im Schatten der „Weißen Rose“. Frankfurt am Main 1995.
  • Hermann Schnorbach (Hrsg.): Lehrer und Schule unterm Hakenkreuz. Dokumente des Widerstands von 1930 bis 1945. Bodenheim 1983, ISBN 3-7610-8275-4.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Harald Scholtz: Erziehung und Unterricht unterm Hakenkreuz. Göttingen 1985, S. 50 ff.
  2. vgl. Berger 2015.
  3. Sigrid Chamberlain: Adolf Hitler, die deutsche Mutter und ihr erstes Kind. Über zwei NS-Erziehungsbücher. Psychosozial-Verlag, Gießen 1997, ISBN 3-930096-58-7.
  4. Zitiert nach: Albert Schreiner: Vom totalen Krieg zur totalen Niederlage Hitlers. Berlin 1980, S. 118 ff.
  5. dhm.de
  6. Arnd Krüger: "Es gab im Grunde keine Sportstunde, die, von Gesten abgesehen, anders verlaufen wäre als vor- und nachher." Realität und Rezeption des nationalsozialistischen Sports, in: M. V. SCHÖNEBECK (Hrsg.): Vom Umgang des Faches Musikpädagogik mit seiner Geschichte. Essen: Blaue Eule 2001, 231–253.
  7. außer den sozialistischen, jüdischen etc., die sofort 1933 aufgelöst worden waren.
  8. Flessau, S. 142.
  9. Nationalsozialistisches Bildungswesen (5) 1940, nach Flessau, S. 122.
  10. Arnd Krüger: Breeding, Rearing and Preparing the Aryan Body: Creating the Complete Superman the Nazi Way, in: International Journal History Sport 16 (1999), 2, 42–68.
  11. vgl. Wolfgang Keim: Erziehung unter der Nazi-Diktatur. Band II: Kriegsvorbereitung, Krieg und Holocaust. Darmstadt 1997, S. 47 ff.
  12. Michael Grüttner: Studenten im Dritten Reich. Paderborn 1995, S. 260 ff.
  13. Interview mit Michael Grüttner zu nationalsozialistischen Professoren (siehe Literaturliste): UniSpiegel 2/2005, Die Ehemaligen wurden gebraucht
  14. Dazu kurz und knapp im Überblick z. B.: http://www.martinguse.de/jugend-kz/entstehung.htm
  15. Erlass EIIa485, aus: Kurt-Ingo Flessau: Schule der Diktatur. S. 53.
  16. Wilhelm, 1944.
  17. Vgl. Matthias Blum: Rezension zu: Ortmeyer, Benjamin: Mythos und Pathos statt Logos und Ethos. Zu den Publikationen führender Erziehungswissenschaftler in der NS-Zeit: Eduard Spranger, Herman Nohl, Erich Weniger und Peter Petersen. Weinheim 2009. In: H-Soz-u-Kult. 10. März 2010.
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