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Amerikanisches Englisch

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Amerikanisches Englisch (englisch American English, kurz AE oder AmE) ist die Form der englischen Sprache, die in den Vereinigten Staaten von Amerika gesprochen wird. Zusammen mit dem kanadischen Englisch bildet es die Gruppe der nordamerikanischen englischen Standardsprachen. Das amerikanische Englisch ist mit knapp 300 Millionen Muttersprachlern die meistgesprochene Varietät des Englischen.

Unterschied zum britischen Englisch

Amerikanisches Englisch unterscheidet sich vom britischen Englisch hauptsächlich in der Aussprache und im Wortschatz, in einigen Fällen auch in der Grammatik, der Rechtschreibung und der Zeichensetzung. Dies behindert jedoch nicht die gegenseitige Verständlichkeit.

Rechtschreibung

Seit der Rechtschreibreform Noah Websters 1806 werden viele Wörter, die in britischer Rechtschreibung auf -re enden, in den USA mit -er geschrieben, z. B. centre/center, meagre/meager usw. Die britische Endung -our entspricht der amerikanischen -or in Wörtern wie colour/color und favour/favor. In einigen Wörtern entspricht das britische -ce dem amerikanischen -se, z. B. licence/license und defence/defense, aber wo Amerikaner practice sowohl für das Nomen als auch für das Verb verwenden, schreiben Briten practice für das Nomen und practise für das Verb. Das Verbalsuffix -ize (z. B. organize, colonize) kann im Britischen, jedoch nicht im Amerikanischen, auch -ise geschrieben werden.[1] Manchmal bevorzugt das Amerikanische kürzere und vereinfachende Schreibweisen, wie z. B. plow für das britische plough, program für das britische programme, catalog für das britische catalogue und dialog für das britische dialogue. Diese Fälle entstanden dadurch, dass u. a. Noah Webster die englische Sprache wieder zu „germanisieren“ versuchte, also den französischen Einfluss reduzieren wollte.

Vokabular

Einige Wörter des britischen Englisch existieren im amerikanischen Wortschatz überhaupt nicht oder haben eine andere Bedeutung, wie zum Beispiel der Aufzug, der in den USA elevator, im Vereinigten Königreich hingegen lift heißt. Weitere Beispiele für typisch amerikanische Begriffe sind u. a. candy, truck und cookie, an deren Stelle Briten eher sweets, lorry oder biscuit verwenden würden. Starke Unterschiede bestehen aufgrund seiner höheren Dynamik zwischen britischem und amerikanischem Slang.

Gebrauch und Verbreitung

Die Bedeutung und der Gebrauch des amerikanischen Englisch nimmt in der Gegenwart immer weiter zu, was auf die größere weltweite Verbreitung der Sprache durch amerikanische Fernsehsender, Fernsehserien und Kinofilme zurückzuführen ist.

Nicht zuletzt über das Internet gelangen diese Begriffe immer mehr unter die Bevölkerung, auch in Staaten wie Indien und Pakistan, die ehemals britische Kolonien waren.

Die Entwicklung des amerikanischen Englisch wird oft, ähnlich wie die Entstehung von Französisch oder Italienisch, die sich aus dem Lateinischen entwickelten, als Weiterentwicklung der Sprache des Mutterlands angesehen. Allerdings sind die Unterschiede zwischen den beiden Standardvarietäten, dem britischen Englischen und dem amerikanischen Englisch, relativ gering. Es besteht die Tendenz zur Annäherung (Konvergenz) der beiden Standardvarietäten des Englischen, ähnlich den lokalen Dialekten des Deutschen.

Aussprache des amerikanischen Englisch

Die meisten Varietäten des amerikanischen Englisch weisen wie das schottische, irische und kanadische Englisch einen rhotischen Akzent auf, im Gegensatz zu den Akzenten von England, Wales, Australien, Neuseeland und Südafrika, die nichtrhotisch sind. Einige regionale Akzente des Amerikanischen sind jedoch nicht rhotisch, wie z. B. die Akzente von Neuengland, New York und Teilen der Südstaaten. Eine der auffälligsten Eigenschaften ist das so genannte Flapping: Im Amerikanischen wird ein t zwischen zwei Vokalen wie [ɾ] ausgesprochen[2], z. B. in pretty [pɹɪɾi].

Die folgenden Beschreibungen beziehen sich auf die als General American bezeichnete Varietät des Amerikanischen Englisch, die üblicherweise als Pendant zur britischen Received Pronunciation herangezogen wird.

Konsonanten

Plosive

IPA-Umschrift Art Beispiele
[p] stimmloser bilabialer Plosiv pin [pɪn] happy [ˈhæpi] tip [tɪp]
[t] stimmloser alveolarer Plosiv tin [tɪn] melted [ˈmɛltəd] pit [pɪ(t)]
[k] stimmloser velarer Plosiv kin [kɪn] bacon [ˈbeɪkən] pick [pɪk]
[b] stimmhafter bilabialer Plosiv boy [bɔɪ] rabbit [ˈɹæbə(t)] rib [ɹɪb]
[d] stimmhafter alveolarer Plosiv dog [dɔg] spider [ˈspaɪdɚ] rid [ɹɪd]
[g] stimmhafter velarer Plosiv girl [gɝl] tiger [ˈtaɪgɚ] rig [ɹɪg]
    • Am Ende eines Wortes kann der Laut [t] „gestoppt“ werden, so dass er nicht als eigentliches [t] (wie im British English oder auch im Deutschen), sondern als stimmloser glottaler Plosiv ([ʔ]) zu hören ist; Beispiele hierfür sind put [pʰʊʔ], cut [kʌʔ], what [wʌʔ] und button [ˈbʌʔn̩].[3]
    • Nach einem „n“ (und vor einem Vokal) entfällt der [t]-Laut oft gänzlich:[4] center [ˈsɛnɚ], advantage [ædˈvænədʒ], interview [ˈɪnɚˌvjuː]
    • Der Laut [p] kann – ähnlich wie bei [t] – am Ende des Wortes angehalten werden: Die Lippen werden für den Laut zwar in die passende Position gebracht, allerdings wird der Laut nicht so stark (wie bspw. im britischen Englisch) betont; dies ist z.B. bei cup, stop und lip der Fall.

Affrikaten

IPA-Umschrift Art Beispiele
[tʃ] stimmlose palatoalveolare Affrikata child [tʃaɪld] nature [ˈneɪtʃɚ] teach [titʃ]
[dʒ] stimmhafte palatoalveolare Affrikata joy [dʒɔɪ] soldier [ˈsoldʒɚ] bridge [bɹɪdʒ]

Frikative

IPA-Umschrift Art Beispiele
[f] stimmloser labiodentaler Frikativ fit [fɪ(t)] gopher [ˈgofɚ] rough [ɹʌf]
[θ] stimmloser dentaler Frikativ thin [θɪn] ether [ˈiθɚ] mouth [maʊθ]
[s] stimmloser alveolarer Frikativ sit [sɪ(t)] tassel [ˈtæsl̩] kiss [kɪs]
[ʃ] stimmloser palatoalveolarer Frikativ ship [ʃɪp] issue [ˈɪʃu] rash [ɹæʃ]
[v] stimmhafter labiodentaler Frikativ van [væn] gavel [ˈgævl̩] have [hæv]
[ð] stimmhafter dentaler Frikativ these [ðiz] either [ˈiðɚ] oder {{[ˈaɪðɚ]}} bathe [beð]
[z] stimmhafter alveolarer Frikativ zip [zɪp] hazel [ˈhezl̩] was [wʌz] oder {{[wɑz]}}
[ʒ] stimmhafter palatoalveolarer Frikativ genre [ˈʒɑnɹə] azure [ˈæʒɚ] beige [beɪʒ]
[h] stimmloser glottaler Frikativ hit [hɪ(t)] ahead [əˈhɛd]

Nasale

IPA-Umschrift Art Beispiele
[m] bilabialer Nasal medium [ˈmidiəm] hammer [ˈhæmɚ]
[n] alveolarer Nasal nation [ˈneɪʃən] funny [ˈfʌni]
[ŋ] velarer Nasal singer [ˈsɪŋɚ] finger [ˈfɪŋgɚ] think [θɪŋk]
    • [n] kann auch einen Silbengipfel bilden, z. B. button [ˈbʌ(t)n̩].
    • [ŋ] kann umgangssprachlich – vor allem bei Gerundien (wie going, trying usw.) – zu einem einfachen [n] werden; Beispiel: morning [ˈmɔɹnɪŋ] wird zu [ˈmɔɹnɪn] (daher auch manchmal mornin' geschrieben).

Approximanten

IPA-Umschrift Art Beispiele
[l] alveolarer Lateral legal [ˈligl̩] silly [ˈsɪli]
[ɾ] alveolarer Flap atom [ˈæɾəm] better [ˈbɛɾɚ]
[ɹ] alveolarer zentraler Approximant run [ɹʌn] merry [ˈmɛɹi]
[j] palataler Halbvokal yet [jɛ(t)] beyond [biˈjɑnd] few [fju]
[w] labiovelarer Halbvokal win [wɪn] swim [swɪm] away [əˈweɪ]
    • [l] kann auch einen Silbengipfel bilden, z. B. pickle [ˈpɪkl̩].
    • [ɾ] kommt als Variante von [t] vor unbetontem Vokal vor.
    • [ɹ] wird als Silbengipfel meist [ɝ] und [ɚ] geschrieben, siehe R-gefärbte Vokale unten.
    • Bei einer Minderheit der amerikanischen Sprecher wird wh- noch als [hw] ausgesprochen, z. B. white [hwaɪt]. Ausnahmen sind Wörter wie who [hu] und whole [hol]. Ansonsten wird wh-, wie auch im Britisch-Englischen, als [w] ausgesprochen, sodass whine und wine identisch als [waɪn] ausgesprochen werden.

Vokale

Ungespannt

In betonten einsilbigen Wörtern müssen ungespannte Vokale vor einem Konsonanten stehen, z. B. bit [bɪ(t)], cap [kæp]. *[bɪ] oder *[kæ] sind keine möglichen Wörter des Amerikanischen.

IPA-Umschrift Art Beispiele
[ɪ] hoher vorderer ungerundeter ungespannter Vokal (betont oder unbetont) bit [bɪ(t)] busy [ˈbɪzi] women [ˈwɪmən] panic [ˈpænɪk] swimming [ˈswɪmɪŋ]
[ɛ] mittlerer vorderer ungerundeter ungespannter Vokal (immer betont) bet [bɛ(t)] said [sɛd] any [ɛni]
[æ] mitteltiefer vorderer ungerundeter ungespannter Vokal (immer betont) bat [bæ(t)] man [mæn] drank [dɹæŋk]
[ʊ] hoher hinterer gerundeter ungespannter Vokal (immer betont) put [pʰʊ(t)] book [bʊk] woman [ˈwʊmən]
[ə] mittlerer zentraler ungerundeter ungespannter Vokal (immer unbetont) idea [aɪˈdiə] several [ˈsɛvɹəl] Christmas [ˈkɹɪsməs]
[ʌ] mittlerer zentralhinterer ungerundeter ungespannter Vokal (immer betont) but [bʌ(t)] cover [ˈkʌvɚ] enough [əˈnʌf]
[ɑ] tiefer zentralhinterer ungerundeter ungespannter Vokal (immer betont) pot [pɑ(t)] father [ˈfɑðɚ] calm [kɑ(l)m]
    • In Wörtern wie bath, ask, half usw. existiert im amerikanischen Englisch der Laut [æ], wohingegen Briten den gespannten [ɑː]-Laut verwenden: [bæθ, æsk, hæf]
    • [ɑ] darf in ein paar betonten einsilbigen Wörtern auch ohne folgenden Konsonanten stehen, z. B. spa [spɑ], bra [bɹɑ]

Gespannte Vokale und Diphthonge

IPA-Umschrift Art Beispiele
[i] hoher vorderer ungerundeter gespannter Vokal (betont und unbetont) beat [biː(t)] people [ˈpipl̩] city [ˈsɪɾi]
[e] mittlerer vorderer ungerundeter gespannter Vokal (immer betont) bait [beɪ(t)] break [bɹeɪk]
[ɔ] tiefer hinterer gerundeter gespannter Vokal (immer betont) bought [bɔ(t)] broad [brɔd] talk [tɔk]
[o] mittlerer hinterer gerundeter gespannter Vokal (betont und unbetont) boat [boʊ(t)] sew [soʊ] shadow [ˈʃædoʊ]
[u] hoher hinterer gerundeter gespannter Vokal (betont und unbetont) boot [buː(t)] beauty [ˈbjuɾi] Hindu [ˈhɪndu] venue [ˈvɛnju]
[aɪ] von tiefer vorderer zu mittelhoher vorderer Stelle gleitender ungerundeter Diphthong (betont und unbetont) bite [baɪ(t)] idea [aɪˈdiə]
[aʊ] von tiefer vorderer ungerundeter zu mittelhoher hinterer gerundeter Stelle gleitender Diphthong (immer betont) pout [paʊ(t)] plow [plaʊ]
[ɔɪ] von mitteltiefer hinterer gerundeter zu mittelhoher vorderer ungerundeter Stelle gleitender Diphthong (immer betont) point [pɔɪn(t)] boy [bɔɪ] boil [bɔɪl]

R-gefärbte (r-colored) Vokale

IPA-Umschrift Art Beispiele
[ɝ] betonter silbischer Gegenwert zu [ɹ] bird [bɝd] hurry [ˈhɝi] furry [ˈfɝi]
[ɚ] unbetonter silbischer Gegenwert zu [ɹ] better [ˈbɛɾɚ] further [ˈfɝðɚ] perverse [pɚˈvɝːs]
[ɪɹ] Anfang zwischen [ɪ] und [i], Ende wie [ɚ], aber alles einsilbig beard [bɪɹd] spirit [ˈspɪɹɪt]
[ɛɹ] Anfang wie [ɛ], Ende wie [ɚ], aber alles einsilbig scarce [skɛɹs] very [ˈvɛɹi]
[ɑɹ] Anfang wie [ɑ], Ende wie [ɚ], aber alles einsilbig bard [bɑɹd] starry [stɑɹi] tomorrow [təˈmɑɹoʊ]
[ɔɹ] Anfang zwischen [ɔ] und [o], Ende wie [ɹ], aber alles einsilbig board [bɔɹd] horse [hɔɹs] forest [ˈfɔɹəst]
[ʊɹ] Anfang zwischen [ʊ] und [u], Ende wie [ɚ], aber alles einsilbig poor [pʊɹ] tourist [ˈtʊɹɪst]
[aɪɹ] oder [aɪɚ] Anfang wie [aɪ], Ende wie [ɚ] fire [ˈfaɪɹ] oder [ˈfaɪɚ] higher [ˈhaɪɹ] oder [ˈhaɪɚ]
[aʊɹ] oder [aʊɚ] Anfang wie [aʊ], Ende wie [ɚ] sour [ˈsaʊɹ] oder [ˈsaʊɚ] power [ˈpaʊɹ] oder [ˈpaʊɚ]

Literatur

  • John Algeo: The Cambridge History of the English Language VI: English in North America. Cambridge University Press, Cambridge 2001. ISBN 0-521-26479-0.
  • John Algeo: British or American English?: A Handbook of Word and Grammar Patterns. Cambridge University Press, Cambridge 2006. ISBN 978-0-521-37993-9.
  • Julie S. Amberg, Deborah J. Vause: American English: History, Structure, and Usage. Cambridge University Press, Cambridge 2009. ISBN 978-0-521-61788-8.
  • Richard W. Bailey: Speaking American: A History of English in the United States. Oxford University Press, 2012. ISBN 978-0-195-17934-7.
  • Edward Finegan, John R. Rickford: Language in the USA: Themes for the Twenty-first Century. Cambridge University Press, Cambridge 2004. ISBN 978-0-521-77747-6.
  • Timothy C. Frazer: Heartland English: Variation and Transition in the American Midwest. University Alabama Press 2005. ISBN 0-8173-5244-9.
  • William Labov, Sharon Ash, Charles Boberg: The Atlas of North American English: Phonetics, Phonology and Sound Change. Mouton de Gruyter, 2005. ISBN 978-3-11-016746-7.
  • Thomas E. Murray, Beth Lee Simon: Language Variation and Change in the American Midland: A New Look at 'Heartland' English. John Benjamins Publ. Co., 2006. ISBN 978-90-272-4896-1.
  • Günter Rohdenburg, Julia Schlüter: One Language, Two Grammars?: Differences between British and American English. Cambridge University Press, Cambridge 2010. ISBN 0-521-18396-0.
  • Walt Wolfram, Ben Ward: American Voices – How Dialects Differ from Coast to Coast. Wiley-Blackwell 2005. ISBN 978-1-4051-2109-5.

Weblinks

Referenzen

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