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Efrajim Hakohen

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Efrajim Hakohen

Raw Efrajim Menasche Hakohen (geb. 1884 in Bagdad; gest. 1956 / 3. Tischri 5717 in Israel) war ein bekannter Mekubal.

Leben

Schon von klein auf war Raw Efrajim ein grosser Matmid und hatte im Alter von nur achtzehn Jahren den Wunsch, die Weisheit der Kabbala zu erforschen und sich im Verborgenen, parallel zu seinem täglichen, gewöhnlichen Lernen, in diesem Teil der Tora zu vervollständigen. Als der Gadol, Chacham Schimon Agassi, der zu den grössten Mekubalim in Bawel gehörte, davon erfuhr, forderte er ihn sofort auf, damit aufzuhören. Raw Efrajim erklärte sich bereit, seiner Aufforderung Folge zu leisten. Er bat ihn aber, ihn doch vor seiner Entscheidung über das Gelernte zu prüfen, was Chacham Schimon auch tat. Chacham Schimon war von seiner tiefgründigen Auffassung begeistert und verstand sofort, dass er für dieses Lernen trotz seines jungen Alters geeignet war. Umgehend setzte er eine Zeit fest, um mit diesem jungen Talmid Chacham regelmässig zu lernen und ihm sein Wissen in der Kabbala weiterzugeben. Das hatte dann zur Folge, dass Reb Efrajim bald zu einem der grössten Kabbalisten heranwuchs.

Im Jahr 1924 wanderte Raw Efrajim mit seiner ganzen Familie nach Erez Jisrael aus und liess sich in Jeruschalajim nieder. Dort fand er seinen Platz in der Jeschiwat "Porat Jossef", die sich in der Altstadt befand. Er lernte dort weiter und vergrösserte sein Wissen in der Kabbala. Während dieser Zeit lernte er auch bei verschiedenen Mekubalim, unter anderem beim grössten Mekubal der Altstadt, bei Raw Chajim Schaul Dwik Hakohen.

Reb Efrajim war für seine grosse Hatmada bekannt. Unter anderem hatte er eine "Kabbala", sein Lernen unter keinen Umständen zu unterbrechen, egal um welche wichtige Sache es sich auch handelte. Diese Abmachung hielt er aufs Peinlichste ein. Sein Tages- und Nachtprogramm war streng strukturiert. Er begann seinen "Tag" jeweils um Mitternacht und setzte ihn dann fort bis zum Sonnenuntergang des folgenden Tages. Von Mitternacht bis zum Morgengebet lernte er Gemara. Er lebte sehr asketisch, fastete regelmässig und versagte sich selbst die kleinsten, harmlosen Freuden. Er erreichte schliesslich eine Stufe, bei der man annahm, dass Ruach Hakodesch auf ihm ruhte. Auch Raw Jehuda Zadka sagte das über ihn. Sobald er einen Menschen sah, erkannte er angeblich alle seine Sünden, so dass die Menschen davor zitterten, ihm zu begegnen.

Als die Altstadt 1948 in die Hand der Feinde fiel, war Raw Efrajim gezwungen, nach Katamon umzuziehen, wo sich viele Flüchtlinge niederliessen. Kurze Zeit später kamen viele Auswanderer aus Bawel nach Erez Jisrael und Raw Efrajim organisierte eine Gesandtschaft vieler Rabbanim, die sich zu den Einwanderern gesellten und sie in Tora und Jüdischkeit stärkten. Er selbst fuhr in die verschiedenen Lager, um an der grossen Aufgabe mitzuwirken. Den Rabbanim gelang es, einen grossen Teil dieser Jehudim zu retten und sie auf den Weg ihrer Vorfahren zu führen.

Raw Efrajim hielt Draschot und lehrte Mussar in der Öffentlichkeit. Am Schabat-Schuwa darschente er im Bet Haknesset "Ohel Rachel", das sich neben dem Machane-Jehuda-Markt befindet, und die Zuhörer waren von seinen ehrlich gemeinten Worten sehr beeindruckt. Am nächsten Morgen standen viele der Zuhörer vor seiner Türe, um von ihm persönlichen Rat einzuholen, wie sie für ihre Sünden richtig Teschuwa machen konnten.

Während seiner letzten Lebensjahre durchlitt Raw Efrajim schwere Leiden, nahm sie aber freudig auf sich. Im Alter von 72 Jahren starb er. Auch am letzten Tag seines Lebens, der in die Asseret Jeme Teschuwa fiel, rüttelte er die Menschen zur Teschuwa auf.

Zitat

Sein Lehrer Raw Josef Chajim von Bagdad sagte zu Raw Efrajim:

"Mein Lieber, wann immer du möchtest, kannst du zu mir kommen! Ich habe meinen Familienmitgliedern angeordnet, dass man mich auch vom Schlaf wecken soll, sobald du kommst!"

Hinweis

Der Artikeltext beruht in weiten Teilen auf einem Nachruf in der Jüdischen Zeitung, Zürich, Ausgabe vom 16. August 2013, Seite 14.

Dieser Artikel / Artikelstub / diese Liste wurde in Jewiki verfasst und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Michael Kühntopf. Weitere Artikel, an denen dieser Autor / diese Autorin maßgeblich beteiligt war: 2.655 Artikel (davon 1.531 in Jewiki angelegt und 1.124 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik.