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Café Central

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zum gleichnamigen ehemaligen Café in Dresden siehe Altmarkt (Dresden) #Café Central.
Eingang zum Café Central
Café Central innen (2010)
Franzl und Sissi
Figur des Peter Altenberg im Eingangsbereich

Das Café Central ist ein Kaffeehaus in Wien. Es befindet sich in der Herrengasse 14 im Ersten Bezirk im ehemaligen Bank- und Börsengebäude, das heute nach seinem Architekten Heinrich von Ferstel Palais Ferstel genannt wird (ein im toskanischen Neorenaissance-Stil errichtetes Gebäude).

Geschichte

Das Café wurde 1876 von den Gebrüdern Pach eröffnet; im späten 19. Jahrhundert wurde es, auch durch den Abriss des Café Griensteidl, zu einem der wichtigsten Treffpunkte geistigen Lebens in Wien. Zu den Stammgästen zählten unter anderem Peter Altenberg, Alfred Adler, Egon Friedell, Hugo von Hofmannsthal, Anton Kuh, Adolf Loos (der das Café Museum entwarf), Leo Perutz und Alfred Polgar.

Das Lokal schloss nach Ende des Zweiten Weltkrieges. 1975, im Jahr des Denkmalschutzes, wurde das Palais Ferstel renoviert und das Central neu eröffnet. 1986 wurden die Räumlichkeiten nochmals aufwendig renoviert. Heute ist das Café Central einerseits ein Anziehungspunkt für Touristen, zum anderen ein gutbürgerliches Café, das vom Ruf seiner literarisch geprägten Vergangenheit lebt.

Anekdotisches

Eine bekannte Anekdote besagt, dass der österreichische Politiker Heinrich Graf Clam-Martinic, auf die Möglichkeit einer Revolution in Russland angesprochen, gesagt haben soll: „Wer soll denn schon Revolution machen? Vielleicht der Herr Bronstein aus dem Café Central?“ Damit war Leo Trotzki, bürgerlich Bronstein, gemeint, der seit Oktober 1907 bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges als Emigrant in Wien lebte und regelmäßig im Central Schach spielte. Bis 1938 nannte man das Café scherzhaft Die Schachhochschule.

Der Schriftsteller Alfred Polgar schrieb in Die Theorie des Café Central:

„Das Central ist nämlich kein Caféhaus wie andere Caféhäuser, sondern eine Weltanschauung […] Seine Bewohner sind größtenteils Leute, deren Menschenfeindlichkeit so heftig ist wie ihr Verlangen nach Menschen, die allein sein wollen, aber dazu Gesellschaft brauchen […] Die Gäste des Central kennen, lieben und gering schätzen einander […] Es gibt Schaffende, denen nur im Central nichts einfällt, überall anderswo weit weniger […].“[1]

Fernsehsendung

Österreichweite Bekanntheit erlangte das Haus durch die ORF-Diskussionssendung Café Central. Diese wurde von 1982 bis 1991 unter der Leitung von Ernst Wolfram Marboe aus dem Central übertragen.

Literatur

  • Andreas Augustin: Das Café Central Treasury. Geheimnisse eines berühmten Kaffeehauses. The Most Famous Hotels in the World, 3. Auflage, 2007. ISBN 3-902118-09-1
  • Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Band 1. Verlag Kremayr & Scheriau, Wien 1992, ISBN 978-3-218-00543-2, S. 533.
  • Kurt-Jürgen Heering (Hrsg.): Das Wiener Kaffeehaus. Insel, Frankfurt/M. 2002, ISBN 3-458-33018-6
  • Ernst Wolfram Marboe (Hrsg.): Café Central. Müller, Wien 1989, ISBN 3-900784-06-X

Anmerkungen

  1. Emil Brix, Ernst Bruckmüller, Hannes Stekl (Hrsg.): Memoria Austriae. 1. Auflage. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2004, ISBN 3-486-56838-8, S. 319.

Weblinks

 Commons: Café Central – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Café Central aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.