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Framing (Sozialwissenschaften)

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Framing (englisch frame: „Rahmen“) ist der Prozess einer Einbettung von Ereignissen und Themen in Deutungsraster. Komplexe Informationen werden dadurch selektiert und strukturiert aufbereitet, sodass eine bestimmte Problemdefinition, Ursachenzuschreibung, moralische Bewertung und/oder Handlungsempfehlung in der jeweiligen Thematik betont wird.[1][2][3] In der Publizistik herrscht ein heterogenes Begriffsverständnis.[4] Während die einen Frames in Anlehnung an das Schema-Konzept als kognitive Strukturen, Interpretations- und Deutungsmuster zur Informationsverarbeitung verstehen,[5] sprechen andere von Tiefenstrukturen, die Medientexten zu Grunde liegen.[6][7] Eine verbreitete Definition stammt von Robert Entman:

“To frame is to select some aspects of a perceived reality and make them more salient in a communicating text, in such a way as to promote a particular problem definition, causal interpretation, moral evaluation, and / or treatment recommendation for the item described.”

„Framing bedeutet, einige Aspekte einer wahrgenommenen Realität auszuwählen und sie in einem Text so hervorzuheben, dass eine bestimmte Problemdefinition, kausale Interpretation, moralische Bewertung und / oder Handlungsempfehlung für den beschriebenen Gegenstand gefördert wird.“

Robert Entman: Framing: Towards a Clarification of a Fractured Paradigm, 1993.[8]

Fragestellung und Einordnung

Viele Themen sind überaus komplex, weshalb ihre Komplexität reduziert wird, wobei bestimmte Aspekte und Narrative selektiert werden. Bestimmte Perspektiven und Informationen werden hervorgehoben, andere in den Hintergrund gestellt – je nachdem von welcher Instanz wir die Themen vermittelt bekommen. Somit könnte man von einer Art ‚Kampf um die Deutungshoheit‘ sprechen. Gesellschaftliche Akteure versuchen Blickwinkel auf politische Themen durchzuringen. Unter ihnen befinden sich Nachrichtenorganisationen, Politiker oder wirtschaftliche Unternehmen.[1] Gleichzeitig haben bei dieser Rahmung auch die Rezipienten ein Wörtchen mitzureden: Sie wählen die gerahmten Nachrichtenthemen nach individuellen Mustern aus und fügen sie in eigene Interpretationskategorien ein.[9] Die Grundprämisse der Framing-Forschung geht somit davon aus, dass gesellschaftliche Themen niemals in ihrer gänzlichen Komplexität vermittelt werden, sondern stets durch Blickwinkel normiert sind.[10][7] Die Framing-Forschung „versucht [also] zu klären, wie die Frames einzelner Akteure entstehen, wie sie sich ändern sowie gegenseitig beeinflussen.“[1]

Framing und Berichterstattung

Mithilfe von Frames lässt sich etwa begreifen, weshalb in der westlichen Berichterstattung häufig Themen wie Islam und Terrorismus in Verbindung gebracht werden.[6] Politische Wahlkämpfe werden im Journalismus gerne mit Pferderennen verglichen, sodass der Wettkampf-Charakter in den Vordergrund tritt.[11] Ein drittes Frame-Beispiel wäre die David-gegen-Goliath-Metapher, mit der in der Vergangenheit etwa der Israel-Palästina-Konflikt gerahmt wurde. Damit wurde er auf den Kampf zweier ungleicher Gegner reduziert, wobei der vermeintlich unterlegenen Partei Sympathie entgegengebracht wird.[2]

„In dem Maße, wie es den Medien gelingt, […] Aufmerksamkeitsströme auf öffentlich relevante Gegenstände zu lenken, […] gewinnen sie eine über Thematisierungs- und Themenstrukturierungseffekte weit hinausgehende Wirkmächtigkeit: Sie setzen nicht nur Themen, sie fordern auch die offizielle Politik heraus und legen gar bestimmte Handlungsweisen nahe.“

Frank Marcinkowski: Agenda Setting als politikwissenschaftlich relevantes Paradigma. 2002[3]

Framing und Agenda-Setting

Siehe auch: Agenda-Setting

Die Fragestellung der Framing-Forschung lässt sich allerdings noch weiter ausdifferenzieren. Immerhin ähneln ihre Ansätze verwandten Theorien der Wirkungsforschung wie dem Agenda-Setting, Priming und Einstellungs-Konzept. Sie alle untersuchen Phänomene der Selektion, Perspektivierung und Priorisierung gesellschaftlicher Themen.[6] In der Kommunikationswissenschaft herrscht immer noch große Unklarheit, wie sich etwa Agenda-Setting und Framing-Theorie zueinander verhalten. Während die einen der Ansicht sind, es gebe keine Unterschiede,[12] halten andere Framing für eine Erweiterungsform von Agenda-Setting.[13] Während die Agenda-Forschung die Frage aufwirft, welche Themen in den Medien ausgewählt werden, befasst sich der Framing-Ansatz damit, wie diese ausgewählten Themen perspektiviert werden.[6] Gerade diese Fragestellung ist auch Gegenstand des ‚Second-Level-Agenda-Settings‘. Daher kann es gut möglich sein, dass sich beide Ansätze in Zukunft annähern werden.[14]

Framing und Priming

Siehe auch: Medien-Priming

Größere Unterschiede zeigen sich beim sogenannten Priming: Hier liegt der Fokus besonders auf der Wahlforschung und der These, dass soziale Themen an Politiker ‚getaggt‘ bzw. mit ihnen assoziiert werden können. „Die Konzentration auf bestimmte Themen […] im Wahlkampf bestärkt vermeintlich die Fähigkeit eines Politikers dieses Problem zu lösen.“[14] Framing beschäftigt sich also mehr mit der Auswahl und Hervorhebung thematischer Informationen, Priming mit der Reaktion, die vorangehende Informationen (Primes) auf bestimmte Zielreize (Targets) auslösen.[15][1]

Framing und Einstellung

Siehe auch: Einstellung (Psychologie)

Noch schwieriger ist es die kommunikationswissenschaftliche Begriffe ‚Frame‘ und ‚Einstellung‘ auseinanderzuhalten. Beide Theorien beschreiben kognitive, affektive und konative Blickwinkel auf bestimmte Themen und Objekte.[16] Andererseits geht es beim Einstellungskonzept eher um Verhalten, die Individuen durch ihre Denkmuster entwickeln. Framing beschäftigt sich jedoch verstärkt mit Selektionsmechanismen, die in den Medien und im eigenen Gedächtnis stattfinden.[2]

Framing und Konstruktivismus

Siehe auch: Konstruktivismus (psychologische Schule)

Sucht man nach weiteren theoretischen Bezügen, besitzt die Framing-Forschung auch große Schnittstellen mit der psychologische Schule des Konstruktivismus.[17] Auch hier geht es um die Konstruktion sozialer Wirklichkeit, die durch Selektion von Erfahrungen und der Etablierung von Denkkategorien stattfindet. Indem wir die komplexen Informationen aus unserer Umwelt ‚rahmen‘, konstruieren wir gleichzeitig unsere Alltagsrealität. Framing kann daher auch als ‚gemäßigter konstruktivistischer Ansatz‘ verstanden werden.[18][2][7]

Entwicklung der Framing-Forschung

Ursprung

Der Ursprung des wissenschaftlichen Framebegriffs geht auf den Psychiater Gregory Bateson zurück, der damit 1972 psychologische Phänomene beschrieb, nämlich die Exklusion und Inklusion bestimmter Informationen in Nachrichten.[19][2] Als interdisziplinärer Forschungsansatz entwickelte sich das Framing-Konzept ab den 1970ern parallel in Disziplinen wie der Psychologie, Linguistik, Politikwissenschaft, Soziologie und Ökonomie.[5][2] Häufig wurden begriffliche Synonyme wie Schema, Skript oder Map verwendet.[6] Als die drei einflussreichsten Wurzeln wird hier in aller Kürze die soziologische, die psychologische und die kommunikationswissenschaftliche Geschichte der Framing-Forschung geschildert.[1]

Erving Goffman

Als Meilenstein in der Soziologie gilt die Frame Analysis (1974) von Erving Goffman. Dieser hatte den Frame-Begriff von Gregory Bateson übernommen um menschliches Verhalten im Alltag zu erläutern.[2] Nach Goffman sind Frames Definitionen von Situationen,[20] die Ereignisse in Sinnstrukturen wiedergeben. Ihre Funktion für den sozialen Akteur besteht darin, Situationen zu erkennen und hieraus Verhalten und Handlungsanweisungen abzuleiten.[20] Im Gegensatz zur Kommunikationswissenschaft wurde der Frame-Begriff also nicht auf die Massen-, sondern die Alltagskommunikation angewendet.[2] Allerdings fehlt es Goffman noch an empirischen Zugängen.[1]

Schema-Theorie

Siehe auch: Schema (Psychologie)

In der Kognitionspsychologie hat sich statt ‚Frame‘ der Begriff des ‚Schemas‘ durchgesetzt. Das Konzept befasst sich weniger mit Phänomenen öffentlicher Kommunikation, sondern Informationsverarbeitung, Wissenserwerb und Gedächtnisbildung auf der intrapsychischen Ebene.[2] Die Unterschiede zwischen ‚Frame‘ und ‚Schema‘ sind nicht klar definiert. Während die einen beide Begriffe synonym verstehen,[21] betrachten andere Frames als Bündel von Schemata.[22] Einigung herrscht insoweit, dass geframte Medieninhalte von Rezipienten schemageleitet verarbeitet werden.[14] Susan Fiske und Patricia Linville definieren den Begriff wie folgt:

“The schema concept refers to cognitive structures of organized prior knowledge, abstracted from experience with specific instances; schema guide the processing of new information and the retrieval of stored information.”

Susan Fiske und Patricia Linville: What does the schema-concept buy us? (1980)[23]

Informationen bzw. Wissen über Ereignisse, Situationen und Objekte werden somit durch Schemata in ein Netzwerk von Assoziationen eingegliedert. Man geht also davon aus, dass das Gedächtnis ähnlich wie eine ‚kognitive Landkarte‘ aufgebaut ist bzw. Wissen in eine Art ‚flexibles Schubladensystem‘ eingeordnet wird.[1] Konkrete Informationen werden innerhalb abstrakter Deutungsmuster gespeichert, sodass Hans-Bernd Brosius Schemata auch als „Set von Attributen, Dimensionen und Slots [versteht], das Objekte einer bestimmten Kategorie teilen.“[24] Das Konzept liegt der Vorstellung zu Grunde, dass Menschen aufgrund der immensen Informationsflut an Umweltreizen zur Komplexitätsreduktion neigen. Schemas dienen also in erster Linie zur Informationsverarbeitung: Der einströmende Input wird entweder in bereits vorhandene Wissenskomplexe eingegliedert ‚‘(top-down Informationsverarbeitung) oder zu neuen Schemata verknüpft (bottom-up), wodurch der komplexe Informationsfluss auf abstrakte Sinnzusammenhänge reduziert wird.[1] Das Schema-Konzept erklärt somit, wie Menschen ihrer Umwelt Sinn und Ordnung zuweisen, um sich in ihr zurechtzufinden.

Die Schema-Theorie wurde erst relativ spät in der empirischen Kommunikationswissenschaft rezipiert, erfuhr aber dafür einen regelrechten Popularitätsboom.[6] Doris Graber hatte das Konzept 1984 in die Wirkungsforschung übernommen und Untersuchungen zur Informationsverarbeitung politischer Themen durchgeführt.[25][2][14] Maßgeblich für den Erfolg war der Aufsatz Framing: Towards a Clarification of a Fractured Paradigm (1993) von Robert Entman.[8] Wegweisend waren ebenfalls die Studien von Shanto Iyengar, der zwischen episodischen und thematischen Frames unterscheidet.[26] Durch die kommunikationswissenschaftliche Rezeption der Schema-Theorie wurde das Framing-Konzept erstmals auf Medieninhalte und (politische) Berichterstattung angewandt.[1]

KI-Forschung

Siehe auch: Künstliche Intelligenz

Als Abschluss zur interdisziplinären Entwicklung der Framing-Forschung sei angemerkt, dass das Konzept mittlerweile in weiteren Disziplinen wie der Informatik Fuß fassen konnte: So zielt die KI-Forschung (Erforschung künstlicher Intelligenz) darauf ab, natürliche Intelligenz zu rekonstruieren. Ein zentrales Problem hierbei ist jedoch, dass Computer Informationen nur rein logisch und nicht schemaorientiert verarbeiten. Ein selbstlernender Computer müsste jedoch in der Lage sein, selbst Schemas zu entwickeln und weiterzubilden, indem aus komplexen Umweltreizen abstrakte Wissenszusammenhänge gebildet werden.[27][2][7]

Theoretische Grundlagen

Definition nach Robert Entman

Der englische Frame-Begriff (auf Deutsch: (Deutungs-)Rahmen) beschreibt im Grunde eine Metapher. Wie viele andere Bezeichnungen in der Publizistik wurde er aus der Alltagssprache transferiert in einen wissenschaftlichen Fachbegriff und ist nicht mehr mit seiner ursprünglichen Bedeutung identisch.[2] Ebenso wenig haben die hier behandelten Frames etwas mit dem Aufbau von Websites (Frame-Elemente) oder Filmstills (engl. frames) gemeinsam. Doch selbst in der Publizistik herrscht ein heterogenes Begriffsverständnis. So basiert die Framing-Forschung weniger auf einem kohärenten Theoriegebilde und vielmehr auf einem Netz theoretischer Aussagen.[4][1] Während die einen Frames in Anlehnung an das Schema-Konzept als kognitive Strukturen, Interpretations- und Deutungsmuster zur Informationsverarbeitung verstehen,[5] sprechen andere von Tiefenstrukturen, die Medientexten zu Grunde liegen.[6]

“To frame is to select some aspects of a perceived reality and make them more salient in communicating text, in such way as to promote a particular problem definition, causal interpretation, moral evaluation, and/or treatment recommendation for the item described.”

Robert Entman: Framing: Towards a Clarification of a Fractured Paradigm (1993)[8]

Robert Entman versteht Frames als Perspektiven auf politische Themen – Deutungsmuster, die in allen Phasen massenmedialer Kommunikation Informationen selektieren und strukturieren.[1][2] Die Definition von Entman konkretisiert den Begriff durch vier Frame Elemente: Somit enthalten die Frames in Medientexten immer eine Problemdefinition, Ursachenzuschreibung, moralische Bewertung und Handlungsempfehlung. Dies zeigt sich etwa anhand der Irakkrieg-Propaganda nach dem 11. September 2001: Die Anschläge (Ursachenzuschreibung) wurden aufs schärfste verurteilt (moralische Bewertung) und galten als Grund für ein härteres Durchgreifen (Handlungsempfehlung) gegenüber islamistischem Terroristen (Problemdefinition).[1] Je nachdem, ob in Nachrichten alle vier Elemente eines Frames erkennbar sind oder nur indirekt Erwähnung finden, kann von expliziten oder impliziten Frames gesprochen werden.[5][28][7]

Funktionen von Frames

Die Funktionen von Frames können unterschiedlich zusammengefasst werden: Michael Schenk spricht etwa von der Exklusion und Inklusion von Interpretationen zu einem Thema.[9] Matthias Potthoff meint stattdessen, dass Frames thematische Aspekte einschränken (Selektion), hervorheben (Salienz) und zusammenhängend darstellen (Kohärenz).[4] Doris Graber unterscheidet vier Funktionen: Schemas bzw. Frames helfen dabei, Informationen wahrzunehmen, zu strukturieren, zu ergänzen und auf Handlungsmöglichkeiten zu verweisen.[25] Außerdem betont Shanto Iyengar, dass Frames in der Berichterstattung stets Verantwortungen zuschreiben.[29][9] In seiner Habilitation zum Thema Alltagsrationalität erklärt Hans-Bernd Brosius außerdem, dass Frames auch als Heuristiken fungieren: „Heuristiken sind Entscheidungshilfen oder Faustregeln, die das Abwägen und Bewerten der vorliegenden Information verkürzen.“[30] Gerade in spontanen alltäglichen Entscheidungssituationen greifen Menschen also auf Frames bzw. Schemata zurück, um Objekte, Personen oder Ereignisse zu beurteilen.[6][9] Dies erklärt mitunter die Bildung von Vorurteilen, die nicht logisch-rational, sondern schemaorientiert stattfindet.[31][7]

Typologien

Ebenso heterogen wie die Funktionen gestaltet sich die Definition verschiedener Frame-Typologien. Während Shanto Iyengar von episodischen und thematischen Frames spricht,[26] unterscheidet die Linguistik zwischen Situations- und Textschemata.[6] Aufgrund der begrifflichen Vielfalt werden nachfolgend nur vier Frame-Unterteilungen aufgeführt.

Themenabhängige und themenunabhängige Frames

Die erste Frame-Typologie bezieht sich auf das Verhältnis zwischen den Begriffen ‚Thema‘ und ‚Frame‘. Urs Dahinden versteht Frames eher als langfristige Berichterstattungs- und Wahrnehmungsmuster, die sich aufgrund ihrer metaphorischen Abstraktion auf verschiedene Themen anwenden lassen.[2] Für Jörg Matthes sind Frames allerdings themenspezifisch und konkret. Potthoff gelingt es beide Ansichten zu verbinden, indem er zwischen themenabhängigen und -unabhängigen Frames unterscheidet.[4]

Nachrichten-Frames

Weitere Frame-Typen, die besonders für die Analyse journalistischer Texte Anwendung finden, sind Nachrichten-Frames. Sie dienen Journalisten als Arbeitsroutine, indem sie helfen, Informationen über Nachrichtenereignisse zu identifizieren und kontextualisieren.[9] Gleichzeitig erleichtern sie die Kommunikation zwischen Journalist und Rezipient. Nachrichten-Frames erklären, weshalb vermeintlich objektive Berichte niemals unabhängig von den thematischen Blickwinkeln der Journalisten existieren können[32][1] und verdeutlichen zugleich die Verantwortung der Journalisten, Themen nie ‚einseitig‘ darzustellen.

Medien- und Rezipienten-Frames

Diese Framekategorisierung bezieht sich auf den Aufsatz Framing as a Theory of Media Effects (1999) von Dietram A. Scheufele. Hierin werden zwei Richtungen der Framing-Forschung unterschieden: Studien, die sich eher mit Medien-Frames oder Rezipienten-Frames beschäftigen.[33] Während man unter Medien-Frames bzw. textuellen Frames eher Tiefenstruktur in der Berichterstattung versteht, begreift man unter Rezipienten-Frames bzw. kognitiven Frames „internal structures of the mind“[34] – also Tiefenstrukturen im Gedächtnis (vgl. Schema-Theorie).[4][6][9] Je nach Forschungsfrage können Medien- und Rezipienten-Frames als abhängige oder unabhängige Variable untersucht werden.[33] Die Wechselwirkung zwischen den beiden Begriffen unterscheidet Scheufele über zwei Prozesse: Frame-Setting und Frame-Building. Unter Frame-Setting versteht er den Einfluss, den Medien Frames auf Rezipienten-Frames besitzen – quasi die meinungsbildenden Prozesse, die über Themenperspektivierung Auswirkung auf das individuelle Gedächtnis haben. Den umgekehrten Prozess – den Einfluss der Rezipienten-Frames auf die Medien-Frames – bezeichnet er als Frame-Building. Hierunter fällt der bereits erwähnte ‚Kampf um die Deutungshoheit‘: Gesellschaftliche Akteure versuchen ihre Perspektiven zu gewissen Themen medial durchzusetzen.[33] „Framing-Effekte basieren [somit] immer auf komplexen Interaktionen zwischen Medien-Frames, Rezipienten-Frames und Kontextfaktoren.“[6] Je nachdem welcher Aspekte innerhalb dieser Wechselwirkung untersucht werden, müssen die unabhängigen und abhängigen Variablen verschieden gewählt werden.[7]

Diagnostische, prognostische, motivationale Frames

Framing am Beispiel eines Wasserglases: Durch die Wahl der Rahmung kann eine negative Deutung (halb leeres Wasserglas) oder eine positive Deutung (halb volles Wasserglas) erzeugt werden.

Unterschieden wird zwischen diagnostischem Framing, das sich auf die Darstellung von Problemen und Schuldzuweisungen konzentriert, prognostischem Framing, in dessen Rahmen Problemlösungen und Strategien vorgeschlagen werden und motivationalem Framing, das sich auf die Mobilisierung von Teilnehmern und Sympathisanten bezieht. Weitere typische Frames (nach Semetko und Valkenburg) sind die Unterteilungen in Konflikt, human Interest, ökonomische Konsequenzen, moralische Beurteilung und Verantwortlichkeit. Wird also z. B. in der Politik die Diskussion um die Kürzung der Sozialausgaben geführt, so kann diese Debatte folgendermaßen „geframed“ werden: Entweder wird der Konflikt (der politischen Akteure aber auch anderer beteiligter Personen, wie Gewerkschaften oder Wohlfahrtsverbände) dargestellt, die Lebensweise und die Probleme eines Sozialhilfeempfängers (Human Interest), die ökonomischen Konsequenzen (sowohl für Empfänger als auch für öffentliche Haushalte), durch eine moralische Beurteilung (Wie viel Geld braucht man zum Überleben?), oder indem Verantwortliche gesucht werden (unflexibler Arbeitsmarkt, unmotivierte Arbeitssuchende, o. ä.).

Auch das Framing, also der sprachliche Rahmen, in den eine sachliche Information eingebettet wird, kann die Befindlichkeit und Motivationslage eines Gegenübers beeinflussen. So kann eine Information ganz unterschiedlich formuliert werden und dadurch ganz verschiedene Reaktionen hervorrufen (das bekannteste Beispiel: „Das Glas ist halbvoll“ vs. „Das Glas ist halbleer“). Aber auch während einer Therapie kann man den gleichen Inhalt unterschiedlich verpacken („Diese Therapie wirkt in 90 % aller Fälle“ vs. „Diese Therapie wirkt bei 10 % der Patienten überhaupt nicht“). Durch eine positivere Formulierung lässt sich hier eine bessere Mitarbeit des Patienten bewirken.

Methodologie

So wie viele Ansätze in der Publizistik ringt auch die Framing-Forschung darum, Theoriebegriffe zu operationalisieren. Wie lassen sich theoretische Grundlagen methodologisch übersetzen, um empirische Forschung betreiben zu können? Eine der größten Schwierigkeiten besteht darin, dass es sich bei ‚Frames‘ um relativ abstrakte Objekte handelt, die sich schwer überprüfen lassen.[35] “[…] there is danger in this kind of lone-scholar analysis that the identification of a set of possible frames can be arbitrary.”[36] Es besteht die Gefahr, dass Wissenschaftler nur subjektive Forscher-Frames analysieren – also nur die Frames, die sie aus dem Forschungsmaterial herauslesen möchten. So mangelt es Framing-Studien häufig an eindeutigen Definitionen. Die Identifikationskriterien bleiben unklar und fallen in eine methodologische ‚Black Box‘.[1]

Meta-Studien unterscheiden derzeit zwei verschiedene Arten der empirischen Framing-Forschung: Die erste fokussiert sich auf Medien-Frames und ihre Entstehung (Frame-Building) und versucht über analytische Verfahren Frames in Medientexten zu identifizieren. Die zweite ist Rezipienten-Frame-orientiert und untersucht die verschiedenen Wirkungsprozesse, die ‚gerahmte‘ Medientexte auf Rezipienten ausüben (Frame-Setting).[1][2][7]

Frame-Building

In der Linguistik wird die Existenz von Frames über mehrdeutige Texte nachgewiesen. So werden etwa die Sätze „Peter rief den Kellner. Er bestellt sich Wein“ von den meisten Lesern so verstanden, dass Peter den Wein bestellt. Das Schema ‚Restaurant‘ legt uns nahe, dass Peter als Gast Getränke ordert und der Kellner diese Bestellungen entgegennimmt. Tatsächlich wird aus den Sätzen nicht ersichtlich, wer von beiden nach Wein verlangt.[6] Neben Interviews mit Medienakteuren bildet die Inhaltsanalyse der Medienberichterstattung (engl. Content Analysis) derzeit die Grundlage zur empirischen Frame-Identifikation.[1] Auf dieser Basis wird zwischen verschiedenen Ansätzen unterschieden: Während Urs Dahinden drei nennt (induktiv-qualitativ, deduktiv-quantitativ und induktiv-quantitativ), differenziert Jörg Matthes vier Methoden (qualitativ, manuell-holistisch, manuell-dimensionsreduzierend, computerbasiert).[37]

Induktiv-qualitative Analyse

Die am häufigsten anzutreffende Methode ist bislang die induktiv-qualitative Analyse.[2] Frames werden quasi vom Forscher aus dem Medientext ‚herausgelesen‘. Das bietet zwar den Vorteil, direkt am Forschungsmaterial zu arbeiten. Allerdings basiert die Frame-Erfassung im Grunde auf der subjektiven Vorstellung und der Intuition des Forschenden. Auf standardisierte Kriterien zur Qualitätsbeurteilung der gefundenen Frames wird weitgehend verzichtet.[1]

Deduktiv-quantitative Analyse

Ähnlich wie bei der induktiv-qualitativen Analyse verhält es sich mit dem deduktiv-quantitativen Ansatz: Hierbei werden die zu untersuchenden Frames vordefiniert und erst anschließend anhand der Medientexte überprüft. Selbstverständlich können bei diesem Verfahren nur die Frames identifiziert werden, die vom Forschenden zuvor festgelegt wurden. Anderweitige Frames können nicht empirisch überprüft werden.[2]

Induktiv-quantitative Analyse

Mittlerweile haben sich auch zahlreiche induktiv-quantitative Analysemethoden herausgebildet. Sie versuchen anhand vordefinierter Kriterien Frames aus Medientexten herauszufiltern.

„Die Grundidee ist folgende: Wenn man ein Frame als bestimmtes, unverwechselbares Muster eines Textes versteht, das sich aus mehreren, von Journalisten selektiv ausgewählten und von Rezipienten beobachtbaren Elementen zusammensetzt, dann kann man dieses Muster auch empirisch bestimmen.“

Jörg Matthes: Framing. Konzepte. Ansätze der Medien- und Kommunikationswissenschaft (2014)[1]

Hierunter zählt Matthes ebenfalls manuell-holistische, manuell-dimensionsreduzierende und computerbasierte Verfahren. Sie alle versuchen über (meist deduktiv bestimmte Variablen) Identifikationskriterien festzulegen, über die sich eine unbestimmte Zahl von Frames aus der jeweiligen Berichterstattung erfassen lässt. Diese vordefinierten Variablen für die Inhaltsanalyse werden auch Kodierungsanweisungen genannt.[1][2]

Untersucht man Medientexte auf zuvor kodierte Frame-Definitionen, spricht Matthes von der manuell-holistischen Identifizierungsmethode. Sie besitzt den Vorteil einer schnellen Analyse, gleicht jedoch sehr dem deduktiven Verfahren. Außerdem fallen die Kodierungen oftmals abstrakt aus und erschweren damit klare Frame-Zuweisungen. Das manuell-dimensionsreduzierende Verfahren geht stattdessen von der Robert Entman’schen These aus, dass Frames aus vier Frame-Elementen bestehen. Nicht die Frames werden kodiert, sondern konkretere Frame-Teile (wie Problemdefinition, Ursachenzuschreibung, moralische Bewertung und Handlungsempfehlung).

Beispiel für eine Kodierungsanweisung bei der manuell-holistischen Frame-Analyse zum Thema Gentechnologie[1]
Frame Beschreibung
Fortschritt Artikel erwähnt neue Entwicklungen, Durchbrüche oder geschichtliche Ereignisse; Konflikt zwischen Fortschritt oder Rückschritt
Wirtschaftliche Chancen Artikel fokussiert wirtschaftliche Chancen und Potenziale
Ethik Es werden ethische Prinzipien in den Vordergrund gestellt und Grenzen genannt
Pandora’s Box Artikel betrachtet Gentechnologie als unbekanntes Risiko, Katastrophe oder Bedrohung
Runaway Artikel vermittelt einen nach einem Ereignis auftretenden Fatalismus; keine Kontrolle mehr über zukünftige Folgen und Entwicklungen
Nature / Nurture Artikel diskutiert Umwelteinfluss versus genetische Determination; Vererbung und Genetik
Öffentliche Verantwortung Es steht der Aufruf nach öffentlicher Kontrolle, Partizipation und Regulation im Vordergrund; private versus öffentliche Interessen
Globalisierung Es wird eine globale Perspektive eingefordert vs. nationale Regelungen

„Zeigen sich bestimmte Muster von Variablenausprägungen über mehrere Texte und sind diese Muster interpretierbar, kann man die Frames benennen.“

Jörg Matthes: Framing. Konzepte. Ansätze der Medien- und Kommunikationswissenschaft (2014)[1]

Somit wird das Identifikationsverfahren in zwei Teilschritte gegliedert: Im ersten werden vordefinierte Frame-Elemente aus den jeweiligen Medientexten gefiltert. Im zweiten werden diese Elemente über Cluster in Beziehung gesetzt und als Frames interpretiert. Vorteil dieser Methode liegt in der präzisen Operationalisierung. Allerdings ist sie mit großem Zeitaufwand und statistischen Auswertungsprozessen verbunden.[1]

Zu guter Letzt nutzt die computerbasierte Frame-Analyse eine Methode die auch ‚Frame-Mapping‘ genannt wird. Hier liegt die Grundprämisse darin, dass sich Frames auch über Wortgruppen erkennen lassen.[38] Schlüsselbegriffe werden mit Hilfe von Computeralgorithmen in den zu Medientexten ausgemacht und vernetzt (daher der Begriff ‚mapping‘). Problematisch an diesem Verfahren bleibt, dass es sich bei den extrahierten Wortclustern häufig eher um Themenkomplexe statt Frames handelt.[1] Außerdem besitzen Wörter kontextabhängige Bedeutungen und können auch ohne häufige Erwähnung in der Berichterstattung zentrale Hinweise auf Frames liefern.[39][7]

Frame-Setting

Siehe auch: Framing-Effekt

Empirische Studien zu Frame-Wirkungen beschäftigen sich mit der Frage, wie Medien-Frames Rezipienten-Frames beeinflussen (Frame-Setting).[6]

„In zeitlicher Hinsicht wird vermutet, dass wenn ein Rezipient kumulativ mit konsonanten Medien-Frames konfrontiert wird, die Wahrscheinlichkeit steigen müsste, dass diese Frames Wirkungen auf die Einstellungen haben werden.“

Jörg Matthes: Framing-Effekte. Zum Einfluss der Politikberichterstattung auf die Einstellung der Rezipienten (2007)[28]

Somit werden Fragen aufgegriffen, die u. a. für die Erforschung politischer Kommunikation und die Kampagnenforschung relevant sind.[6] Die Frame-Wirkungsforschung unterscheidet nach Bertram Scheufele vier Typen von Frame-Effekten, die im Prozess des Frame-Settings auftreten können: Entweder werden bestehende Rezipienten-Frames verändert (Schema-Transformation) oder die Verknüpfungen bestehender Schemata. Frame-Setting kann außerdem zur Etablierung neuer Frames führen oder (viertens) zu einer Verhaltensänderung der Rezipienten.[22]

Studien, die diese Effekte untersuchen, nutzen in der Regel das ‚klassische Methoden-Repertoire‘ der Kommunikationswissenschaft. Qualitative Wirkungsstudien führen in der Regel Leitfadeninterviews durch, Befragungsstudien benutzen Fragebögen in Kombination mit Inhaltsanalysen. Ferner gibt es experimentelle Studien, die Frame-Wirkungen unter Laborbedingungen nachweisen: Hierbei werden mindestens zwei Versuchsgruppen verschiedene Medientexte vorgeführt und mögliche Störvariablen auf ein Minimum reduziert. Das Ziel besteht meist darin, über ermittelte Einstellungs- oder Verhaltensänderungen der Testpersonen auf mögliche (lang- oder kurzfristige) Framing-Effekte zu schließen.[1][7]

Exemplarische Einflüsse der Framing-Forschung

Es würde den Rahmen sprengen auf sämtliche wegweisende Studien zu verweisen, die bisher in der Framing-Forschung publiziert wurden. Dennoch seien drei einflussreiche Beispiele genannt, die Einblicke in die anwendungsbezogene Framing-Forschung liefern.

Asiatisches Krankheitsproblem

Siehe auch: Prospect Theory

Beim ersten Beispiel handelt es sich um eine Studie von Amos Tversky und Daniel Kahneman aus dem Jahr 1981, die unter dem Stichwort ‚Asiatisches Krankheitsproblem‘ berühmt geworden ist. Die Forscher belegten experimentell, dass Informationen, die in verschiedenen Kontexten (bzw. Frames) gerahmt sind, zu unterschiedlichen Entscheidungen führen. Die Versuchsgruppen wurden mit einer fiktiven Entscheidungssituation konfrontiert: Eine Seuche ist ausgebrochen und es drohen 600 Menschen zu sterben, wenn keine entsprechende Maßnahme ergriffen wird. Maßnahme A rettet genau 200 Menschen das Leben; Maßnahme B rettet mit einer Wahrscheinlichkeit von einem Drittel 600 Menschen, von zwei Dritteln keinen; bei Maßnahme C werden genau 400 Menschen sterben; bei Maßnahme D wird mit einem Drittel Wahrscheinlichkeit niemand sterben, mit zwei Dritteln alle. Die ersten Versuchsgruppen mussten zwischen A und B, die zweiten zwischen C und D wählen. Obwohl A identisch mit C und B identisch mit D ist, entschieden sich die Testpersonen im AB-Dilemma zu 72 Prozent für A und die CD-Kandidaten zu 78 Prozent für D. Tversky und Kahneman erklärten sich dieses Verhalten über die Existenz zweier Frames, die Sachverhalte zwar logisch äquivalent, jedoch sprachlich unterschiedlich einordnen:[1] Ein Gain-Frame (Gewinnperspektive) und ein Loss-Frame (Verlustperspektive).[6] Hieraus entwickelten sie die sogenannte ‘Prospect Theory‘.[40] „Nach der Prospekt-Theorie verhalten sich Menschen bei potenziellen Gewinnen risikoversiv [indem sie statt B Maßnahme A wählen] und bei potentiellen Verlusten risikosuchend [indem sie sich statt C für D entscheiden].“[1] Die Prospekt-Theorie findet u. a. Anwendung in Gesundheitskampagnen. So besagt sie, dass bei Werbung von Medikamenten zu risikoarmen Krankheiten eher Gain-Frames Anwendung finden (Darstellung der positiven Folgen nach der Einnahme). Bei Medikamenten zu risikoreichen bzw. letalen Krankheiten nutzt man hingegen Loss-Frames, die die Konsequenz der Einnahmeverweigerung verdeutlichen.[6]

Nachrichten-Ereignisse

Eine entscheidende Forschungsarbeit zur Weiterentwicklung des Framing-Konzeptes stammt von Hans-Bernd Brosius und Peter Eps von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Sie konnten nachweisen, dass sich die Themenauswahl bei außergewöhnlichen Nachrichten-Ereignissen (wie dem Reaktorunfall von Tschernobyl, dem 11. September oder Tsunami-Katastrophen) nicht mehr über die Nachrichtenwert-Theorie erklären lässt. Stattdessen werden diese Schlüsselereignisse je nach Phase der Berichterstattung unterschiedlich kontextualisiert bzw. ‚geframed‘: In der ersten Phase werden Informationen zum eigentlichen Geschehen sowie Ursachen in den Fokus gerückt. Schließlich folgt eine historische Rahmung, indem Bezüge zu vergangenen Ereignissen hergestellt werden. In einer dritten Welle folgen medialisierte Ereignisse (Politiker-Statements, Talkshows), bis das Thema schließlich in einer Lawine aus Pseudo-Ereignissen (weitere Pressekonferenzen, Appelle) verebbt.[41][31]

Journalismus

Drittens verdeutlich die Framing-Forschung vor allem, wie sehr Medieninhalte durch gesellschaftliche Akteure gerahmt werden. Gerade was den Prozess des Nachrichten-Frame-Buildings betrifft, kommt dem einzelnen Journalisten eine entscheidende Rolle zu. Schließlich entspricht das Filtern und Aufbereiten von Informationen einem Großteil der täglichen Arbeit.[9][2] Zuschauer und Leser rezipieren Nachrichten, um sich über komplexe Themen Orientierung zu verschaffen (Kontroll-Motiv). Medien-Frames, die von Journalisten gebraucht werden, tragen daher entscheidend zur Bewertung von Ereignissen und Sachverhalten bei.[10] Somit ist es für Journalisten umso wichtiger, Themen nicht ‚einseitig-gerahmt‘ zu vermitteln. Ein zweiter Imperativ für die journalistische Berufspraxis ergibt sich aus dem Bewusstsein der Frame-Setting-Prozesse: Rezipienten verarbeiten Nachrichten stets schemagesteuert. Ein bewussterer Umgang mit der Informationsverarbeitung kann dabei helfen, Medientexte zu formulieren, die effektiver im Gedächtnis haften bleiben.[9] In jedem Fall appelliert die Framing-Theorie für einen verantwortungsbewussteren Umgang mit Nachrichten- und Zuschauer-Perspektiven.[7]

Kritik und Zukunftsaussichten

„Framing ist derzeit zweifellos einer der zentralen Forschungsbereiche der politischen Kommunikationsforschung. Kaum ein anderer Begriff erfreut sich derzeit so großer Beliebtheit und sorgt für einen vergleichbaren Fluss von Forschungsarbeiten sowohl im deutschsprachigen als auch im internationalen Raum.“

Jörg Matthes: Framing. Konzepte. Ansätze der Medien- und Kommunikationswissenschaft (2014)[1]

Diese Popularität verdankt der Framing-Ansatz seiner breiten Anwendbarkeit in qualitativen und quantitativen Studien.[6] Er wird auch als Brückenkonzept bezeichnet, da sich zahlreiche Phänomene aus der politischen Kommunikationswissenschaft damit erläutern lassen.[1] Doch wie lässt sich die Framing-Forschung nach derzeitigem Stand einschätzen? Wie lassen sich ihre Grundlagen, Methoden und Erkenntnisse bewerten und welche Zukunftsaussichten könnte man aufstellen?

Framing als Brückenkonzept

Die Framing-Theorie ermöglicht in der Kommunikationswissenschaft nicht nur ein umfangreiches Verständnis massenmedialer Prozesse[2] und damit unterschiedliche Teilbereiche der Wirkungsforschung zu verbinden (Brückenkonzept) – auch in anderen Disziplinen wie der Psychologie, Linguistik, Informatik, Soziologie, Politikwissenschaft und Ökonomie hilft sie zur Erläuterung verschiedenster Phänomene. Ferner stellt der Framing-Ansatz die Informationsverarbeitung von Rezipienten nicht als passiven Selektionsprozess dar, sondern als Mechanismus aktiver Sinnkonstruktion.[6] Die interdisziplinäre Anwendung der Theorie führt gleichzeitig zu einigen Nachteilen: So mangelt es nach wie vor an Integration und Kumulation verschiedener Forschungserkenntnisse. Häufig vernachlässigen Studien explizite Frame-Definitionen, sodass auf Ebene der Theorie und Terminologie verschiedenste Ansichten koexistieren.[2] Die unklaren Definitionen erschweren zugleich die empirische Überprüfung, sodass ein großer Reflexionsbedarf der Methoden verschiedener Studien notwendig ist, um ihren wissenschaftlichen Gehalt zu überprüfen. Kritiker betonen außerdem, dass sich das Konzept nur geringfügig von der Agenda-Setting, Priming- und Einstellungs-Theorie unterscheidet. Außerdem bleibe unklar, welche Einflüsse Medien-Frames auf Rezipienten-Frames bzw. umgekehrt ausüben.[6] Ein Großteil aktueller Studien zur Framewirkung beschäftigt sich überwiegend mit dem Frame-Building-Prozess, sodass stimulus – im Gegensatz zu rezipientenorientierten Perspektiven dominieren.[28]

Framing als Paradigma

Siehe auch: Thomas S. Kuhn

Robert Entman warf in seinem Aufsatz 1993 mitunter die Frage auf, welche Bedeutung der Framing-Ansatz für die Kommunikationswissenschaft besitzt. Er selbst sprach von einem Paradigma, sodass bis heute darüber diskutiert wird, ob es sich beim Framing um eine einflussreiche Theorie handelt oder eher um eine Metatheorie, die zu einem grundlegenden Neuverständnis kommunikationswissenschaftlicher Phänomene geführt hat.[8] Bislang gab es noch keinen nennenswerten Paradigmenwechsel, der von der Sozial- und Kommunikationswissenschaft ausging, sodass die Existenz eine immense Bedeutung für die Fachgeschichte darstellen würde.[4] Der Paradigma-Begriff geht auf Thomas S. Kuhn zurück, der mitunter Bedeutungsmaßstäbe für wissenschaftliche Theorien formulierte. Kuhn gab fünf qualitative Werte an, mit denen sich der Gehalt wissenschaftlicher Theorien bewerten lässt: Tatsachenkonformität (empirischer Gehalt), Widerspruchsfreiheit (in Bezug auf bereits etablierte Theorien), Reichweite (der zu erklärenden Phänomene), Einfachheit (um komplexe Sachverhalte zu ordnen) und Fruchtbarkeit (bezüglich neuer Forschungserkenntnisse).[42] Anhand dieser Kriterien betrachtet Dahinden den Framing-Ansatz als widerspruchsfrei bezüglich verwandter Theorien (Agenda-Setting, Priming, Einstellung), fruchtbar in Relation zur Anzahl bisheriger Publikationen und weitreichend, was die Bandbreite zu erklärender Phänomene betrifft. Allerdings sei das heterogene Begriffsverständnis alles andere als einfach. Auch was empirische Identifikationskriterien betrifft, gibt sich die Framing-Forschung nicht immer tatsachenkonform.[2][7]

Daher ist es wohl verfrüht, von einem Paradigma zu sprechen. Außerdem vermuten viele Wissenschaftler, dass die Framing- und Schema-Forschung bislang nicht ihren Höhepunkt erreicht hat.[43][23] Ob Framing demnach als ‚wissenschaftliche Modeerscheinung‘ verkümmern wird oder den Stellenwert einer Metatheorie erlangt, hängt vor allem von der Verständigung auf gemeinsame theoretische und methodische Grundlagen ab.[2]

„Ohne harten Kern, also ohne Konsens, was genau ein Frame ist, greift das Integrationspotenzial des Ansatzes ins Leere. […] [Ansonsten] haben wir das Problem, dass die verschiedenen Arbeiten innerhalb eines Framing-‚Paradigmas‘ nicht mehr das Gleiche untersuchen, sondern sich nur der Worthülse ‚Frame‘ bzw. ‚Framing‘ bedienen. Unterscheiden sich Studien in ihrer Grundauffassung von Frames, so unterscheiden sie sich auch in ihrem harten Kern.“

Jörg Matthes: Framing. Konzepte. Ansätze der Medien- und Kommunikationswissenschaft (2014)[1]

Allerdings erscheint es zum jetzigen Zeitpunkt utopisch, das expandierende Netz wissenschaftlicher Arbeiten auf eine gemeinsame Basis herunterzubrechen.

Siehe auch

Literatur

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  • Hans-Bernd Brosius: Alltagsrationalität in der Nachrichtenrezeption. Ein Modell zur Wahrnehmung und Verarbeitung von Nachrichteninhalten. Opladen 1995.
  • Hans-Bernd Brosius: Agenda Setting und Framing als Konzepte der Wirkungsforschung. In: Jürgen Wilke (Hrsg.): Die Aktualität der Anfänge. 40 Jahre Publizistikwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Köln 2005, S. 125–143.
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  • J. N. Cappella, K. H. Jamieson: Spiral of cynicism. The press and the public good. Oxford 1997.
  • Urs Dahinden: Framing. Eine integrative Theorie der Massenkommunikation. Konstanz 2006.
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  • Wolfgang Donsbach: Journalist. In: Elisabeth Noelle-Neumann, Winfried Schulz, Jürgen Wilke (Hrsg.): Fischer Lexikon Publizistik Massenkommunikation. Frankfurt am Main 2009, S. 81–128.
  • Lyombe Eko: Framing and Priming Effects. In: Gerald Stone, Michael Gingletary, Virginia Richmond (Hrsg.): Clarifying Communication Theories. A Hands-On Approach. 1999, S. 276–288.
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  • Phil Erwin: Attitudes and Persuasion. Hove, Psychology Press, 2001.
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  • Jeffrey Feldman: Framing the Debate: Famous Presidential Speeches and How Progressives Can Use Them to Control the Conversation (and Win Elections). Ig Publishing, Brooklyn, NY 2007.
  • Susan Fiske, Patricia Linville: What does the schema concept buy us? In: Personality and Social Psychology Bulletin, 6. 1980, S. 543–557.
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  • Hans Mathias Kepplinger: Wirkung der Massenmedien. In: Elisabeth Noelle-Neumann, Winfried Schulz, Jürgen Wilke (Hrsg.): Fischer Lexikon Publizistik Massenkommunikation. Frankfurt am Main 2009, S. 651–702.
  • Donald R. Kinder, Lynn M. Sanders: Mimicking political debate with survey questions: The case of white opinion on affirmative action for blacks. In: Social Cognition, 1990, S. 73–103.
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  • Jörg Matthes: Framing. Konzepte. Ansätze der Medien- und Kommunikationswissenschaft. Baden-Baden 2014.
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  • Jörg Matthes, Matthias Kohring: The Content Analysis of Media Frames: Towards Improving Reliability and Validity. In: Journal of Communication, 58. 2008, S. 258–279.
  • Maxwell E. McCombs, Donald L. Shaw, David Weaver (Hrsg.): Communication and Democracy. Exploring the Intellectual Frontiers in Agenda-Setting Theory. London 1997.
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  • Matthias Potthoff: Medien-Frames und ihre Entstehung. Dissertation an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Wiesbaden 2012.
  • Katja Rüter: Priming. In: Hans-Werner Bierhoff, Dieter Frey (Hrsg.): Handbuch der Sozialpsychologie und Kommunikationspsychologie. Göttingen 2006, S. 287–293.
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  • Bertram Scheufele: Frames – Framing – Framing Effekte. Theoretische und methodische Grundlegung des Framing-Ansatzes sowie empirische Befunde zur Nachrichtenproduktion. Wiesbaden 2003.
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  • Amos Tversky, Daniel Kahneman: The Framing of Decisions and the Psychology of Choice. In: Science, 211. 1981, S. 453–458.
  • Baldwin Van Gorp: Where is the Frame? A Quest of the Surplus Value in Framing Research. Paper presented at the Annual Meeting of the International Communication Association Conference in Washington DC, May 24–28, Antwerp 2001.
  • Baldwin Van Gorp: The Constructionist Approach to Framing: Bringing Culture Back. In: Journal of Communication, 57(1). 2007, S. 60–78.
  • Elisabeth Wehling: Politisches Framing. Wie eine Nation sich ihr Denken einredet – und daraus Politik macht. Herbert von Halem, Köln 2016, ISBN 978-3-86962-208-8.

Einzelnachweise

  1. 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 1,11 1,12 1,13 1,14 1,15 1,16 1,17 1,18 1,19 1,20 1,21 1,22 1,23 1,24 1,25 1,26 1,27 1,28 Jörg Matthes: Framing. Konzepte. Ansätze der Medien- und Kommunikationswissenschaft. Baden-Baden 2014.
  2. 2,00 2,01 2,02 2,03 2,04 2,05 2,06 2,07 2,08 2,09 2,10 2,11 2,12 2,13 2,14 2,15 2,16 2,17 2,18 2,19 2,20 2,21 2,22 Urs Dahinden: Framing. Eine integrative Theorie der Massenkommunikation. Konstanz 2006.
  3. 3,0 3,1 Vgl. Frank Marcinkowski: Agenda Setting als politikwissenschaftlich relevantes Paradigma. In: Winard Gellner, Gerd Strohmeier (Hrsg.): Freiheit und Gemeinwohl – Politikfelder und Politikvermittlung zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Nomos, Baden-Baden 2002.
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 Matthias Potthoff: Medien-Frames und ihre Entstehung. Dissertation an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Wiesbaden 2012.
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 Constanze Jecker: Entmans Framing-Ansatz. Theoretische Grundlegung und empirische Umsetzung. Konstanz/München 2014, S. 24.
  6. 6,00 6,01 6,02 6,03 6,04 6,05 6,06 6,07 6,08 6,09 6,10 6,11 6,12 6,13 6,14 6,15 6,16 6,17 6,18 Heinz Bonfadelli, Thomas N. Friemel: Medienwirkungsforschung. 5. Auflage. Konstanz 2015.
  7. 7,00 7,01 7,02 7,03 7,04 7,05 7,06 7,07 7,08 7,09 7,10 7,11 Philipp Neuweiler: Ein Überblick und Einblick in die empirische Framing-Forschung. Mainz 2015 (http://www.philipp-neuweiler.de/Schreiben/Hausarbeit_Framing-Forschung_Philipp_Neuweiler.pdf).
  8. 8,0 8,1 8,2 8,3 Robert Entman: Framing: Towards a Clarification of a Fractured Paradigm. Journal of Communication 43 (3). 1993. S. 51–58.
  9. 9,0 9,1 9,2 9,3 9,4 9,5 9,6 9,7 Michael Schenk: Medienwirkungsforschung. 2. Auflage. Tübingen 2002.
  10. 10,0 10,1 Wolfgang Donsbach: Journalist. In: Elisabeth Noelle-Neumann, Winfried Schulz, Jürgen Wilke (Hrsg.): Fischer Lexikon Publizistik Massenkommunikation. Frankfurt am Main 2009, S. 81–128.
  11. J. N. Cappella, K. H. Jamieson: Spiral of cynicism. The press and the public good. Oxford 1997.
  12. Lyombe Eko: Framing and Priming Effects. In: Gerald Stone, Michael Gingletary, Virginia Richmond (Hrsg.): Clarifying Communication Theories. A Hands-On Approach. 1999, S. 276–288.
  13. Maxwell E. McCombs, Donald L. Shaw, David Weaver (Hrsg.): Communication and Democracy. Exploring the Intellectual Frontiers in Agenda-Setting Theory. London 1997.
  14. 14,0 14,1 14,2 14,3 Hans Mathias Kepplinger: Wirkung der Massenmedien. In: Elisabeth Noelle-Neumann, Winfried Schulz, Jürgen Wilke (Hrsg.): Fischer Lexikon Publizistik Massenkommunikation. Frankfurt am Main 2009, S. 651–702.
  15. Katja Rüter: Priming. In: Hans-Werner Bierhoff, Dieter Frey (Hrsg.): Handbuch der Sozialpsychologie und Kommunikationspsychologie. Göttingen 2006, S. 287–293.
  16. Phil Erwin: Attitudes and Persuasion. Hove, Psychology Press, 2001.
  17. Baldwin Van Gorp: The Constructionist Approach to Framing: Bringing Culture Back. In: Journal of Communication, 57(1). 2007, S. 60–78.
  18. Peter L. Berger, Thomas Luckmann: Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit. Frankfurt am Main 1969.
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  20. 20,0 20,1 Erwin Goffman: Frame Analysis. New York 1974.
  21. P. D’Angelo: News framing as a multi-paradigmatic research program: A response to Entman. In: Journal of Communication, 52(4). 2002, S. 870–888.
  22. 22,0 22,1 Bertram Scheufele: Frames – Framing – Framing Effekte. Theoretische und methodische Grundlegung des Framing-Ansatzes sowie empirische Befunde zur Nachrichtenproduktion. Wiesbaden 2003.
  23. 23,0 23,1 Susan Fiske, Patricia Linville: What does the schema concept buy us? In: Personality and Social Psychology Bulletin, 6. 1980, S. 543–557.
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  25. 25,0 25,1 Doris A. Graber: Processing the News: How People Tame the Information Tide. New York 1984.
  26. 26,0 26,1 Shanto Iyenga: Is Anyone Responsible? How Television frames Political Issues. Chicago 1991.
  27. Reinhard Keil-Slawik: Das kognitive Schlachtfeld. In: Bernhard Irrgang, Jörg Klawitter (Hrsg.): Künstliche Intelligenz. Stuttgart 1990, S. 79–97.
  28. 28,0 28,1 28,2 Jörg Matthes: Framing-Effekte. Zum Einfluss der Politikberichterstattung auf die Einstellung der Rezipienten. München 2007.
  29. Shanto Iyengar: Wie Fernsehnachrichten die Wähler beeinflussen: Von der Themensetzung zur Herausbildung von Bewertungsmaßstäben. In: J. Wilke (Hrsg.): Öffentliche Meinung. Theorie, Methoden, Befunde. München/Freiburg 1992, S. 123–142.
  30. Hans-Bernd Brosius: Alltagsrationalität in der Nachrichtenrezeption. Ein Modell zur Wahrnehmung und Verarbeitung von Nachrichteninhalten. Opladen 1995.
  31. 31,0 31,1 Hans-Bernd Brosius: Agenda Setting und Framing als Konzepte der Wirkungsforschung. In: Jürgen Wilke (Hrsg.): Die Aktualität der Anfänge. 40 Jahre Publizistikwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Köln 2005, S. 125–143.
  32. Vincent Price, David Tewksbury, Elizabeth Powers: Switching Trains of Thought. The Impact of News Frames on Readers’ Cognitive Response. In: Communication Research, 24(5). 1997, S. 481–506.
  33. 33,0 33,1 33,2 Dietram A. Scheufele: Framing as a Theory of Media Effects. In: Journal of Communication, 49 (1). 1999, S. 103–122.
  34. Donald R. Kinder, Lynn M. Sanders: Mimicking political debate with survey questions: The case of white opinion on affirmative action for blacks. In: Social Cognition, 1990, S. 73–103.
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  36. J. W. Tankard: An empirical approach to the study of media framing. In: S. D. Reese, O. H. Gandy, A. E. Grant (Hrsg.): Framing public life: Perspectives of media and our understanding of the social world. Mahwah 2001, S. 95–106.
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  38. M. M. Miller, B. P. Reichert: Frame mapping: A quantitative method for investigating issues in the public sphere. In: M. D. West (Hrsg.): Theory, method, and practice in computer content analysis. Nordwood 2001, S. 61–76.
  39. J. K. Hertog, D. M. McLeod: A multiperspectival approach to framing analysis: A field guide. In: S. D. Reese, O. H. Gandy, A. E. Grant (Hrsg.): Framing public life: Perspective of media and our understanding of the social world. Mahwah 2001, S. 139–161.
  40. Amos Tversky, Daniel Kahneman: The Framing of Decisions and the Psychology of Choice. In: Science, 211. 1981, S. 453–458.
  41. Hans-Bernd Brosius, Peter Eps: Verändern Schlüsselereignisse journalistische Selektionskriterien? Framing am Beispiel der Berichterstattung über Anschläge gegen Ausländer und Aylanten. In: Rundfunk und Fernsehen, 41 (4). Mainz 1993, S. 512–530.
  42. Thomas S. Kuhn: Die Entstehung des Neuen. Studien zur Struktur der Wissenschaftsgeschichte. In: L. Krüger (Hrsg.): Die Entstehung des Neuen. Studien zur Struktur der Wissenschaftsgeschichte. Chicago 1977, S. 421–445.
  43. Baldwin Van Gorp: Where is the Frame? A Quest of the Surplus Value in Framing Research. Paper presented at the Annual Meeting of the International Communication Association Conference in Washington DC, 24.–28. Mai, Antwerpen 2001.

Weblinks

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