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Chajim Schaul Karelitz

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Immer lächeln ... (Illustration der "Jüdischen Zeitung", siehe unten)

Reb Chajim Schaul Karelitz (geb. 1912 in Lechowitz in Weissrussland; gest. 2001) war Ga'awad der Sche'erit Jisrael (Oberrabbiner des Sheeris Yisrael-Rabbinatsgerichts in Bne Brak) und ein sehr bedeutender jüdischer Gelehrter.

Leben

Reb Chajim Schaul kam in der Stadt Lechowitz in Weissrussland zur Welt. Sein Vater war der Gaon Raw Meir Karelitz, der ältere Bruder des berühmten Chason Isch. Reb Chajim Schaul verliess Europa kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, wanderte nach Erez Jisrael aus und liess sich in Jeruschalajim nieder. Nach einer kurzen Zeit begab er sich in die Lomza-Jeschiwa, die sich in Petach Tikwa befand.

Zu dieser Zeit war der Zustand in Erez Jisrael bezüglich der Toratreue ein ganz anderer. Ruchniut und Toratreue waren längst nicht so verbreitet wie heute. Sehr wenige wussten damals von einer Jeschiwa, in der nur Kodesch-Fächer gelernt wurden. Die Mehrheit suchte nach anderen Lerninstitutionen, die anderen Zielen nachstrebten. Es war Reb Chajim Schaul, gemeinsam mit einigen seiner Bekannten, die in dieser Beziehung eine deutliche Wende vollbringen konnten.

Chajim Schaul Karelitz galt als ein "Mann der Wahrheit", der sich für den Kampf G'ttes einsetzte und sich auch von allen Beschämungen, die er in einer grossen Vielzahl erdulden musste, nicht von seinem Kurs abbringen liess. Seine Bescheidenheit war aussergewöhnlich. Den Begriff "persönliche Ehre" kannte er gar nicht. So bat er seine Verwandten bei einer Gelegenheit, dass sie doch versuchen sollten, ihm nach seinem Tod eine Grabstätte auf dem "Jarkon-Friedhof" in der Abteilung der Schabat-Beachter zu besorgen, da der Friedhof in Bne Brak ja nicht für solch "einfache Jehudim, wie ich es bin", bestimmt ist, sondern nur für grössere Menschen. Bei einer anderen Gelegenheit sagte er, man könne vielleicht versuchen, neben Chason Jecheskel, wo einige Moschawim von einigen einfachen Erdarbeitern aus dem Jemen bewohnt werden, die nichts mit Politik zu tun haben, eine Grabstätte für ihn zu finden ...

Wer oder Was gab Reb Chajim Schaul seine Grösse? Ein Mann, der mit ihm einmal ein gewisses Thema besprach, hörte von ihm folgende Worte: "Ich sage dir, Jemand, der die Bescheidenheit von Reb Baruch Ber gesehen hat, die eiserne Awodat Haschem von Reb Elchanan Wassermann, das Krijat Schema des Chason Isch im Bet Haknesset in Wilna hörte, die G'ttesfurcht des Brisker Raw sah und die Schiurim und Sichot von Raw Schach zu Ohren bekam, der kann kaum zum Sündigen kommen. Plötzlich bemerkte er, dass der Zuhörer glaubte, dass er von sich selbst redet, und so brachte er sofort ein anderes Thema auf. Der Zuhörer hat es jedoch zu Herzen genommen.

Reb Chajim Schaul besass aussergewöhnliche Eigenschaften und arbeitete schwer daran, Herr über seine Eigenschaften und Leidenschaften zu sein. Sein Lächeln, das ständig auf seinem Gesicht lag, erwärmte das Herz eines Jeden, der mit ihm zusammentraf. Mit diesem Lächeln kam er nie dazu, zu erzürnen oder Jemandem böse zu sein. Er erzählte, dass es bei ihm einmal vorkam, dass an Erev Schabat Chanuka, eine halbe Stunde vor Schabat-Eingang, seine Menora herunterfiel und alles Öl auslief. Er konnte nur lächeln. Obwohl er meinte, dass er nur mit Wachskerzen zünden können würde, gelang es ihm schlussendlich dennoch, mit Öl zu zünden. Und so tat er es auch bei jeder Gelegenheit, bei der er zürnen konnte. Wenn Kinder ihn zum Beispiel störten, lächelte er bloss und konnte so den Zorn unterdrücken.

Die Gedolim loben ihn sehr. So sagte der Chason Isch einmal über ihn, dass er eine übermenschliche Person sei. Raw Schach lobte ihn als "Kadosch MeRechem". Reb Chajim Schauls Antlitz strahlte förmlich. Es gibt viele Geschichten von einfachen Juden, die wegen seiner Ausstrahlung wortwörtlich erschraken.

Als einer der Kaschrut-Aufseher einmal bei einem Fabrikanten reklamieren musste, bat er Reb Chajim Schaul, mit ihm zusammen zur Fabrik zu gehen. Als der Fabrikant Reb Chajim Schaul sah, zitterte er sofort und sagte: "Der Raw hätte sich nicht hierher bemühen müssen! Ich werde sofort tun, was der Raw von mir verlangt!"

Reb Chajim Schaul Karelitz starb im Jahr 2001. An seiner Beerdigung, bei der die hervorragendsten Führer des Landes eindrucksvolle Nachrufe auf ihn ausbrachten, nahmen mehrere Zehntausend Menschen teil.

Hinweis

Der Artikeltext beruht in weiten Teilen auf einem Nachruf in der Jüdischen Zeitung, Zürich, Ausgabe vom 28. Juni 2013, Seite 24 (Autor: S. Roberg).

Weblinks

Dieser Artikel / Artikelstub / diese Liste wurde in Jewiki verfasst und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Michael Kühntopf. Weitere Artikel, an denen dieser Autor / diese Autorin maßgeblich beteiligt war: 2.655 Artikel (davon 1.531 in Jewiki angelegt und 1.124 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik.